dc.contributor.author
Klär, Irina
dc.date.accessioned
2018-06-07T14:46:07Z
dc.date.available
2008-12-03T10:22:33.109Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/392
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4596
dc.description.abstract
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss der frühzeitigen Gabe des
Probiotikums Enterococcus faecium NCIMB 10415 (ab dem 1. Lebenstag) auf die
Mikrobiota des gastro-intestinalen Traktes von Ferkeln zu untersuchen. Es
sollten sowohl der Verbleib des zu-geführten Stammes im Magen-Darm-Trakt der
Ferkel als auch die bakterielle Zusammen-setzung der Mikrobiota des Magens,
distalen Jejunums und Colon ascendens der Ferkel in allen wichtigen
Produktionsphasen (Saugperiode, Übergang zum Festfutter, Absetzen) auf der
Gattung- und Spezies-Ebene qualitativ und quantitativ mithilfe von Real-Time
PCR unter-sucht werden. Ausgehend von der Hypothese, dass artverwandte bzw.
das gleiche Habitat besiedelnde Bakterien am ehesten Kandidaten für einen
probiotischen Einfluss sind, galt ein besonderes Augenmerk den
gastrointestinalen Populationen der Laktobazillen. Die Arbeit wurde im Rahmen
des DFG-Forschungsprojekts 438 „Integrative Analyse der Wirkungs-mechanismen
von Probiotika beim Schwein“ zwischen 2005 und 2007 durchgeführt. Für den
Versuch wurden Sauen der Rasse Deutsche Landrasse x Duroc und ihre Nach-kommen
in zwei Fütterungsgruppen – Kontroll- und Probiotikumgruppe – eingeteilt und
räumlich getrennt gehalten. Die Saugferkel wurden am 28. Lebenstag von der
Muttersau ab-gesetzt. Die Supplementierung der Ferkel der Probiotikumgruppe
mit dem Probiotikum be-gann am ersten Tag und dauerte bis zum 56. Lebenstag.
In der Saugperiode wurden Ferkel mit dem Probiotikum ab dem 1. bis zum 14. Tag
in Form eines Inokulums (4,8x109 KBE/ml) und ab dem 14. bis zum 34. Tag durch
Inokulum und Beimischung zum Prästarter-Futter (1,6x107 KBE/g) versorgt. Ab
dem 35. Lebenstag erfolgte die Gabe des Probiotikums ausschließlich als
Beimischung zum Starter-Futter (4,1x106 KBE/g). Das Futter der Sauen sowie der
Kontrollferkel enthielt kein Probiotikum. Je fünf Ferkel pro Gruppe wurden am
7., 14., 28., 35. und 56. Tag getötet, und es wurden Digestaproben aus Magen,
distalem Jejunum und Colon ascendens entnommen. Der spezifische Nachweis und
die Quantifizierung des probiotischen Enterococcus faecium NCIMB 10415 in den
Digestaproben wurde über eine SYBR-Green Real-Time PCR mit dem spiked-matrix-
Standard durchgeführt. Qualitative Veränderungen der gesamten bakteriellen
Zusammensetzung in den untersuchten Proben wurden mithilfe der denaturierenden
Gradienten-Gelelektrophorese (DGGE) dargestellt. Die Modifizierung der
Mikroflora auf der Gattungsebene wurde quantitativ über SYBRGreen- und TaqMan-
Real-Time PCR-Assays ebenso mit einem spiked-matrix-Standard und den Primern
für Lactobacillus spp., Entero-coccus spp., Bifidobacterium spp. und
Escherichia spp. ermittelt. Auf der Spezies-Ebene wurden Lactobacillus
acidophilus, L. amylovorus, L. johnsonii, L. mucosae, L. reuteri sowie die mit
dem verfütterten probiotischen Stamm eng verwandten E. faecium und E. faecalis
quantifiziert. Die Bestimmung der bakteriellen Stoffwechselaktivität erfolgte
durch Messung der Konzentrationen von Laktat, Ammoniumionen und flüchtigen
Fettsäuren in den unter-suchten Digestaproben. Der untersuchte probiotische
Stamm E. faecium NCIMB 10415 kann den Transit durch Magen und Dünndarm der
Ferkel überleben und in einem vermehrungsfähigen Zustand das Colon ascendens
erreichen. Die höchsten Konzentrationen des Probiotikums in Magen, distalem
Jejunum und Colon ascendens wurden nach zweiwöchiger Supplementierung ge-
messen, eine weitere Verfütterung führte zu keiner Erhöhung der
Populationsgröße mehr. Die errechneten prozentualen Anteile von E. faecium
NCIMB 10415 an der gesamten bakteriellen Population lassen die
Schlussfolgerung zu, dass der untersuchte Stamm nur eine unter-geordnete Rolle
in der gastrointestinalen bakteriellen Gemeinschaft spielt. Die nach dem Ab-
setzen steigenden prozentualen Anteile des Probiotikums an der gesamten
bakteriellen Population im Magen und im distalen Jejunum könnten darauf
hindeuten, dass zumindest in diesen Lokalisationen die frühzeitige
Supplementierung mit E. faecium NCIMB 10415 die weitere Zusammensetzung der
Mikrobiota beeinflussen kann. Hinsichtlich der mittels DGGE ermittelten
Zusammensetzung der eubakteriellen Populationen konnten in der Saugperiode nur
vereinzelt statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden
Fütterungsgruppen ermittelt werden. Nach dem Absetzen (31., 35. und 56. Tag)
jedoch waren die Magen-, Jejunum- und Colon ascendens-Mikrobioten der
Probiotikum-Ferkel signifikant diverser als die der Kontrolltiere. Die
bakteriellen Populationen waren zwischen den Tieren der Probiotikum-Gruppe in
allen Lokalisationen und zu fast allen Beobachtungszeitpunkten ähnlicher als
in der Kontrollgruppe, was ebenfalls auf eine höhere Stabilität und
Homogentität der gastrointestinalen Mikrobiota in der Probiotikum-Gruppe
hindeutet. Auf der Gruppen-Ebene (Lactobacillus spp., Enterococcus spp.,
Bifidobacterium spp., Escherichia spp.) zeigte der probiotische Stamm E.
faecium NCIMB 10415 nur auf Entero-coccus spp. in Magen, Jejunum und Colon
ascendens an allen Beobachtungszeitpunkten eine statistisch signifikant
fördernde Wirkung. Die Zahl der für den Organismus potenziell günstigen
Laktobazillen erhöhte sich im Magen und Colon ascendens in der Probiotikum-
Gruppe nur tendenziell in der Saugphase und nach dem Absetzen. Für die
Bifidobakterien wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen
beiden Fütterungsgruppen ermittelt. Die Belastung des Magen-Darm-Traktes mit
Escherichia spp. war in der Probiotikumgruppe nur geringfügig geringer als in
der Kontrollgruppe. Betrachtet man die Ergebnisse der Analyse der
gastrointestinalen Laktobazillen-Populationen, so lässt sich mit Blick auf L.
johnsonii eine fördernde Wirkung von E. faecium NCIMB 10415 feststellen. Die
Zellzahlen dieser Spezies waren in der Probiotikum-Gruppe sowohl im Magen als
auch im distalen Jejunum und im Colon ascendens vor und nach dem Absetzen
signifikant höher als in der Kontrollgruppe. Der unter den untersuchten
Laktobazillen-Population fast in allen untersuchten Lokalisationen und an
allen Beobachtungstagen dominante Stamm – L. reuteri – unterlag dagegen keinem
statistisch signifikanten probiotischen Einfluss. Nur tendenziell waren
Zellzahlen von L. reuteri und L. amylovorus bei den Probiotikum-Tieren,
vorwiegend nach dem Absetzen, höher als jene in der Kontrollgruppe. Obwohl nur
wenige untersuchte Proben L. mucosae-positiv waren, war eine statistisch
signifikante Wirkung des verfütterten probiotischen Stamms auf diese Spezies
im distalen Jejunum festzustellen – fast an allen Beobachtungstagen waren
sowohl die absoluten als auch die relativen Zellzahlen in der Probiotikum-
Gruppe kleiner als in der Kontrolle, was mit einer möglichen verminderten
Abschilferung der Epithelzellen in das Darmlumen verbunden sein könnte. L.
acidophilus wurde unter den untersuchten Laktobazillen-Populationen zu den
Begleitspezies gezählt; der Stamm wurde an keinem Beobachtungstag und an
keiner der untersuchten Lokalisationen von E. faecium NCIMB 10415 nachweislich
beeinflusst. Hinsichtlich der Verbesserung der Mikrobiota durch die Produktion
von Laktat waren nur wenige statistisch signifikante Unterschiede zwischen den
beiden Versuchsgruppen zu registrieren. Tendenziell war die Konzentration an
L(+)-Laktat in der Probiotikum-Gruppe sowohl im Jejunum als auch im Colon an
fast allen Beobachtungstagen höher als in der Kontrolle. Jedoch bestand keine
Korrelation zwischen den Zellzahlen von E. faecium NCIMB 10415 bzw.
Enterokkoken und dem gemessenen Laktat. Dagegen konnte eine solche Korrelation
für Zellzahlen von Lactobacillus spp. und einzelne andere Lactobacillus-
Spezies festgestellt werden. Dies, ebenso wie die erhöhten L. johnsonii-
Zellzahlen, die tendenzielle Reduzierung von Escherichia spp. sowie niedrigere
Ammoniak-Konzentrationen an allen Beobachtungszeitpunkten und erhöhte Essig-
und n-Buttersäure-Mengen nach dem Absetzen in der Probiotikum-Gruppe deuten
darauf hin, dass E. faecium NCIMB 10415 eine zumindest indirekte Wirkung auf
die intestinale Mikrobiota der Ferkel aufweist.
de
dc.description.abstract
This study examined the effects of the probiotic Enterococcus faecium NCIMB
10415 as a diet supplement (administered from the 1st day post natum) on the
intestinal microbiota of piglets. Using different PCR methods, we investigated
(both qualitatively and quantitatively) the bacterial composition of the
microbiota in the stomach, distal jejunum, and colon ascen-dens of piglets
throughout the suckling period, the transition to solid food, and the weaning
period, thereby keeping track of the applied probiotic within the
gastrointestinal tract. Based on the expectation that similar bacteria and
those occupying the same habitat are the most likely candidates for a
probiotic influence, the main focus was on the gastrointestinal popula-tions
of lactobacilli. For the trial, sows (Landrace x Duroc) and their litter were
divided into a probiotic- and a control group and were kept separately.
Piglets were weaned on the 28th day of life. The sup-plementation of piglets
in the probiotic group began on day 1 and lasted until the 56th day of life.
During the suckling period, from day 1 to 14, piglets received the probiotic
via inoculum (4,8x109 CFU/ml) and via supplement to the pre-starter diet
(1,6x107 CFU/g) from day 14 to 34. Starting on day 35, the probiotic was
administered along with the starter diet (4,1x106 CFU/g). The sow and piglet
diet of the control group contained no probiotic. Five piglets per group were
euthanised on day 7, 14, 35, and 56, respectively, and digesta samples were
re-moved from the stomach, distal jejunum and colon ascendens. SYBR-Green real
time PCR with spiked matrix standards was applied for the specific detection
and quantification of the probiotic E. faecium NCIMB 10415 in the digesta
samples. Qualitative changes of the overall bacterial composition in the
samples under examination were identified using the denaturing gradient gel
electrophoresis (DGGE) method. Quantita-tive modifications to the microbiota
on the genus level were examined by SYBR-Green and TaqMan real time PCR
assays, using spiked matrix standards and primers for Lactobacillus spp.,
Enterococcus spp., Bifidobacterium spp., and Escherichia spp. On the species
level, Lactobacillus acidophilus, L. amylovorus, L. johnsonii, L. mucosae, and
L. reuteri, as well as E. faecium und E. faecalis were quantified.
Concentrations of lactate, ammonium ions and short chain fatty acids were
measured in order to evaluate the degree of metabolic activity. E. faecium
NCIMB 10415 survived the transit through the stomach and small intestine of
the piglets and was found in the colon ascendens in high cell numbers. The
highest concentration of the examined probiotic in the gastrointestinal tract
was measured two weeks into the trial – subsequent supplementation led to no
further increase in the size of the population. The ratio of E. faecium NCIMB
10415 within the overall bacterial population suggested that the exam-ined
strain plays a subordinate role in the gastrointestinal bacterial community.
However, in-creasing ratios of the probiotic regarding the total bacterial
population in stomach and distal jejunum samples after weaning may point to
modifying effects on the composition of the mi-crobiota in these
localisations, which resulted from an early supplementation with E. faecium
NCIMB 10415. Regarding the eubacterial composition, only sporadic
statistically significant differences be-tween the two trial groups became
visible before weaning. After weaning (days 31, 35, and 56), however, the
microbiota of the stomach, distal jejunum and colon ascendens of the probi-
otic piglets was significantly more diverse than that of the control piglets.
At the same time, bacterial populations were more similar between animals of
the probiotics group in all local-isations and at almost all points of
observation, which also indicates a higher consistency and homogeneity of the
gastrointestinal microbiota within that group. On the bacterial group level
(Lactobacillus spp., Enterococcus spp., Bifidobacterium spp., Escherichia
spp.), the probiotic strain showed a significant beneficial effect only on
Entero-coccus spp. in all locations and at all points of observations. The
number of potentially bene-ficial lactobacilli tended to increase in the
stomach and colon ascendens of probiotic piglets in both the suckling and the
post-weaning period. As for bifidobacteria, no statistically signifi-cant
difference could be found. The number of harmful Escherichia spp. was slightly
lower in the probiotics group compared to the control group. Concerning the
results of the analysis of gastrointestinal lactobacilli, an effect of E.
faecium NCIMB 10415 on Lactobacillus johnsonii could clearly be discerned. The
cell numbers of this species were significantly higher in the probiotics group
in all three locations and both before and after weaning. The dominant
lactobacillus strain – L. reuteri – was, however, not significantly affected
by the administered probiotic. Cell numbers of L. reuteri and L. amylo-vorus
tended to be higher in the probiotics group, but not by a significant margin.
For L. mu-cosae, despite reduced presence in sample extracts (it is being
detected in only a few samples), a statistically significant effect was
detected: on almost all days of observation, both absolute and relative cell
numbers of L. mucosae were smaller in the probiotic group compared to the
control group. As this strain is known to adhere to intestinal mucus, this may
be connected to a reduced cell turnover of intestinal epithelium. L.
acidophilus was counted among the accompanying species within the examined
population of lactobacilli – at no point in time and in none of the
localisation was it demonstrably affected by E. faecium NCIMB 10415. With a
view to the possible improvement of the microbiota through augmented
production of lactate, only isolated significant differences between the two
trial groups were registered. On almost all days of observation, there was a
tendency for the concentration of l-lactate to be higher in the probiotics
group, both in the jejunum and in the colon ascendens. There was, however, no
correlation between the cell numbers of E. faecium NCIMB 10415 – or enteroc-
coci, respectively – and the amount of lactate registered. Yet such a
correlation was detected between the cell numbers for Lactobacillus spp. and
single other lactobacillus species. This observation, along with the increase
in cell numbers for L. johnsonii, the tendency towards a reduction of
Escherichia spp., a lower concentration of ammonia at all points in time, and
a quantitative increase of acetic and n-butyric acid after weaning in the
probiotics group, sug-gests that E. faecium NCIMB 10415 does exert an indirect
effect on the composition and ac-tivity of the intestinal microbiota of
piglets.
en
dc.format.extent
XII, 213 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
piglet feeding
dc.subject
feed additives
dc.subject
Enterococcus faecium
dc.subject
digestive tract
dc.subject
microbial flora
dc.subject
polymerase chain reaction
dc.subject
electrophoresis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Einfluss der Verfütterung des Probiotikums E. faecium NCIMB 10415 im frühen
postnatalen Stadium auf die Zusammensetzung und Stoffwechselaktivität der
gastrointestinalen Mikrobiota bei Ferkeln
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Ortwin Simon
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Lothar H. Wieler
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Karl-Heinz Lahrmann
dc.date.accepted
2008-10-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000006251-7
dc.title.translated
Effect of the probiotic E. faecium (NCIMB 10415) as a diet supplement in the
early post-natal period on the composition and the metabolic activity of the
gastrointestinal microbiota of piglets
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000006251
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Mensch und Buch Verlag - Berlin
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