dc.description.abstract
Einführung: Es gibt in der Literatur widersprüchliche Angaben zum
prognostischen Wert des Tumorsuppressorgens p53 beim kolorektalen Karzinom.
Auch sein transkriptionelles Zielgen, der Zellzyklusregulator p21, wird
hinsichtlich seiner Bedeutung für die Prognose und den Effekt einer adjuvanten
Therapie kontrovers diskutiert. Daher war es das Ziel dieser Arbeit, den
Zusammenhang zwischen der Proteinexpression von p53 und p21 und klinischen
bzw. histopathologischen Parametern sowie dem rezidivfreien und
Gesamtüberleben von Patienten mit kolorektalen Karzinomen als auch deren
Bedeutung für die adjuvante Therapie zu evaluieren. Material und Methoden: Es
wurden Nachsorgedaten von 125 Patienten mit sporadischem kolorektalen Karzinom
im Stadium II-III nach UICC erfasst, die im Zeitraum von 1995-2001 in der
Chirurgischen Klinik I des Campus Benjamin Franklin der Charité
Universitätsmedizin Berlin behandelt worden sind. Die mittlere
Nachbeobachtungszeit betrug 51,8±2,5 Monate. Die Proteinexpression der Gene
wurde mittels Immunhistochemie an den Tumorblöcken der Patienten untersucht.
Die Berechnung der Überlebenszeiträume erfolgte mit der Kaplan Meier Methode.
Ergebnisse: Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug 64% (±4,7%), die rezidivfreie
Überlebensrate ergab 62% (±4,8%). Die Auswertung der immunhistochemischen
Expressionsanalyse des Tumorsuppressorgens p53 zeigte eine Verteilung von
63,2% p53-positiven Patienten. Bei der Untersuchung von p21 zeigte sich in
73,7% eine negative Expression. Patienten, die eine positive p53-Expression
aufwiesen, hatten ein signifikant besseres Gesamtüberleben als p53-negative
(83,4±4,9 vs. 60,3±5,1 Monate, p=0,048). Die p21-negativen Patienten hatten
mit 82,4±4,8 Monaten sowohl ein besseres rezidivfreies Überleben (p=0,02) als
auch ein besseres Gesamtüberleben mit 83,9±4,5 Monaten (p=0,005) im Vergleich
zu p21-positiven Patienten (56,8±7,5 bzw. 60,9 ±8,0 Monate). Eine
Subgruppenanalyse ergab einen Vorteil der Gruppe p21-negativ/p53-positiv
gegenüber allen anderen Kombinationen. Das rezidivfreie Überleben betrug in
dieser Gruppe 86,5±5,9 Monate (p=0,007), das Gesamtüberleben 94,5±5,0 Monate
(p<0,0001). Nach adjuvanter Therapie zeigten p21-negative Patienten einen
Vorteil im Gesamtüberleben gegenüber denen ohne adjuvante Therapie (90,7±4,7
vs. 58,3±6,1 Monate, p=0,017). Patienten, die hinsichtlich ihrer Expression
p21-negativ und zusätzlich p53-positiv waren, hatten im Vergleich zu
p21-negativ/p53-negativ ein deutlich verbessertes Gesamtüberleben nach
Durchführung einer adjuvanten Therapie (99,4±4,8 vs. 66,9±6,8 Monate,
p=0,012). Die multivariate Analyse ergab, dass das Alter, der Lymphknoten- und
Metastasenstatus, das Auftreten eines Rezidives, der p21-Expressionsstatus
sowie der Subgruppenstatus p21-/p53+ unabhängige Prognosefaktoren für das
Gesamtüberleben darstellen. Schlussfolgerung: Das Zellzyklusregulationsgen p21
ist in Bezug auf das Überleben und den Effekt einer adjuvanten Therapie ein
wichtiger prognostischer Parameter. Die Kombination p21-/p53+ stellt eine
günstige Subgruppe dar.
de
dc.description.abstract
There is no clear evidence on the prognostic and predictive value of abnormal
p53 expression in colorectal cancer. The major downstream protein, p21, a cell
cycle inhibitor, is transcriptionally regulated by p53. The prognostic impact
of p21 expression in colorectal carcinomas is still under debate. In this
study, we investigated the expression of p21 and p53 in a prospective cohort
of 116 sporadic colorectal carcinomas at UICCII/III stage. We observed an
expression of p21 in 26% and p53 in 63% of the carcinomas by
immunohistochemistry. Patients with p21-negative colorectal carcinomas had a
significant better recurrence-free and overall survival than patients with
p21-positive carcinomas (p=0.02 and p=0.005). Expression of p53 was related to
a better overall survival (p=0.048). The combination of
p21-negative/p53-positive expression was significantly related to better
recurrence-free and overall survival (p=0.007 and p=0.0001) and gained
independent prognostic significance (HR: 3.4, p=0.01). Moreover, patients with
combined p21−/p53+ expression had a remarkable benefit in overall survival
after adjuvant chemotherapy as compared to the p21−/p53− subgroup (p=0.012).
Our data suggest that the assessment of both p53 and p21 expression may
provide prognostic information in colorectal cancer patients. This combination
might be helpful to identify patients who could benefit from chemotherapy.
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