dc.contributor.author
Holdt, Inke
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:26:57Z
dc.date.available
2010-07-01T10:01:17.565Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3846
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-8046
dc.description.abstract
In dieser Studie wurden zwischen 1995 und 2005 retrospektiv 168 konsekutive
polytraumatisierte Patienten mit einer Leberverletzung bezüglich des
Verletzungsmusters, der initialen Therapie und des Verlaufes hin untersucht.
Dazu wurden bei Aufnahme Labor, körperlicher Untersuchungsbefund, bildgebende
Diagnostik mittels Computertomographie und Sonographie und die Einteilung in
die Skalierungen Polytraumaschlüssel, Glasgow Coma Scale, Injury Severity
Score (ISS), Schock-Index und Moore Klassifikation der Leber im Hinblick auf
die folgende Therapie ausgewertet. Ziel der Arbeit war es, den derzeitigen
internationalen Trend zur konservativen Therapie von Leberverletzungen anhand
eigener Daten nachzuvollziehen und nach der Diagnostik eine Empfehlung für die
nachfolgende Therapie zu geben. Das Patientenkollektiv bestand aus 117 Männern
(70%) und 51 Frauen (30%), das mediane Alter betrug 32 Jahre (2-83 Jahre), die
Gesamtmortalität lag bei 15%. Es zeigte sich, dass vorwiegend stumpfe
Polytraumen (n=136 Patienten) zu einer Leberverletzung führten und diese sich
in 30% der Fälle konservativ behandeln ließen, wohingegen Patienten mit
penetrierenden Verletzungen (n=32) zu 100% operiert wurden (p<0,001).
Insgesamt kam es in unserem Kollektiv hauptsächlich zu Moore Grad II (49%) und
III (27%) Verletzungen. Begleitverletzungen hatten in unserer Studie einen
wichtigen Einfluss auf die Therapie der Leberverletzungen: Patienten mit Moore
Grad II und III Verletzungen wurden signifikant häufiger operiert (p=0,02),
wenn intraabdominal weitere Verletzungen vorlagen. Dem gegenüber führten
neurologische Verletzungen (p=0,004), Thoraxverletzungen (p=0,004) und
Frakturen (p<0,001) signifikant häufiger zu einer konservativen Therapie. Bei
einem pathologischen Schockindex >1 wurden die Patienten signifikant öfter
operiert (p<0,001). Während des stationären Verlaufes kam es bei den operieren
Patienten signifikant häufiger zu allgemeinen abdominalen Komplikationen wie
Sub-/Ileus, abdominalen Blutungen oder einer Peritonitis (p<0,001). Die
laparotomierten Patienten erhielten im Verlauf signifikant mehr
Erythrozytenkonzentrate (p=0,004) und Fresh Frozen Plasmen (p=0,001), als die
konservativ behandelten Patienten. Todesursachen waren bei den vier (2,4%)
verstorbenen konservativ behandelten Patienten gravierende Kopfverletzungen.
Bei den 21 (12,5%) laparotomieren verstorbenen Patienten führten hauptsächlich
Hypovolämie und seltener neurologische Verletzungen zum exitus letalis. In
dieser Studie stellten sich ein hoher ISS, Massentransfusionen von mehr als
neun EKs intraoperativ und operative Komplikationen als unabhängige
Determinanten für die Mortalität heraus. Insgesamt zeigte sich in unserer
Studie, dass es im Hinblick auf die Sterblichkeit keinen signifikanten
Unterschied machte, ob ein Patient operiert oder konservativ behandelt wurde
(p=0,089). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die operative Versorgung von
Leberverletzungen ihren Stellenwert als entscheidende Therapie bei
polytraumatisierten, kreislaufinstabilen Patienten behalten wird. Dagegen ist
bei kreislaufstabilen Patienten ohne begleitende abdominelle Verletzungen die
konservative Therapie auch bei größeren Parenchymschäden indiziert und führt
zu exzellenten Ergebnissen: Die leichteren Leberverletzungen der Grade Moore I
bis II lassen sich derzeit gut konservativ behandeln und der allgemeine Trend
für die Zukunft geht auch bei schwereren Leberverletzungen zur konservativen
Therapie, vielleicht auch bei Verletzungen Moore Grad IV.
de
dc.description.abstract
During the period between 1995-2005 we examined a total of 168 consecutive
patients of the Charité Campus Rudolf-Virchow-Klinikum in Berlin with
polytrauma and liver injury retrospectively for our study. We checked the data
of the initial examinations of the patients, test results, ultrasound,
computed tomography results, initial therapy and the outcome. We used scales
as GCS, PTS and ISS, Shock-Index, Moore classification and analysed these data
with regard to the following therapy. There is in the international literature
a trend to conservative treatment of liver injuries. This should be checked
with our own analysis. We had 117 males (70%) and 51 females (30%), the median
age was 32 years (2-82 years), the overall mortality was 15%.Mostly we had
patients with blunt polytrauma (n=136) with liver injury. The liver injuries
could in 30% be treated conservatively. But patients with penetrating trauma
(n=32) got surgery in 100% (p<0,001). The vast majority had Moore II (49%) and
III (27%) injuries. If the patients had other abdominal injuries they got
significant often surgical treatment of the liver trauma (p=0,02). Patients
with neurological injuries (p=0,004), thoracal injuries (p=0,004) and
fractures (p<0,001) got significant more conservative treatment. Patient with
a pathological Shock-Index >1 have got significant more surgery (p<0,001).In
this study we found high ISS, more than nine intraoperative blood transfusions
and operative complications for independent determinates for mortality. We did
not find a significant difference for mortality after surgery or conservative
management (p=0,089). Conclusion: for haemodynamical instable patients with or
without other abdominal injuries the operative treatment will stay the gold
standard. But haemodynamical stable patients without other abdominal injuries
the conservative management is a good alternative and will be the first
therapy in the future even if the liver damage is as severe as Moor IV.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Therapie polytraumatisierter Patienten mit Leberverletzungen
dc.contributor.inspector
PD Dr. Olaf Guckelberger
dc.contributor.inspector
PD Dr. J. Ordemann
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Dietmar Jacob
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Guido Schumacher
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Johann Pratschke
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. W. Zenker
dc.date.accepted
2010-09-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017718-7
dc.title.subtitle
eine retrospektive Auswertung von 168 konsekutiven Patienten
dc.title.translated
The therapy of polytrauma patients with liver injury
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017718
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007675
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access