dc.contributor.author
Sieberkrob, Matthias
dc.date.accessioned
2023-02-13T10:44:24Z
dc.date.available
2023-02-13T10:44:24Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/37782
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-37495
dc.description.abstract
Die durchgängige Sprachbildung ist in der Lehrer*innenbildung und im Schulsystem seit ca. 15 Jahren ein
Thema, das alle Ebenen und beteiligten Disziplinen betrifft. In diesem Kontext fokussiert die vorliegende
Untersuchung drei Kernaspekte der Sprachbildung beim historischen Lernen.
Erstens werden die Ziele des Konzepts reflektiert und konkretisiert. Dabei wird über das Ziel des
bildungssprachlichen Lernens aller Schüler*innen hinaus der normativ-emanzipatorische Charakter der
durchgängigen Sprachbildung expliziert. Hierfür wird das Handlungsfeld Schule einer intersektionalen
Analyse unterzogen und Agency als Ziel zur Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten in der Gesellschaft
positioniert, was mit emanzipatorischen Ansätzen des historischen Lernens in Verbindung gebracht wird.
Zweitens wird die Frage nach der Professionalisierung von angehenden Geschichtslehrer*innen für die
Sprachbildung im Geschichtsunterricht in den Blick genommen. Auf der Grundlage von
Rahmenbedingungen der Lehrer*innenbildung und kompetenztheoretischen Überlegungen wird dabei
zunächst die Komplexität der Professionalisierung für dieses Thema herausgearbeitet. Empirisch werden
vierzehn Planungsgespräche sprachbildenden Geschichtsunterrichts von sechs studentischen
Zweierteams vor, während und gegen Ende des Berliner Praxissemesters untersucht. Dabei wird drei
Forschungsfragen nachgegangen. Erstens wird danach gefragt, welche Aspekte sprachbildenden
Geschichtsunterrichts die Student*innen benennen. Zweitens wird der Frage nachgegangen, welche
Unterschiede sich zwischen den Planungsgesprächen der drei Erhebungszeitpunkte zeigen. Drittens wird
danach gefragt, welche Unterschiede sich zwischen zwei Untersuchungskohorten offenbaren, von denen
eine mit dem narrativen Paradigma der Geschichtsdidaktik den sprachlichen Kern des historischen Lernens
als Schwerpunktthema in ihrem Studium wählte. Die mit einer qualitativen Inhaltsanalyse untersuchten
Planungsgespräche zeigen, dass sich die Student*innen insgesamt schwer damit tun, Sprachbildung in ihre
Unterrichtsplanungen einzubringen. Am häufigsten planen sie sprachbildende Maßnahmen, die die
Sprachrezeption unterstützen sollen. Bereits deutlich seltener planen sie Maßnahmen zur Unterstützung
der Sprachproduktion. Weitere Aspekte spielen daneben nur eine äußerst geringe Rolle in den
Planungsgesprächen. Zudem bedenken die Student*innen hauptsächlich die Wort-, aber nur selten die
Satz- und Textebene. Die sprachbildenden Maßnahmen werden dabei weitgehend unabhängig vom
geplanten historischen Lernen gedacht. Auch der Vergleich von früheren und späteren
Planungsgesprächen sowie zwischen den Untersuchungskohorten zeigt keine großen Unterschiede auf.
Insgesamt fällt es den Student*innen erkennbar schwer, das sprachliche und historische Lernen zusammenzudenken – was in Anbetracht der umfangreichen Bemühungen in Forschung und Lehre
ernüchternd ist.
Die Ergebnisse der Empirie sind Anlass und Grund für den dritten Kernaspekt in der vorliegenden
Untersuchung. Denn sie sind der Ausgangspunkt für einen geschichtsdidaktisch profilierten theoretischen
Entwurf sprachbildenden Geschichtsunterrichts, der die Frage nach der Umsetzung fokussiert. Hierfür
werden zunächst theoretische Grundlagen zum Zusammenhang von Sprache, Geschichte und
historischem Lernen dargelegt. Hierauf aufbauend wird der Entwurf sprachbildenden
Geschichtsunterrichts ausgearbeitet. Er wird den Ansprüchen der durchgängigen Sprachbildung inklusive
des eingangs herausgearbeiteten emanzipatorischen Charakters gerecht und nimmt das historische
Lernen zum Ausgangspunkt der sprachbildenden Bemühungen. Er ist sowohl für die Praxis des
Geschichtsunterrichts als auch für die Professionalisierung von Geschichtslehrer*innen ein Mehrwert, da
er ein Rahmenmodell bietet, das die grundsätzliche Frage nach dem Wie der Umsetzung sprachbildenden
Geschichtsunterrichts beantwortet. Der Entwurf besteht im Kern aus dem Ansatz der Sprachbildung im
Fachunterricht mittels Lernaufgaben, was mit genredidaktischen Überlegungen kombiniert wird. Er
bezieht Förderansätze und Methoden ebenso mit ein wir die lebensweltliche Mehrsprachigkeit der
Schüler*innen.
de
dc.description.abstract
Academic language learning has been an issue in teacher education and in the school system for about 15
years, affecting all levels and involved disciplines. In this context, the present study focuses on three core
aspects of academic language learning in history classes.
First, the goals of the concept are reflected and concretized. Thereby, the normative-emancipatory
character of academic language learning is explicated beyond the goal of language learning for all students.
For this purpose, the field of action school is analyzed with an intersectional approach and agency is
positioned as a goal for the expansion of possibilities of action in society, which is linked to emancipatory
approaches of historical learning.
Second, the question of the professionalization of prospective history teachers for academic language
learning in history classes is taken into consideration. Based on general conditions of teacher education
and competence-theoretical considerations, the complexity of professionalization for this topic will be
elaborated. Empirically, fourteen planning conversations of history lessons that include academic language
learning by six student teams of two before, during, and towards the end of the practical semester in Berlin
will be examined. Three research questions will be addressed. First, it will be asked which aspects of
academic language learning in history classes the student’s name. Second, the question of what
differences emerge between the planning discussions of the three data collection points will be
investigated. Third, the differences between two cohorts of students are investigated, one of whom chose
the narrative paradigm of history didactics as the main topic of their studies. The planning conversations
examined with a qualitative content analysis show that, overall, the students struggle to incorporate
academic language learning into their lesson plans. Most frequently, they plan to support the language
reception through academic language learning activities. The language production is supported much less
frequently. Other aspects play only a very minor role in the planning discussions. In addition, the students
mainly consider the word level, but only rarely the sentence and text level. The planned activities are
largely thought of independently of the planned historical learning. The comparison of earlier and later
planning conversations as well as between the research cohorts does not show any major differences here
either. Overall, students find it discernibly difficult to think of academic language and historical learning
together – which is sobering in view of the extensive efforts in research and teaching.
The empirical results are the motive and reason for the third core aspect of this study. They are the starting
point for the development of a theoretical draft of academic language learning that is based on the theory
of historical learning. It focuses on the question of implementation. For this purpose, theoretical
foundations on the connection between language, history and historical learning are first presented. Based
on this, the draft of academic language learning in history teaching will be elaborated. It does justice to
the demands of academic language learning including the emancipatory character elaborated at the
beginning and takes historical learning as the starting point of academic language learning efforts. It is an
added value for the practice of history education as well as for the professionalization of history teachers,
since it offers a framework model that answers the fundamental question of how to implement academic
language learning in history classes. At its core, the draft consists of the approach of academic language
learning in subject lessons by means of a task-based learning and teaching approach, which is combined
with genre pedagogy considerations. It includes approaches and methods as well as the multilingualism of
the students.
en
dc.format.extent
409 Seiten
dc.rights.uri
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
dc.subject
Sprachbildung
de
dc.subject
historisches Lernen
de
dc.subject
Geschichtsunterricht
de
dc.subject
durchgängige Sprachbildung
de
dc.subject
sprachsensibler Geschichtsunterricht
de
dc.subject
Professionalisierung
de
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::900 Geschichte::901 Geschichtsphilosophie, Geschichtstheorie
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::900 Geschichte::902 Verschiedenes
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::900 Geschichte::907 Ausbildung, Forschung, verwandte Themen
dc.subject.ddc
400 Sprache::430 Deutsch, germanische Sprachen allgemein::437 Varianten des Deutschen
dc.subject.ddc
400 Sprache::400 Sprache::402 Verschiedene
dc.subject.ddc
400 Sprache::400 Sprache::407 Ausbildung, Forschung, verwandte Themen
dc.title
Sprachbildung und historisches Lernen – aber wie?
dc.contributor.gender
male
dc.contributor.firstReferee
Lücke, Martin
dc.contributor.furtherReferee
Caspari, Daniela
dc.date.accepted
2022-07-14
dc.date.embargoEnd
2023-02-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-37782-7
dc.title.subtitle
Ziele, Professionalisierung, Umsetzung
dcterms.bibliographicCitation.doi
10.14220/9783737015394
dcterms.bibliographicCitation.originalpublishername
Vandenhoeck & Ruprecht
dcterms.bibliographicCitation.originalpublisherplace
Göttingen
dcterms.bibliographicCitation.url
https://doi.org/10.14220/9783737015394
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
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Open Access Monographie
refubium.note.author
Die Publikation wurde ermöglicht durch eine Ko-Finanzierung für Open-Access-Monografien und -Sammelbände der Freien Universität Berlin.
de
refubium.series.issueNumber
Band 29
refubium.series.name
Beihefte zur Zeitschrift für Geschichtsdidaktik
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access
dcterms.accessRights.proquest
accept
dc.identifier.eisbn
978-3-7370-1539-4
dcterms.isPartOf.issn
2198-5391