dc.contributor.author
Spaethe, Corinna
dc.date.accessioned
2018-06-07T14:45:24Z
dc.date.available
2010-02-15T12:02:33.557Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/374
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4578
dc.description.abstract
Kardiochirurgische Patienten sind durch postoperative infektiologische
Komplikationen gefährdet. Sowohl die chronische Herzkrankheit als auch der
operative Eingriff mit Beteiligung eines kardiopulmonaren Bypasses führen zu
immunologischen Reaktionen ihres Organismus, die eine Entwicklung einer
postoperativen infektiösen Komplikation fördern könnten. Eine Dysbalance des
Immunsystems zwischen Pro- und Antiinflammation ist mit einer vermehrten
Freisetzung von Zytokinen und einer erhöhten Inzidenz von Infektionen, Sepsis
und Mortalität assoziiert. Die vorliegende Untersuchung sollte unter Beachtung
des Einflusses der chronischen Herzkrankheit und der kardiochirurgischen
Intervention auf das Immunsystem den Immunstatus von Patienten, die
postoperativ eine Infektion entwickelten, gegenüber Patienten ohne
postoperative Infektion vergleichen, gemessen anhand der Zytokine IL-6, IL-10
und TNF- und den Entzündungsparametern CRP und Leukozytenzahl. Darüber hinaus
untersuchten wir die einzelnen Laborparameter auf ihren prädiktiven Wert im
Hinblick auf die Entwicklung einer postoperativen Infektion. Hierzu wurden 46
Patienten in diese prospektive Studie eingeschlossen, die sich aufgrund einer
KHK und einer sekundären Herzinsuffizienz in den Stadien NYHA II bis IV einer
kardiochirurgischen Intervention (CABG) unterziehen mussten. Am Aufnahmetag
sowie präoperativ, direkt postoperativ, am ersten, dritten und siebten
postoperativen Tag wurden die Konzentrationen von IL-6, IL-10, TNF- mittels
ELISA bestimmt. Postoperativ wurde täglich das Auftreten infektiöser
Komplikationen wie Wundinfektion, Katheterinfektion, Pneumonie oder Sepsis
dokumentiert. Die Diagnose erfolgte anhand von international anerkannten
Kriterien. Aufgrund dieses Schemas konnten 13 Patienten der Infektionsgruppe
und 33 Patienten der Nichtinfektionsgruppe zugeteilt werden. Es war bei allen
Patienten ein Serumbasisspiegel von IL-6, IL-10 und TNF- nachweisbar. Der
Basisspiegel von CRP (<5mg/l) und den Leukozyten (6,49/µl-7,78/µl) war
unauffällig. Alle gemessenen Zytokine waren zu allen Messzeiten in der
Infektionsgruppe erhöht, wobei sich IL-6 zu allen Zeitpunkten und IL-10 am 3.
postoperativen Tag gegenüber der Nichtinfektionsgruppe signifikant
unterschied. Der Vergleich von CRP und den Leukozyten innerhalb der Gruppen
zeigte weder einen einheitlichen Verlauf noch einen signifikanten Unterschied
auf. IL-6 stellte sich im Vergleich zu jeder Zeit als bester
Infektionsindikator heraus. Schon präoperativ war IL-6 mit einer AUC von 0,71
prädiktiv für eine Infektion. Das IL-10 als antiinflammatorisches Interleukin
(mit einer AUC 0,77 am 3. postoperativen Tag) reagierte spät auf eine
Entzündungsentwicklung. Da die Infektion zu diesem Zeitpunkt schon klinisch
erfassbar war, hatte es keinen prädiktiven Wert mehr. Sowohl TNF- als auch
die konventionellen Laborparameter Leukozytenzahl und CRP waren in unserem
Setting ungeeignet, eine postoperative Infektion zu detektieren. Sowohl in
unserer Studie als auch in der Literatur spiegelt IL-6 im Vergleich zu den
anderen Parametern den Einfluss der chronischen Herzkrankheit und der
kardiochirurgischen Intervention auf den Immunstatus am einheitlichsten
wieder. Der IL-6-Spiegel korreliert gut mit der Inzidenz einer postinfektiösen
Komplikation. Obwohl IL-6 aufgrund seiner individuellen Streubreite sicherlich
nicht der perfekte Test ist, scheint er von den erhobenen Parametern am besten
geeignet zu sein, im klinischen Alltag eine Rolle im Erkennen des Immunstatus
kardiochirurgischer Patienten und der frühzeitigen Risikoabschätzung einer
Infektionsentwicklung zu übernehmen. Somit könnte frühzeitiger als bisher
anhand der konventionellen Laborparameter eine Infektionsgefährdung des
einzelnen Patienten erkannt und mit Hilfe einer interventionellen
immunmodulatorischen Therapie eine verbesserte Ausgangslage geschaffen werden.
de
dc.description.abstract
Early diagnosis and treatment of infection after cardiac surgery with
cardiopulmonary bypass improves outcome. Perioperative low cardiac output and
underlying preoperative cardiac dysfunction predispose to infection.
Conventional laboratory tests like C-reactive protein (CRP) and white blood
cell count can not distinguish patients with early infection from those with
systemic inflammatory response syndrome (SIRS) but without infection. After
CPB, there is a systemic release of pro- and anti-inflammatory cytokines,
including TNF alpha, interleukin (IL)-6 and IL-10. The aim of this study was
to investigate the predictive ability of these parameters for infection after
cardiac surgery. Following local ethics committee approval and written
informed consent, 46 patients with impaired left ventricular ejection fraction
(LVEF<60%), scheduled for cardiac surgery, were included. Plasma samples were
drawn one day and immediately before surgery, on admission to the intensive
care unit (ICU), and on days 1,3 and 7 after surgery. Infection was identified
according to the criteria of the Centers for Disease Control and Prevention.
After surgery 13 patients developed an infection. In patients with infection,
confirmed a median of 4 days after surgery, all measurements of IL-6, and
IL-10 on postoperative day 3 were significantly elevated. TNF alpha,
leukocytes and CRP were not higher in these patients. Elevated IL-6 after CPB
is predictive of infection after cardiac surgery in patients with impaired
left ventricular function. Increased preoperative IL-6 due to cardiac
dysfunction identifies patients at higher risk of postoperative infection.
Conventional laboratory parameters failed to predict infection. Nevertheless
the results need to be confirmed by studies with a greater number of patients.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Erhöhtes Interleukin 6 nach kardiochirurgischen Operationen ist prädiktiv für
Infektion
dc.contributor.contact
corinnaspaethe@hotmail.com
dc.contributor.inspector
Prof. Dr. med. W. Schaffartzik, Prof. Dr. med. N. Suttorp, Prof. Dr. med.
Rutsch
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. C. Spies
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. U. Schirmer, Priv.-Doz. Dr. med. P. Dohmen
dc.date.accepted
2010-03-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000014349-5
dc.title.translated
Elevated Interleukin-6 after cardiac surgery predicts infection
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000014349
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011529
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access