dc.contributor.author
Vorwerk, Maja
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:19:21Z
dc.date.available
2010-02-10T10:42:56.283Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3699
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7899
dc.description.abstract
Der menschliche Darm kommt über die Nahrung täglich mit einer Vielzahl
verschiedenster Keime in Kontakt. Um auf diese adäquat reagieren zu können,
ist einerseits eine intakte mukosale Barriere wichtig, andererseits aber auch
die gezielte Aktivierung passiver sowie aktiver Abwehrmechanismen sowie die
Toleranz gegenüber endogenen Kommensalen zur Vermeidung überschießender
Immunreaktionen. Eine wesentliche Rolle bei der mukosalen Immunabwehr spielen
die Defensine. Diese antimikrobiellen Peptide werden auf Organoberflächen
exprimiert und tragen als sogenannte „körpereigene Antibiotika“ im Darm
wesentlich zur Aufrechterhaltung der intestinalen Mukosabarriere bei. Alpha-
Defensin 5 und 6 (α5, α6) werden hauptsächlich von Panethzellen der
Ileumschleimhaut konstitutiv exprimiert, wobei eine verminderte Expression im
Ileum bei Vorliegen eines Morbus Crohn nachgewiesen wurde. Beta-Defensin 2
(β2), vorrangig von Enterozyten exprimiert, wird stark hochreguliert als
Antwort auf proinflammatorische Stimuli und spielt außerdem eine Rolle als
Chemotaxin für Dendritische Zellen sowie Gedächtnis-T-Zellen. Ziel der
vorliegenden Studie war es, Defensin-positive Zellen in der ilealen Darmwand
bei Morbus Crohn-Patienten zu lokalisieren, die Unterschiede im
Verteilungsmuster zur Appendizitis aufzuzeigen und den Einfluss verschiedener
medikamentöser Therapien auf das Defensin-Vorkommen zu untersuchen. Für die
Versuchsreihen wurden paraffinfixierte OP-Resektate von menschlicher
Darmschleimhaut verwendet. Terminales Ileumgewebe von 3 Morbus Crohn-
Patientengruppen unter verschiedenen präoperativen Therapieschemata (Gruppe I:
Mesalazin, Gruppe II: Prednisolon, Gruppe III: Prednisolon + Azathioprin)
wurde mit gesundem Ileumgewebe von Patienten mit kolorektalem Karzinom sowie
Appendixgewebe von Patienten mit akuter Appendizitis verglichen. Mithilfe
eines histopathologischen Bewertungssystems wurde für alle Gewebeschnitte der
histologische Entzündungsgrad bestimmt (Punktevergabe von 0 bis 4, wobei 0
keiner Entzündung und 4 der schwersten Entzündungsstufe entspricht). Mittels
Immunfluoreszenz erfolgten anschließend die Detektion von α5, α6 und β2 sowie
die Bestimmung der prozentualen Menge Defensin-positiver Zellen in der Lamina
propria. Patienten mit Morbus Crohn wiesen im Vergleich zur Kontrollgruppe
unabhängig von Art und Dauer ihrer medikamentösen Therapie in der Lamina
propria des betroffenen Ileumabschnitts eine erhöhte Menge an α5-, α6- und
β2-positiven Zellen auf, wobei die Menge mit dem Grad der Entzündung positiv
korrelierte. Auch bei Patienten mit akuter Appendizitis konnten erhöhte Mengen
an Defensin-positiven Zellen verglichen zur Kontrollgruppe nachgewiesen
werden. Die Defensine α5 und α6 zeigten keine signifikanten Mengenunterschiede
zwischen den verschieden therapierten Morbus Crohn-Gruppen. Dagegen wiesen
Morbus Crohn-Patienten unter Prednisolon-Therapie signifikant höhere Mengen an
β2-positiven Zellen auf als Patienten unter Mesalazin-Therapie und Patienten
unter einer Kombinationstherapie aus Prednisolon und Azathioprin. Mit der
vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass die humanen Defensine α5, α6
und β2 auch außerhalb des Darmepithels vorkommen. Dabei konnte eine Erhöhung
der Mengen Defensin-positiver Zellen unter entzündlichen Bedingungen evaluiert
werden, unabhängig davon, ob es sich um eine akute oder eine chronische
Darmentzündung handelt. Es wäre denkbar, dass es bei einem Morbus Crohn durch
die gestörte Barrierefunktion des intestinalen Epithels, gefördert durch den
relativen epithelialen Defensinmangel, vermehrt Keime in die subepithelialen
Darmwandschichten eindringen und somit konsekutiv eine verstärkte
Entzündungsreaktion in der Lamina propria ausgelöst wird. Diese könnte zu
einer Aktivierung beziehungsweise Proliferation von (möglicherweise
immunkompetenten) Zellen führen, die in der Lage sind, Defensine zu
exprimieren oder zu binden, um somit die Abwehrlage des Organismus zu
verbessern. Die deutlich erhöhten Mengen β2-positiver Zellen bei Patienten
unter Prednisolon-Therapie implizieren Regulationswege dieses Defensins durch
Kortikosteroide, die NFκB-unabhängig sind.
de
dc.description.abstract
Background & Aims: Defensins are peptides with antimicrobial function which
play a pivotal role for the maintenance of the intestinal barrier function.
They are known as effectors of neutrophils, Paneth cells and different
epithelia with a modified quantity in inflammatory bowel diseases. Aim of this
study was the detection and quantification of defensin positive cells in the
submucosal layer of Crohn’s disease (CD) affected bowel under different long
term medication. Methods: We used paraffin fixed specimen of terminal ileum
from patients with CD under different medical treatment prior to operation
(group I: mesalazine, group II: prednisolone, group III: prednisolone +
azathioprine), appendix resections from patients with acute appendicitis and
ileac tissue from controls to perform immunofluorescence for identifying the
human defensins α5, α6 and β2 in the lamina propria. Results: Patients with CD
showed a significant increased amount of defensin positive cells in the
affected ileum compared to non-inflamed tissue independent of kind and
duration of their medical treatment, indicating that the amount increased with
the degree of histological inflammation. Furthermore, we found significant
higher amounts of β2 positive cells in CD patients under single prednisolone
therapy in comparison to mesalazine treated CD patients and those under
combined therapy of prednisolone and azathioprine, whereas α5 and α6 did not
present any value differences between the different CD groups. Conclusions:
The increase of cells expressing or binding defensins in the inflamed ileac
lamina propria of CD patients implies a consecutive response to bacterial
invasion of the subepithelial layer caused by intestinal barrier dysfunction.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Nachweis und Quantifizierung Defensin-positiver Zellen im subepithelialen
Ileum von Morbus Crohn-Patienten unter immunsuppressiver Therapie
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. A. J. Kroesen
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. J. D. Schulzke, Prof. Dr. med. A. Stallmach
dc.date.accepted
2010-03-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015552-9
dc.title.translated
Detection and quantification of defensin positive cells in the ileac
submucosal layer of patients with Crohn’s disease under medical treatment
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015552
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006965
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access