Wassergefiltertes Infrarot A (wIRA) bei Gonarthrose – eine prospektive randomisierte kontrollierte Studie

Abstract

Hintergrund: Gonarthrose ist die am weitesten verbreitete Gelenkerkrankung der Welt und hat in Deutschland laut einer Auswertung der NAKO (Nationale Kohortenstudie) aus dem Jahre 2020 eine Prävalenz von 10,6 %. Da durch den demographischen Wandel eine weiter steigende Prävalenz zu erwarten ist, sind wirksame Therapien von großer Bedeutung. Mit einer Behandlung durch wIRA (wassergefiltertes Infrarot-A) in anderen Bereichen (chronisch venöse Ulzera, Arthritis psoriatica, M. Bechterew usw.) konnte bereits eine klinische Wirksamkeit gezeigt werden. Eine Patient*innenbeobachtung von Merle aus dem Jahre 1995 gab Hinweise auf eine Reduktion von Schmerzen und Schmerzmittelbedarf bei Gonarthrose-Patient*innen. Die hier vorgestellte randomisierte kontrollierte Studie soll den Effekt einer täglichen wIRA- Behandlung gegenüber der Standardtherapie von Gonarthrose untersuchen. Methoden: Es wurden 108 Patient*innen randomisiert auf eine Interventionsgruppe und eine Kontrollgruppe verteilt. Die Proband*innen der Interventionsgruppe bestrahlten ihr betroffenes Knie im häuslichen Umfeld über den Zeitraum von 30 Tagen jeweils mindestens eine Stunde pro Tag. Bei beidseitiger Gonarthrose wurde das beschwerdedominante Knie behandelt, bei gleicher Symptomatik das Knie des „seitenführenden“ Beins. Die Kontrollgruppe erhielt keine über die zuvor bereits durchgeführten Therapiemaßnahmen hinausgehende Intervention. Zu Beginn und Ende der Studie wurden alle Teilnehmer*innen klinisch evaluiert (Bewegungsumfang, Einbeinstand, KOOS, Schmerzen, Lebensqualität, etc.), zusätzlich wurden die Proband*innen wöchentlich mittels Fragebögen beurteilt. Ergebnisse: Es zeigten sich zwei homogene Studiengruppen. Die Schmerzen im Knie unter Belastung zeigten sich schon nach 2 Wochen wIRA-Behandlung statistisch signifikant verbessert (VAS -12 vs. -2 mm; p<0.001). Dieser Effekt verstärkte sich noch über den kompletten Studienzeitraum (VAS -18 vs. -4 mm; p<0.001). Die Einschränkungen der Lebensqualität konnten reduziert werden (VAS -8 vs. 0 mm; p<0,001). Der KOOS zeigte in allen Teilbereichen eine Verbesserung, die keine statistische Signifikanz erreichen konnte. Verglichen mit der Kontrollgruppe gaben zu Ende der Studie doppelt so viele Proband*innen der Interventionsgruppe (20 vs. 10) an, unbegrenzt weit schmerzfrei gehen zu können. Schlussfolgerung: Der Einsatz von wIRA bei Gonarthrose zeigte sich als Therapieoption, die die Schmerzen unter Belastung signifikant reduzieren und die Lebensqualität der Patient*innen signifikant steigern kann.

Objective: Knee osteoarthritis is the most common joint disease in the world. According to the National Cohort Study (NAKO), the prevalence in Germany is 10.6 %. With the rising age of the population, improving the treatment of knee osteoarthritis is of high importance. wIRA has been successfully used in other fields of medicine treating diseases such as chronic venous ulcers, psoriasis- arthritis and Bechterew’s disease. A small study by Merle 1995 showed signs of positive impact on the pain level and painkiller intake of patients with knee osteoarthritis. The objective of this study is to test whether daily treatment with water filtered infrared-A (wIRA) will significantly improve the symptoms of patients with knee osteoarthritis compared to a control-group. Material and Methods: 108 patients were randomly divided into the wIRA- and the control-group. The patients that were assigned to the wIRA group were given a wIRA-irradiator and treated their pain-dominant knee at home over the course of 30 days at least one hour daily. When both knees were equally affected, the knee of the “leading” leg was treated. The control group received no additional treatment but could continue their standard therapy schemes. Patients were clinically evaluated at the start and end of the study (range of motion, one leg stand test, KOOS, pain, quality of life, etc.). Additional weekly questionnaires were filled out. Results: We saw two homogenous study-groups. Pain under stress decreased statistically significant after only two weeks of wIRA-treatment (VAS -12 vs. -2 mm; p<0.001). This effect increased (VAS -18 vs. -4 mm; p<0.001) over the course of the whole study. The quality of life impairment decreased statistically significant (VAS -8 vs. 0 mm; p<0,001). The KOOS showed improvement in all five categories but the effects could not reach statistical significance. At the end of the study twice as many participants in the wIRA-group than in the control group declared that they could walk an unlimited distance pain free (20 vs. 10). Conclusion: Using wIRA in knee osteoarthritis treatment shows to be significant in reducing pain under stress and improving quality of life.