dc.contributor.author
Komorowski, Christine
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:10:23Z
dc.date.available
2011-11-04T09:52:48.484Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3508
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7708
dc.description.abstract
Mit der Aufnahme durch das OIE in die Liste B der Erkrankungen mit sozio-
ökonomischer Bedeutung, erhielt die Bekämpfung der Paratuberkulose einen neuen
Stellenwert. Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (Map) stellt
demnach nicht nur eine Gefahr für Rinder und andere Wiederkäuer dar, sondern
kann als Zoonoseerreger nicht sicher ausgeschlossen werden. Die Infektion ist
in ihrer Kombination eines anfänglich schwer erkennbaren Krankheitsverlaufes,
einer unzureichenden Labordiagnostik und einer fehlenden Therapie am
erkrankten Tier einzigartig. Obwohl insbesondere in der intensiven
Milchproduktion der Industrieländer von einer relativ hohen Map-Durchseuchung
ausgegangen wird, fehlen in Deutschland sowohl für Milch produzierende
Betriebe als auch für Mutterkuhhaltungen flächendeckende Studien zum Vorkommen
Map-infizierter Tiere. Im Rahmen des Landesversuchs Mecklenburg- Vorpommern
sollte die Prävalenz Map-infizierter Tiere in den Versuchsbetrieben über die
„Test and Cull“ Strategie, kombiniert mit Managementmaßnahmen, welche neben
der Merzung positiver Tiere vor allem Arbeitsanweisungen für den Abkalbe- und
Jungtierbereich enthielten, nachweislich gesenkt werden. Im Zuge der Umsetzung
des Langzeitversuches zwischen Januar 2003 und Dezember 2009 wurden 14.222
Kühe von insgesamt 21.000 Rindern in vier Versuchsbetrieben untersucht. In die
Statistik gingen die Untersuchungsergebnisse von Tieren ein, die zwischen dem
1.1.2000 und dem 31.12.2006 geboren wurden. Mehrfachbefunde bildeten die Basis
für unterschiedlich definierte Statusvarianten (V1-V4ök), innerhalb derer die
Tiere als Mappositiv, fraglich oder negativ klassifiziert wurden. In die
Analysen der vorliegenden Studie gingen Daten von 4.959 Tieren ein, von denen
zwei oder mehr Untersuchungsbefunde vorlagen. Über so wiederholte
Untersuchungen bei ein und demselben Tier ließ sich, wie in der Literatur
berichtet, die Zuverlässigkeit der Aussage der ELISA erhöhen. Die Senkung der
Map-Muttertierprävalenz führte über ein definiertes Kolostrummanagement auch
bei den Nachkommen zur Verminderung der Anzahl Map-positiver Befunde. Betrug
der Anteil, der als Map-positiv eingestuften Nachkommen von positiven Müttern
des Geburtsjahres 2003 noch 4,7%, so sank dieser Anteil bis zum Jahr 2006 auf
1,4%. Dagegen stieg der Anteil Map-negativer Kälber aus positiven Müttern in
2003 von 7,0% auf 16,6% in 2006. In der subjektiven Wahrnehmung der
Betriebsleiter sank im selben Zeitraum die Zahl klinisch auffälliger Tiere.
Darüber hinaus konnte in der statistischen Analyse der Nachweis signifikanter
Unterschiede zwischen Map-Befundstatus und Leistung erbracht werden. Bei Map-
negativen Tieren liegen in der stringenten Statusvariante V3 der
Laktationswert und der BSK-Wert als standardisierte Milchleistungsparameter
höher als die Map-positiver bzw. - fraglicher Tiere. In der univariaten
Analyse zeigten Map-negative Tiere verglichen mit positiven bzw. fraglichen
Tieren signifikant höhere durchschnittliche Gesamtmilchleistungen in der
Statusvariante V3. Signifikant unterschiedlich zwischen den Befundgruppen
waren auch die Parameter 305-Tage Milch-, Fett- und Eiweißleistung sowie die
durchschnittliche Gesamtmilchleistung je Laktation im multivariaten Modell (V1
und V2). Grundsätzlich zeigen sich bei den einzelnen Parametern teils
widersprüchliche Ergebnisse, welche durch die Charakteristik der
diagnostischen Methoden und schließlich durch eine generell sehr hohe
Datenstreuung geprägt waren. Auch die darauf basierende
betriebswirtschaftliche Analyse aller Tiere mit einer abgeschlossenen
Lebensleistung erbrachte keine eindeutigen ökonomischen Vorteile Map-negativer
gegenüber Map-positiven Tiere. Diese Beobachtung steht auch im Zusammenhang
mit der geringen durchschnittlichen Lebensdauer der Kühe von weniger als drei
Laktationen, welche durch frühzeitige Merzung aufgrund von Euterentzündungen,
Fruchtbarkeitsstörungen und Lahmheiten bedingt ist. Sollten die Bemühungen um
eine höhere Nutzungsdauer von Hochleistungsmilchkühen Früchte tragen, ist zu
erwarten, dass die Paratuberkulose als Wirtschaftsfaktor zukünftig eine
größere Rolle spielen wird, da die Tiere dann ein Alter erreichen, bei dem die
Klinik deutlicher in Erscheinung tritt. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen,
dass der Erfolg von Sanierungsmaßnahmen in hohem Maße davon abhängt, ob der
Katalog von Hygiene- und Managementmaßnahmen diszipliniert und fortdauernd
erfüllt wurde oder nicht. Nachweisbare Map- Prävalenzsenkungen sind frühestens
nach zwei Kuhgenerationen zu erwarten. Aufgrund der hohen Abgangsraten
zögerten die Landwirte, klinisch unauffällige Map-infizierte Tiere aus dem
Bestand zu entfernen. Darüber hinaus stellt der Preisdruck in der
Milchviehhaltung, im Verbund mit einem durchweg knapp bemessenen Personal in
den Betrieben, einen begrenzenden Faktor dar. Landesweite Sanierungsprogramme
lassen sich effektiv nur umsetzen, wenn in den einzelnen Betrieben eine
regelmäßige und qualifizierte Beratung durch geschulte Tierärzte unter
Einbindung aller Betriebsmitarbieter angeboten wird.
de
dc.description.abstract
Inclusion of paratuberculosis by OIE as a transmissible disease that is
considered to be of socio-economic and/or public health importance and that is
of significance in the international trade of animals and animal products,
contributed towards intensified research on Map. The combination of a commonly
prolonged subclinical course, inadequate diagnostic tools and absence of any
cure is unique. Despite high Map-sero-prevalence levels and reports of
substantial losses due to paratuberculosis in the dairy industry in
industrialized countries, comparable and systematic studies at the national
and regional level are rather scarce. For this, a longitudinal study involving
implementation of distinct practical and cost-efficient hygiene and management
measures and regular on farm visits, in order to reduce the within herd
prevalence in four large dairy farms in Mecklenburg Western-Pomerania, was
initiated. Diagnostic and clinical screening as well as an analysis of
individual animal performance was undertaken. Between January 2003 and
December 2009 14.222 dairy cows out of a total of 21.000 cattle were monitored
at four large dairy farms in Meckelenburg-Western Pomerania. Multiple
individual tests on Map were targeted and resulted in optional Map-status
classes (V1-V4ök) for each individual for analysis purposes, taking diagnostic
test uncertainty of Map into account. Given this, 4.959 cows with two and more
individual tests were included into the final analysis. Uni-and multivariate
techniques were applied for data analysis. Within-herd prevalence rates for
all study farms clearly showed declining Map-infection rates by age group, as
did the proportion of Map-positive offspring from Map-positive dams as well as
the absolute number of clinical cases. Data analysis showed significant
associations between Map-status and lactation performance across all farms.
Moreover, in the final mixed linear model, animal age and farm management
showed significant interactions with Map–status. However, parameters partially
showed conflicting results that were caused by the Map-test characteristics
and a commonly large variation of data. Therefore, the economic analysis did
not prove a significantly better average performance by Map-negative dams
compared to positive individuals. In this context a generally low productive
life span of dams of less than three lactations has to be taken into account.
Givens this in conjunction with low milk market prices, farmers are hesitant
to consistently remove apparently healthy but Map-positive dams from their
herds. Overall, the results provide clear evidence that a farm-specific Map-
control strategy, following defined hygiene measures will succeed. For this,
affected dairy farmers have to take a minimum of two cow generations and the
costs for a concurrent diagnostic herd screening into account. Everyone at the
farm has to comply with a range of strict hygiene measures. For such a scheme,
specific veterinary expertise at the very farm is needed
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
paratuberculosis
dc.subject
Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis
dc.subject
economic analysis
dc.subject
Mecklenburg-Pomerania
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zur Praktikabilität und Effizienz eines Maßnahmenkatalogs zur
Sanierung der Rinderparatuberkulose in vier großen Milchviehbetrieben im Land
Mecklenburg-Vorpommern
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Kerstin Müller
dc.contributor.furtherReferee
Dr. sc. Frank Rehbock
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Franz Josef Conraths
dc.date.accepted
2011-08-29
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000025734-3
dc.title.translated
Longitudinal study on the practicality and efficacy of defined measures to
control Johnes disease in four large dairy farms in Mecklenburg-Vorpommern
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000025734
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010202
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access