dc.contributor.author
Dabbert, Salome
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:09:02Z
dc.date.available
2009-10-13T09:00:10.010Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3476
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7676
dc.description.abstract
Die Lebertransplantation ist die erfolgreichste Therapie terminaler
Lebererkrankungen. Die weltweiten Transplantationszahlen steigen
kontinuierlich und dank der Fortschritte der letzten Jahrzehnte haben sich die
Überlebensraten stetig verbessert. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses
stehen heutzutage die Patienten, die langzeitig mit den Folgen der
Transplantation leben sowie die Auswirkungen der Transplantation auf deren
Lebensqualität. In der vorliegenden Studie wurden verschiedene
Einflussfaktoren auf das Langzeitüberleben von Patienten nach
Lebertransplantation untersucht und gewichtet und wurde die subjektive
Lebensqualität der überlebenden Patienten analysiert. Am Virchow-Klinikum der
medizinischen Fakultät der Charité Berlin werden seit dem Jahr 1988
Lebertransplantationen durchgeführt. Die Daten der ersten 419 Operationen (bis
1993) wurden statistisch ausgewertet, um die Einflussfaktoren auf das
Langzeitüberleben der Patienten zu identifizieren. Die deskriptive
statistische Analyse ergab folgendes Ergebnis: Die Überlebensrate der
Patienten 10 Jahre nach Tx lag im untersuchten Kollektiv bei 72,5%, das
Organüberleben bei 64,2%. Die Gesamtüberlebensrate der Patienten lag im
Februar 2006 bei 64,3%. Die häufigsten Indikationen zur Transplantation waren
virale, alkoholbedingte und cholestatische Zirrhosen sowie das akute
Leberversagen. Tumorpatienten zeigten von allen Diagnosegruppen das
schlechteste Survival, nur 38,8% der Patienten überlebten bis zum Schluss der
Datenerhebung. Die Grundkrankheiten mit der günstigsten Langzeitprognose waren
cholestatische Zirrhosen, metabolische Lebererkrankungen, das ALV und
vaskuläre Erkrankungen. Die Retransplantationsrate betrug 9,1%.
Hauptindikationen für eine erneute Transplantation stellten Rezidive der
Grundkrankheit (29,4%), Rejektionen (23,5%), INF (20,6%) und ITBL (14,7%) dar.
Die wichtigsten Todesursachen waren transplantationsassoziierte Komplikationen
(50,8%, vor allem Infektionen, de-novo-Malignome) und Rezidive der
Grundkrankheit (30,8%). Häufigste Komplikation nach Transplantation waren mit
72,2% Infektionen, die am häufigsten im ersten Jahr nach OLT auftraten. 16,8%
der Patienten entwickelten einen Posttransplantations-Diabetes. 9,0% der
Patienten entwickelten mindestens ein de-novo-Malignom, wobei Bronchial- und
Plattenepithelkarzinome sowie Lymphome mit jeweils 20% die häufigsten
Malignome darstellten. Patienten mit Lebertumoren (16,9%) und ALD (12,9%)
waren hierbei besonders betroffen. 16,3% der Patienten mit alkoholtoxischer
Zirrhose wurden rückfällig. Ein Tumorrezidiv hatten 42,9% der
Langzeitüberlebenden, die aufgrund einer malignen Erkrankung transplantiert
wurden. 26,3% der HBV-Patienten entwickelten ein Rezidiv nach OLT, 22,0% der
HCV-Patienten entwickelten eine Re-Zirrhose. In einem zweiten
Untersuchungsschritt wurden mittels multivariater Analyse (COX-Regression) die
verschiedenen Einflussfaktoren näher untersucht und entsprechend der
Differenzen im 2-log-Likelihood gewichtet. Als unabhängige Risikofaktoren für
das Langzeitüberleben wurden das Empfängeralter, das Geschlecht, das Child-
Stadium, die Indikation, die initiale Transplantatfunktion, ausgeprägte oder
lebensbedrohliche Infektionen, das Auftreten eines
Posttransplantationsdiabetes, Rezidive und de-novo-Malignome identifiziert.
Entsprechend der Gewichtung konnte für das Auftreten eines
Posttransplantationsdiabetes, die Diagnosegruppe, Rezidive, das Alter und
lebensbedrohliche Infektionen ein besonders starker Einfluss nachgewiesen
werden. Neben den medizinischen Ergebnissen ist die Lebensqualität ein
entscheidendes Kriterium zur Bewertung des Erfolgs der Lebertransplantation.
Zur Analyse der subjektiven Lebensqualität der Langzeitüberlebenden wurde im
Jahr 2003 eine Patientenbefragung durchgeführt. Auf der Basis von insgesamt
266 teilnehmenden Patienten (93% der Überlebenden zum Erhebungszeitpunkt)
wurden unterschiedliche Dimensionen der Lebensqualität erhoben. Die
Befragungsergebnisse der langzeitüberlebenden Patienten der Charité zeigen
eine äußerst positive Bilanz: Die auf einer 5-stufigen Skala eingeschätzte
Lebensqualität erreichte im Bereich „emotionale Funktion“ 92,8% der maximal
möglichen Punktzahl. Auch in den Bereichen „soziale“, „zerebrale“ und
„psychische Funktion“ lag die subjektive Selbsteinschätzung recht hoch.
Allerdings wird auch deutlich, dass eine bessere Eingliederung in das Alltags-
und Arbeitsleben wünschenswert wäre. Schlechtere Ergebnisse wurden im Bereich
der „körperlichen Funktion“ und der allgemeinen Einschätzung der eigenen
Gesundheit erzielt. Abschließend lässt sich feststellen, dass die
Lebertransplantation auch in der Langzeitbetrachtung als erfolgreiche
Behandlungsmethode terminaler Lebererkrankungen gelten kann. Von besonderer
Bedeutung für den Langzeitverlauf sind neben sorgfältiger Spenderauswahl und
optimalen Transplantationsbedingungen vor allem eine gute Nachsorge,
regelmäßige Kontrolluntersuchungen und die frühzeitige Erkennung und
Behandlung von Langzeitkomplikationen wie Rezidiven, Malignomen und dem
Posttransplantationsdiabetes. Zusammenfassend sind die Ergebnisse der Charité
im Vergleich mit anderen Transplantationszentren als überdurchschnittlich zu
bewerten.
de
dc.description.abstract
Liver transplantation (OLT) has become a successful surgical therapy for
terminal liver failure. We report about long-term results of the first 385
patients treated with OLT at the Charité. Between 1988 and 1993, 419 cadaveric
OLTs in adults were performed. Main indications for OLT were viral-induced
cirrhosis (28.8%), alcoholic liver disease (16.1%), cholestatic liver disease
(17.1%) and acute liver failure (8.5%). Retransplantation was necessary in
9.1%, because of recurrence of underlying disease (29.4%), acute and chronic
rejection (23.5%), initial nonfunction (20.6%) or ITBL (14.7%). 120 patients
(22.1%) died. Causes of death included recurrence of disease (30.8%),
infections (19.2%), cardiovascular disease (17.5%) and de novo malignancies
(14.2%). Patient survival after OLT was 89.9%, 81.3%, 72.5% after 1, 5 and 10
years, and graft survival was 83.5%, 72.6%, 64.2% after 1, 5 and 10 years,
respectively. Outcome measures included the presence of surgical complications
(9.1%), diabetes (16.8%), heart (31.4%) and renal disease (25.2%, in 14,5%
dialysis), hypertension (68.5%), infections (72.2%), rejections (60% acute,
3.6% chronic), de novo malignancies (9%; in each 20% Lymphoma, squamous cell
carcinoma and lung cancer) and recurrence of the initial disease (in alcoholic
liver disease 16.3%, HCV recirrhosis 22%, HBV recirrhosis 26.3%, tumors 42.9%)
as well as osteoporosis, transplantational risk factors as ICU stay, blood
products, initial liver function, biliary complications etc. Multivariate
analysis found the urgency (child score), age, sex, diagnosis, infections,
posttransplant diabetes, retransplantation, recurrence of initial disease and
de novo malignancies to be independent risk factors for long-term survival.
Assessment of subjective quality of life in transplant recipients was
performed in 266 patients >10 years after transplantation. Results were
transformed to an index and compared with the results of patients undergoing
liver transplantation at the Charité 1988-2002. Findings included an overall
very positive view of the emotional, physical and social situation, while the
general health compared to others was rated below average. Compared to the
control group results differed most in evaluation of emotional function and
general health. This analysis reveals excellent long-term results after OLT
achieved in a single center and the impact of transplant induced complications
for long-term survival.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
liver transplant long-term result
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Langzeitergebnisse und Erfahrungen nach Lebertransplantation an der Charite-
CVK
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med R. Pfitzmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof Dr. med T. Steinmüller
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. U. Settmacher
dc.date.accepted
2009-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000013536-0
dc.title.translated
Long-term results after liver transplantation at the Charite
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000013536
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011519
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access