dc.contributor.author
Schauber, Stefan Kilian
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:08:38Z
dc.date.available
2015-05-12T07:55:20.287Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3462
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7662
dc.description.abstract
Die universitäre Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten ist einem deutlichen
Wandel unterworfen. Die damit einhergehenden Umstrukturierungen der
humanmedizinischen Studiengänge betreffen auch die Rolle der sogenannten
„vorklinischen“, also grundlagenwissenschaftlichen Fächer wie der Anatomie,
der Biochemie oder der Physiologie. So legen internationale Studien nahe, dass
die Einführung von reformierten Studiengängen mit einer Verminderung des
Unterrichtsvolumens von Fächern wie der Anatomie einherging. Parallell zu
diesen Veränderungen etablierte sich eine bis heute andauernde Diskussion um
die Funktion vorklinischen Wissens für den Aufbau und Erhalt von klinischem
Wissen und Denken. Auch wenn keinesfalls der Wert der Grundlagenwissenschaften
insgesamt angezweifelt wurde, gibt es verschiedene Standpunkte zur Relevanz
dieser grundlagenwissenschaftlichen Inhalte in der Wissensentwicklung von
Studierenden der Humanmedizin. Die hier vorgelegte Arbeit greift die zuvor
skizzierte Diskussion auf, und setzt sich mit der Frage auseinander, in
wieweit vorklinisches Wissen mit der Entwicklung klinischen Wissens in
Verbindung steht. In einer prospektiven Längsschnittstudie wurden
Leistungsdaten von 598 Studierenden eines traditionellen Studiengangs
(„Regelstudiengang“) analysiert. Die hier ausgewerteten Daten wurden über zwei
Jahre verteilt an vier Messzeitpunkten erhoben. Untersucht wurde die
Entwicklung zwischen dem ersten und dem vierten klinischen Semester. Zur
Modellierung der Wechselbeziehung zwischen Leistungen im
grundlagenwissenschaftlichen Bereich einerseits und Entwicklung und Aufbau von
klinischen Inhalten andererseits, wurden lineare Strukturgleichungsmodelle
(\textit{Dual Change Score Models}) verwendet. Deskriptiv zeigen die Daten,
beginnend mit dem ersten klinischen Semester, einen Abfall der Leistungen im
vorklinischen Bereich und einen Zuwachs an Leistungen im klinischen Bereich.
Der statistische Vergleich verschiedener Strukturgleichungsmodelle legen den
Schluss nahe, dass ein Modell die Daten am besten beschreibt, in dem frühere
Niveaus im vorklinischen Bereich mit Leistungsveränderung im klinischen
Bereich assoziiert sind. Allerdings ist dieser Zusammenhang negativ
ausgeprägt: Bessere Leistungen im vorklinischen Bereich sind mit geringeren
Zuwächsen im klinischen Bereich verknüpft. Auch wenn diese Analysen eine
negative Beziehung zeigen, so sind diese aufgrund des korrelativen Charakters
der Untersuchung nicht als kausale Wechselwirkungen interpretierbar. Dennoch
ließe sich dieses Beziehungsmuster auch mit Befunden aus der
lernpsychologischen Forschung, in etwa solcher zu negativem Transfer,
erklären. Abschließend lässt sich sagen, dass die vorgelegten Befunde auf die
Notwendigkeit zur weiterführenden Auseinandersetzung mit der Integration von
grundlagenwissenschaftlichen Inhalten und ihrer klinischer Anwendung
hindeuten.
de
dc.description.abstract
Basic science education in undergraduate medical education faces several
challenges. One prominent discussion is focused on the relevance of biomedical
knowledge for the development and integration of clinical knowledge. Although
the value of basic science knowledge is generally emphasized, several
theoretical positions differ on the relative role of this knowledge and the
optimal approach for its instruction. In the present paper we address the
specific question whether and to which extent biomedical knowledge is related
to the development of clinical knowledge. We analyse repeated measure data of
performances on basic science and clinical knowledge assessments. A sample of
N=598 medical students from a traditional curriculum participated in the
study. Overall a developmental phase of 2 years of medical education was
covered. Structural equation modelling was used to analyse the temporal
relation between biomedical knowledge and the acquisition of clinical
knowledge. At the end of formal basic science education and the beginning of
the clinical phase, students show the highest levels of biomedical knowledge.
Our data suggests a decline in basic science knowledge which is complemented
by a growth of clinical knowledge. Statistical comparison of several
structural equation models revealed that a model specifying unidirectional
relations from earlier states of biomedical knowledge to subsequent changes in
clinical knowledge explained the data best. However, the parameter estimates
indicate that this association is negative. Our analysis suggests a negative
relation between earlier levels of basic science knowledge and subsequent
gains in clinical knowledge. We discuss limitations of our study such as the
given educational context and the non-experimental nature. Although our
results do not necessarily contradict the relevance of basic sciences we
speculate on mechanisms that might be related to our findings. We conclude
that our results hint at possibly critical issues in basic science education
that have been rarely addressed thus far.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
biomedical knowledge
dc.subject
medical education
dc.subject
clinical knowledge
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Die Rolle vorklinischen Wissens für den Erwerb klinischen Wissens
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2015-05-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000098739-7
dc.title.subtitle
eine längsschnittliche Analyse zum Wissenserwerb in einem traditionellen
Medizincurriculum
dc.title.translated
On the role of biomedical knowledge in the aquisition of clinical knowledge
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000098739
refubium.mycore.derivateId
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open access