dc.contributor.author
Tautenhahn, Annegret
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:08:24Z
dc.date.available
2017-06-21T11:44:35.527Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3453
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7653
dc.description.abstract
Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kälber haben einen Einfluss auf die
Produktivität und Langlebigkeit der späteren Milchkühe. Des Weiteren rücken
die Tiergesundheit und die Haltungsbedingungen von Nutztieren immer mehr in
den Fokus des Verbrauchers, der neben der Lebensmittelsicherheit einen großen
Wert auf die Tiergerechtheit in der Nutztierhaltung legt. Aus diesem Grund war
es Ziel der vorliegenden Studie, die Managementpraktiken in der Kälberaufzucht
von Milchkuhhaltungen in Nordostdeutschland zu ermitteln und den Einfluss
dieser auf die Kälbersterblichkeit und die Tageszunahmen bis zur zwölften
Lebenswoche zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 50 milchkuhhaltende
Betriebe in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Niedersachsen und
Mecklenburg-Vorpommern, die auf freiwilliger Basis an der Studie teilnahmen,
für einen Tag im Zeitraum von 2012 bis 2014 besucht. Mithilfe eines
Fragebogens und Erhebungen im Betrieb wurden die Managementpraktiken und
Zahlen zur Tiergesundheit sowie die Haltungsbedingungen (über eine
modifizierte Version des Tiergerechtheitsindex (TGI) 94 für Kälber) ermittelt.
Das Körpergewicht von Kälbern und Jungrindern wurde mittels
Brustumfangsmessung bestimmt. Daraus wurden die täglichen Zunahmen bis zum
Absetzen und bis zur ersten Besamung berechnet. Des Weiteren wurden
Kolostrum-, Blut- und Kotproben untersucht, deren Ergebnisse wie alle anderen
erhobenen Daten in zwei Risikofaktoranalysen auf Herdenebene einflossen. Der
Einfluss von 16 bzw. 25 vorausgewählten Faktoren wurde mithilfe der
Regressionsanalyse in einem Modell für die Kälbersterblichkeit und einem für
die Tageszunahmen bis zur zwölften Lebenswoche untersucht. Die
Kälbersterblichkeit betrug zwischen 0,0 und 17,7%. Den größten Einfluss auf
eine erhöhte Kälbersterblichkeit (> 5%) hatte ein hoher Anteil an Kälbern mit
ungenügendem Immunglobulintransfer (OR: 8,1). Die Fütterung von Heu ab der
ersten Lebenswoche im Vergleich zu keiner Fütterung von Heu bis zum Absetzen
war mit einer geringeren Kälbersterblichkeit assoziiert (OR: 0,2). Betriebe
mit einer erhöhten Kälbersterblichkeit setzten zehnmal häufiger Halofuginon
ein als Betriebe mit einer niedrigen Kälbersterblichkeit (OR: 10,0). Die
medianen Tageszunahmen bis zur zwölften Lebenswoche lagen in den Betrieben
zwischen 414 und 1027 Gramm und im Median bei 675 Gramm. Als Risikofaktoren
für reduzierte Tageszunahmen kristallisierten sich das häufige Umstallen bis
zum Absetzen (-119 g), eine Gebärpareseinzidenz unter 5% (-115 g), das Angebot
von Heu vor dem Absetzen (-142 g), die Gewinnung von Erstkolostrum später als
zwei Stunden nach der Kalbung (-142 g), ein häufiges Ausmisten in der
Gruppenhaltung von Kälbern (-96 g), die Fütterung von weniger als drei Litern
Erstkolostrum an Neugeborene (-88 g) und eine Zeitspanne von mehr als zwei
Stunden pro Tag, in denen der Abkalbebereich oder der gesamte Stall
unbeaufsichtigt war, (-84 g) heraus. Als protektiv erwies sich eine große
aufgenommene Menge Kraftfutter zum Zeitpunkt des Absetzens (+160 g pro kg
Kraftfutter). Die Ergebnisse dieser Arbeit unterstreichen die Bedeutung des
Managements von Kälbern wie die Versorgung mit Erstkolostrum, die Fütterung
und die Haltung auf die Tiergesundheit und das Wohlbefinden von Kälbern.
Mithilfe der Erkenntnisse dieser Arbeit kann eine gezieltere Beratung von
Betrieben erfolgen, die die Kälbersterblichkeit senken, Tageszunahmen erhöhen
und die Tiergerechtheit verbessern wollen. Weiterführende Forschung wird
benötigt, um den Einfluss einzelner Faktoren, wie zum Beispiel den protektiven
Effekt einer erhöhten Gebärpareseinzidenz auf die Tageszunahmen von Kälbern
verstehen zu können. Eine Harmonisierung der Diagnosen, die durch Tierärzte
gestellt werden, und eine Verbesserung der Dokumentation von Krankheitsfällen
könnten nach entsprechender statistisch epidemiologischer Auswertung neue
Erkenntnisse liefern, die wiederum dazu beitragen würden, den
Tiergesundheitsstatus zu verbessern.
de
dc.description.abstract
Calf health and animal welfare have an impact on lifetime productivity and
longevity of dairy cows. Furthermore consumers pay increasing attention to
animal health and housing conditions in livestock husbandry today. The
occurrence and severity of factor-associated diseases is substantially
influenced by management practices. The objectives of this study were to
determine management practices in farms in northeastern Germany that can
compromise calf health and welfare. Besides, we wanted to identify risk
factors that are linked to high calf mortality and poor growth in young dairy
replacement heifers. A case-control study was performed in 50 herds, which
were selected based on acceptance to participate in the study. Each herd was
visited once between 2012 and 2014. A questionnaire on farm management
practices, morbidity and calf mortality was completed by in-person interview.
Furthermore colostral, blood und fecal samples were collected. Heart girth
measurements were conducted to assume average daily weight gain of calves.
Additionally a score concerning calf welfare was determined. The
epidemiological associations between these factors with calf mortality and
with poor growth were estimated by using two regression models including 16
and 25 preselected factors each. The calf mortality ranged between 0.0 and
17.7%. The factors significantly associated with high calf mortality (> 5.0%)
were the application of Halofuginone (OR: 10.0) and a high rate of calves with
failure of passive transport (OR: 8.1). The access to hay in the first week of
life compared to those offered no hay before weaning was linked to a lower
calf mortality rate (OR: 0.2). On herd-level the average daily weight gain in
calves three month of age was 675 grams per day and ranged between 414 and
1027 grams. The risk factors significantly associated with poor growth were
relocating calves more than twice from birth until weaning (-119 g), having an
incidence of milk fever under 5% (-115 g), offering hay before weaning (-142
g), collecting first colostrum later than two hours after parturition (-142
g), the amount of concentrates consumed at weaning (+160 g per kilogram
concentrates), changing the bedding in the calf pen at least once every two
weeks (-96 g), relocating calves more than twice from birth until weaning (-93
g), feeding less than three liters of first colostrum to newborn calves (-88
g) and leaving the farm more than two hours per day unattended (-84 g). These
results indicate that management practices like colostrum, feeding and
husbandry management have an impact on calf health and animal welfare.
Furthermore they give an overview of current management practices in the
examined region. With this new knowledge systematic advice can be given to
farmers who want to improve calf mortality rates, growth of dairy heifer
calves and animal welfare. Further research is required to understand the
aetiopathology behind some factors, for example the association between milk
fever incidence and growth of calves in dairy farms.
en
dc.format.extent
LIX, 224 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
animal welfare
dc.subject
faeces collection
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Risikofaktoren für eine erhöhte Kälbersterblichkeit und geringe Tageszunahmen
von Aufzuchtkälbern in nordostdeutschen Milchkuhhaltungen
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Kerstin E. Müller
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Franz Josef Conraths
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Gabriele Knubben-Schweizer
dc.date.accepted
2017-05-17
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000104921-3
dc.title.translated
Risk factors associated with calf mortality and growth of calves in dairy
farms located in northeastern Germany
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000104921
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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FUDISS_derivate_000000021676
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open access