Das Konzept des Dialogischen Lernens nach Ruf und Gallin bietet durch dessen Instrumente und den immanenten Dialog die Möglichkeit, den Mathematikunterricht und die Rolle der Lehrperson im Zeichen des sich wandeln-den Bildes von Lehre und Bildung von morgen mitzugestalten. Dies wird durch die Forderung nach Kommunikationskompetenzen in den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz und durch zahlreiche Erfahrungsberichte deutlich. Weshalb richten nicht mehr Mathematiklehrkräfte ihre Lehre nach diesem Konzept aus?
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Vorbehalten und den Chancen, die angehende Mathematiklehrkräfte nach erstmaliger theoriebasierter Begegnung mit dem Konzept des Dialogischen Lernens nach Ruf und Gallin äußern. Sie liefert einen Beitrag mathematikdidaktischer Forschung zum Einstieg in die Arbeit mit dem Konzept des Dialogischen Lernens im Mathematikunterricht und der Ausbildung von Mathematiklehrkräften.
Die Dialogik Bubers und die Theorie des Konzepts des Dialogischen Lernens nach Ruf und Gallin bilden den theoretischen Rahmen dieser Arbeit. Der sich entwickelnde Diskurs wird durch praktische Erfahrungsberichte und Studien zum Konzept des Dialogischen Lernens erweitert.
Durch die vorliegende qualitative Studie konnten sowohl Vorbehalte von angehenden Mathematiklehrkräften gegenüber der Arbeit mit dem Konzept des Dialogischen Lernens als auch Chancen, welche diese in der Arbeit mit diesem Konzept im Mathematikunterricht sehen, empirisch erhoben werden.