dc.contributor.author
Bella-Paul, Livia Anna
dc.date.accessioned
2018-06-07T17:01:56Z
dc.date.available
2018-02-07T10:03:40.051Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3314
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7514
dc.description.abstract
Der Konsum von ökologisch produzierten Lebensmitteln hat in den vergangenen
Jahren einen immer höheren Stellenwert und Marktanteil in unserer Gesellschaft
eingenommen. Unter dem zunehmenden Diskurs über Antibiotikaresistenzen
gefördert durch den hohen Einsatz von Antibiotika bei lebensmittelliefernden
Tieren sowie der Sorge des Verbrauchers belastete und unter unzureichendem
Tierwohl produzierte Lebensmittel zu sich zu nehmen, wächst die Nachfrage nach
alternativen Methoden der Landwirtschaft. Verschiedene Studien konnten
belegen, dass unter Optimierung des Herdenmanagements und gezieltem Einsatz
von Antibiotika und homöopathischen Behandlungsmethoden der Verbrauch von
antibiotischen Präparaten in Problembetrieben um bis zu 75 % reduzierbar ist.
Ziel dieser Arbeit war es, einen ökologisch geführten Milchviehbetrieb
hinsichtlich der Tiergesundheit und den gefundenen Problemfeldern zu
analysieren und die Einsatzmöglichkeiten von homöopathischen Präparaten zu
beurteilen. Hierfür wurden im Untersuchungszeitraum die Herden- und
Fruchtbarkeitskennzahlen, Blut- und Harnwerte, Körperkondition sowie die
Tiergesundheitsdaten bestimmt und analysiert. Zudem wurde eine dreifach
verblindete, randomisierte placebokontrollierte Studie zur Behandlung von
Mastitiden und eine randomisierte, Kontrollgruppen begleitete Studie zur
Behandlung von Kälberdiarrhoe durchgeführt. Die Untersuchungen fanden in dem
Zeitraum von Mai 2012 bis Februar 2014 auf einem ökologisch geführten
Milchviehbetrieb in Brandenburg statt. Der Betrieb ist NOP (bis Oktober 2013),
Bioland und Biokreis zertifiziert. Bis zum Studienzeitpunkt fand kein Einsatz
von homöopathischen Präparaten auf dem Betrieb statt. Ebenso wurden keine
antibiotischen Präparate bei der Behandlung der laktierenden oder
trockenstehenden Milchkühe angewendet. Der Einsatz von Antibiotika fand nur
bei schwerwiegenden Erkrankungen der Kälber innerhalb der ersten Lebensmonate
Anwendung. Die Größe der Herde lag durchschnittlich bei circa 250 Milchkühen
mit einer 305-Tage-Milchleistung von 8379 kg Milch und circa 350 dazugehöriger
Färsen, Fressern und Kälbern. Die Beurteilung der Leistungen,
Fruchtbarkeitskennzahlen und Tiergesundheit führte im Vergleich mit
konventionellen und ökologischen Herden zu sehr guten Ergebnissen der
untersuchten Herde. Lediglich die hohen Abgangsraten aufgrund der
Eutergesundheit und die hohen Inzidenzen der Infektionsraten mit
Euterentzündungen zu Beginn der Laktation der Färsen und Kühe sowie die
schlechtausheilenden Euterentzündungen während der Trockenstehperiode werden
als nicht optimal und verbesserungswürdig bewertet. Für die Behandlung der
euterkranken Kühe wurden 21 verschiedene hochpotenzierte (C200) homöopathische
Einzelpräparate in Form von Globuli eingesetzt. Der Studienzeitraum umfasste
zehn Monate (Mai 2013 bis Februar 2012) und insgesamt nahmen 134 euterkranke
Kühe an der Studie teil, davon 62 Tiere in der Placebogruppe und 72 Tiere in
der Verumgruppe. Es wurden die Studienparameter Laktationsanzahl,
Laktationstag, Zellzahlen und bakteriologische Befunde der ersten Milchprobe
nach Erkrankung, Erstgemelksbefund, Palpationsbefund des Eutergewebes,
Verteilung der beprobten Viertel, Anzahl vorheriger Mastitiden, zusätzliche
Erkrankungen, Verteilung der eingesetzten homöopathischen Mittel, Anzahl der
Abgänge, Wechselhäufigkeit der Mittel und Erkrankungsdauer analysiert und die
Ergebnisse beider Gruppen miteinander verglichen. Das Ergebnis war für beide
Studiengruppen und für alle Studienparameter, bis auf die Verteilung der
Anzahl der Laktationstage zu Erkrankungsbeginn, gleich: es gab keine
signifikanten Unterschiede für die beiden Gruppen. Das belegt zum einen den
Erfolg der Randomisierung, dass Studiengruppen mit gleichen Bedingungen und
Symptomen entstanden sind und zum anderen, dass der Heilungserfolg unabhängig
davon ist, ob ein Placebo oder ein Homöopathikum eingesetzt wird. Demnach kann
kein Wirkungsnachweis durch die Behandlung mit klassischen homöopathischen
Präparaten belegt werden (p-Wert der Erkrankungsdauer 0,304). Aus technischen
Gründen wurden bei der Kälberstudie nicht verblindete, niedrigpotenzierte, für
lebensmittelliefernde Tiere zugelassene Injektionspräparate verwendet
(Homöopathiegruppe n=32). Zum Einsatz kamen acht verschiedene homöopathische
Einzelmittel (D4-D8), über einen Zeitraum von sechs Monaten. Die
Kontrollgruppe (n=33 Kälber) wurde betriebsüblich behandelt. Die Gruppen waren
randomisiert und es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den
untersuchten Parametern der Studiengruppen. Es konnte kein besserer
Heilungserfolg durch die zusätzliche Gabe der Homöopathika neben der
betriebsüblichen Behandlung erzielt werden (p-Wert der Erkrankungsdauer
0,082). Ökologische Milchviehhaltung mit hohem Leistungsniveau und stabiler
Tiergesundheit ist mit einem strukturiertem guten Herdenmanagement erreichbar.
Es ist möglich den Antibiotikaeinsatz dabei auf das Minimum zu beschränken,
dafür müssen hohe Abgangsraten besonders für euterkranke Kühe akzeptiert
werden. Der Einsatz von homöopathischen Präparaten trägt nicht direkt zur
Verkürzung von Erkrankungsdauern bei, kann aber ohne Nachteile in Konzepte
eingebunden werden, um eine regelmäßige Beurteilung kranker Tiere in den
Betriebsablauf zu integrieren.
de
dc.description.abstract
The consumption of organic products has become of interest in the last years.
There is a high demand for produce from animals farmed under high animal
welfare standards and the use of as little antibiotics as possible. Therefore
the agricultural industry has begun looking into alternative production
methods. Research shows that with the optimization of herd health monitoring,
specific use of antibiotics and homeopathic treatments antibiotic use could be
reduced up to 75 %. The aim is to analyze herd health and problem areas in
organic milk cows and to dissect the possibilities of homeopathic treatments.
Therefore herd and reproduction key figures such as blood and urine samples
were gathered, body condition scores and herd health evaluated. A three times
blinded, randomized, placebo controlled study on homeopathic treatments in
diary cows with mastitis as well as a randomized, non treated control group on
homeopathic treatments in calves with diarrhea was preformed. The evaluation
took place on an organic diary cow farm in Brandenburg, Germany from May 2012
until February 2014. The farm has an organic producing license for NOP (until
October 2013), Bio-land and Biokreis. Up until the study no homeopathic
medicine was used on the farm. The use of antibiotics was limited for serious
calf ailments. The diary cows did not receive any antibiotics during the
lactation or dry periods. The number of cows was approximately 250 diary cows
as well as 350 heifers, munchers and calves. The ordinary 305-milk-output was
8379 kg of milk. Compared to other conventional and organic dairy cowherds the
output, herd- health and reproduction key figures of the analyzed herd were
above average. There was however a high number of wastage due to poor udder
health as well as a high number of incidences of new mastitis infections in
heifers at the beginning of their lactation cycle. The dairy cow treatment
consisted of 21 different, high potency (C200), classic homeopathic drugs. In
a ten-month period 72 cows were treated with homeopathic remedies and 62 with
a placebo drug. Parameters such as number of lactation, lactation days,
somatic cell counts and micro-biology of the first milk sample were compared
and analyzed to the number of occurring mastitis, distribution of the
homeopathic drugs, number of waste, number of drug changes as well as the
length oft the ailment. The results showed no significant differences between
the two groups. The randomizing proved efficient while the healing results did
not depend on the way the cows were treated. In conclusion the healing sucess
of homeopathic drugs cannot be proven (p-value of the illness period is
0,304). In the calf study, non-blinded, low potency (D4-D8) homeopathic
injection drugs were utilized. This potency is standard in the treatment of
cows. In six months 32 calves were treated with homeopathic drugs and 33
calves were treated with only an electrolyte drink, as was the standard on the
farm. There was no significant difference between the study parameters of the
two groups. In this group the randomization was equally efficient whilst
showing no difference in outcome between those treated homeopathically or via
standard treatment (p-value of the illness period 0,082). Organic diary cow
agriculture is possible with high output and solid herd health under
wellstructured herd monitoring. It is possible to minimize the amount of
antibiotics to a very low level, however the waste rate due to udder health
problems increases. The use of homeopathic drugs does not decrease the length
of illness, it can however be used without disadvantages for treatment
concepts of ill animals, to achieve a constant control of them.
en
dc.format.extent
x, 163 Seiten
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
animal husbandry
dc.subject
animal housing
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Untersuchungen zur Tiergesundheit auf einem ökologisch geführten
Milchviehbetrieb unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungsmöglichkeiten
der Homöopathie
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Manfred Fürll
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Marcus Doherr
dc.date.accepted
2017-11-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000106394-1
dc.title.translated
Research on animal health in organic diary cows with the evaluation of the
possibility of using homeopathic treatments
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000106394
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000023204
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access