Alkohol findet in den meisten Kulturkreisen der Welt breite Akzeptanz und gehört somit global zu den geläufigsten Rauschmitteln. Er wird in allen gesellschaftlichen Schichten konsumiert, nicht selten bereits im Jugendalter, auch wenn die negativen Folgen des Konsums weithin bekannt sind. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Regionen, die an der Verarbeitung von Belohnungen und der Anreizmotivation beteiligt sind, wie z.B. der Nucleus accumbens (NAcc), eine wichtige Rolle bei der positiven Bewertung von Alkohol und der Entwicklung von Alkoholkonsumstörungen spielen. Darüber hinaus wurde eine reduzierte Top-Down-Modulation durch präfrontale Bereiche mit dem Gebrauch von Substanzen und mit der Pathogenese von Substanzkonsumstörungen, Alkohol inbegriffen, in Verbindung gebracht. In der vorliegenden Studie wird untersucht, inwiefern die funktionelle Konnektivität des NAcc in Ruhe mit dem bisherigen Trinkverhalten junger Erwachsener assoziiert ist und ob sie den Alkoholkonsum während einer einjährigen Nachbeobachtungsphase (Follow-Up bzw. FU) vorhersagen kann. 184 gesunde, 18-jährige, männliche Erwachsene wurden einer funktionellen Resting-State MRT unterzogen, um die funktionelle Konnektivität (FC) des NAcc zu untersuchen. Darüber hinaus wurden anhand des bisherigen Trinkverhaltens ein Lifetime-Drink-Score und anhand des Trinkverhaltens während der Nachbeobachtungsphase ein FU-Drink-Score für jeden Probanden erstellt. Ziel ist es herauszufinden, ob die NAcc-FC mit dem bisherigen Trinkverhalten korreliert und ob sie den zukünftigen Alkoholkonsum während des Follow- Ups vorhersagen kann. Eine verminderte linksseitige NAcc-Konnektivität mit dem bilateralen dorsolateralen präfrontalen Kortex (DLPFC) und dem Gyrus frontalis inferior (IFG) war mit einem höheren bisherigen Alkoholkonsum assoziiert. Darüber hinaus war eine schwächere Konnektivität zwischen dem linken NAcc und dem DLPFC mit einem höheren Alkoholkonsum während der einjährigen Nachbeobachtungsphase assoziiert. Die Ergebnisse stimmen mit bisherigen Studien überein, in denen von einer veränderten NAcc-Konnektivität mit präfrontalen Regionen bei Teenagern mit einem familiären Risiko für Alkoholkonsumstörungen und bei Patienten mit einer Alkoholabhängigkeit berichtet wurde. Dies unterstreicht die Relevanz der NAcc-Konnektivität für den Bereich der Alkoholforschung, da sie nicht nur auf einen neuronalen Mechanismus des Trinkverhaltens hinweist, sondern auch einen potenziellen Marker für zukünftigen Alkoholkonsum und - Missbrauch bietet.
Alcohol is widely accepted in most cultures around the world and is therefore one of the most common intoxicants. It is consumed in all social classes, often already during adolescence, even though the negative consequences of consumption are widely known. Prior research revealed that regions involved in reward processing and incentive motivation, such as the nucleus accumbens (NAcc), play an important role in the positive valuation of alcohol and the development of alcohol use disorder (AUD). Moreover, reduced top-down modulation by prefrontal areas has been linked to substance use, and to the pathogenesis of substance use disorders, including AUD. Here it was tested whether NAcc resting-state functional connectivity is associated with previous drinking behaviour in young healthy adults, and whether it can predict alcohol consumption during a one-year follow up (FU) period. 184 healthy 18 y/o male adults underwent resting-state fMRI to examine the functional connectivity (FC) of the NAcc. Furthermore, a lifetime drink score and a one year follow up drink score were assessed to see whether NAcc FC is correlated with lifetime drinking behaviour and whether it can predict future drinking. Reduced left NAcc connectivity with the bilateral dorsolateral prefrontal cortex (DLPFC) and inferior frontal gyrus (IFG) was associated with higher lifetime alcohol consumption. In addition, weaker FC between the left NAcc and DLPFC was associated with higher alcohol consumption during the one-year FU period. The results are in line with previous studies, reporting altered NAcc connectivity with prefrontal regions in teens with familial risk for AUD, and in AUD itself. This underscores the relevance of NAcc connectivity to the field of alcohol research, not only suggesting a neural mechanism of drinking behaviour, but also offering a potential marker for future alcohol use and abuse.