dc.contributor.author
Seeland, Ute
dc.date.accessioned
2021-12-15T07:54:19Z
dc.date.available
2021-12-15T07:54:19Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/33079
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-32802
dc.description.abstract
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil umfasst drei Arbeiten zur
Grundlagenforschung. Im Vordergrund steht die Expression und Aktivität von Matrix
Metalloproteinasen, untersucht in Tiermodellen mit experimenteller Herzinsuffizienz und
myokardialer interstitieller Fibrosierung. Zusätzlich werden die Effekte von AT1- und ß1-
adrenergen Rezeptorantagonisten auf das interstitielle Remodeling in einem transgenen
Mausmodell mit TGF-ß1 induzierter myokardialer Fibrosierung beschrieben. Diese Arbeiten
wurden ausschließlich an männlichen Mäusen durchgeführt. Rückschlüsse auf mögliche
Geschlechterunterschiede können aus den Daten somit nicht gezogen werden.
Der Hauptteil der Arbeit umfasst die klinischen Forschungsarbeiten zur Diagnostik der
arteriellen Gefäßfunktion und zu geschlechterspezifischen Indikatoren für kardiovaskuläre
Ereignisse fünf Jahre nach der Diagnose einer nicht-obstruktiven koronaren Herzerkrankung.
Die nicht-invasive Messung der Pulswellenreflexion steht bei den klinischen Studien im
Vordergrund. Diese Methode erlaubt es, große Kohorten zu untersuchen und somit eine
ausreichende Fallzahl von Frauen und Männern einzuschließen. Eine Voraussetzung, um
statistisch signifikante Aussagen zu Geschlechterunterschieden bei der Pulswellenreflexion
treffen zu können.
Die erste klinische Arbeit beschäftigt sich mit der Prävalenz der arteriellen Gefäßsteifigkeit bei
Frauen, um die Relevanz des Forschungsthemas mit Blick auf die Translation in die
Präventions- und Versorgungsforschung abschätzen zu können. Von 965 untersuchten
asymptomatischen Berlinerinnen, wiesen 45% eine arterielle Funktionsstörung auf und 30%
eine diastolische Dysfunktion. Untersucht wurden auch die Indikatoren, wie die
Pulswellengeschwindigkeit >9,7m/s und der Taillenumfang >80cm, die in dieser Kohorte mit
einer LV diastolischen Dysfunktion assoziiert waren.
Für die Beantwortung der Fragestellung nach den Geschlechterunterschieden bei der
arteriellen Pulswellenreflexion, wurde die Kohorte der Berliner Altersstudie II (BASE-II)
umfangreich untersucht. Bei einem gleichen Anteil von 50% Frauen und Männern wurden
zunächst die Referenzwerte der kardiovaskulär gesunden jungen und älteren Kohorte
bestimmt. Die Tatsache, dass der AIx bei Frauen in beiden Altersgruppen höher lag als bei
den Männern, führte dazu, dass sich eine Datenanalyse zur Wirkung von exogenen
Sexualhormonen auf die Parameter zur Beurteilung der endothelialen Dysfunktion der kleinen
und mittleren Arterien (AIx) und dem Verlust der Gefäßelastizität der großen Arterien (PWV)
an der weiblichen Subkohorte anschloss. Das 3-fach erhöhte Risiko unter der Einnahme der
oralen Kontrazeption einen Anstieg des AIx zu messen, ist eine Kenntnis, die zu weiteren
Studien im Bereich der Prävention führen sollte. Eine weitere kardiovaskuläre Erkrankung, die eine höhere Prävalenz bei Frauen im Vergleich
zu Männern aufweist, ist die nicht-obstruktive koronare Herzerkrankung (NobCAD oder
INOCA). Funktionelle Störungen sowohl der epikardialen als auch der mikrovaskulären
koronaren Arterien stehen hier im Vordergrund. Unklar ist, welches kardiovaskuläre Risiko für
die Patientinnen und Patienten im weiteren Follow-up nach Diagnosestellung besteht und ob
es Geschlechterunterschiede bei den Risikofaktoren und deren Effektstärken gibt. Untersucht
wird eine Subkohorte der LIFE Heart Studie, eine umfangreiche Bevölkerungsstudie aus
Leipzig. Die Erhebung erfolgt fünf Jahre nach der Erstdiagnose NobCAD und fokussiert auf
major und minor klassifizierte kardiovaskuläre Ereignisse, eine detaillierte Befragung nach
anhaltenden Symptomen und den Risikofaktoren, die im Follow-up Zeitraum neu aufgetreten
sind. Dieses Studiendesign wurde gewählt, um Prädiktoren und deren Effektstärke, die eine
Assoziation zur NobCAD zeigen, getrennt nach dem Geschlecht zu analysieren.
Der letzte Teil der Arbeit widmet sich der Integration des geschlechtersensiblen Wissens in die
Lehre. Die Entwicklung einer innovativen eLearning Plattform mit Lehrinhalten zu Lernzielen
der geschlechtersensiblen Medizin basierend auf der Lernform des integrierten Lernens,
wurde systematisch aufgebaut und erfolgreich ergänzend zu der Lehre der drei
Hauptvorlesungen im 9. Semester Modellstudiengang Humanmedizin eingesetzt. Die Inhalte
wurden in deutscher und englischer Sprache angeboten, so dass auch internationale
Studierende profitieren. Die Kenntnisse zu den geschlechtersensiblen Fakten zur
diastolischen Dysfunktion, Pulswellenreflexion und NobCAD waren beispielhaft Bestandteil
der geschlechtersensiblen Lehre an der Charité und haben zu einem besseren Verständnis
der pathophysiologischen Grundlagen bei der Entstehung kardiovaskulärer Krankheiten
beigetragen.
Die zweite Arbeit zur Lehrforschung beantwortet die Frage nach der Quantität und der Qualität
der Lerninhalte zu Sex und Gender in den Vorbereitungsmaterialien für das medizinische
Staatsexamen in Deutschland und den USA. Identifiziert wurde eine Diskrepanz zwischen dem
Wissen zu Geschlechterunterschieden in den einzelnen Fachgebieten und dem angebotenen
Lehrmaterial. Die Publikation bietet u.a. Beispiele zu geschlechtersensiblen Lehrinhalten an.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Sex- and gender-based medicine
en
dc.subject
gender-sensitive research
en
dc.subject
pulse wave reflection
en
dc.subject
cardiovascular diseases
en
dc.subject
vascular elasticity
en
dc.subject
matrix metalloproteinases
en
dc.subject
pulse wave velocity
en
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Bedeutung geschlechtersensibler Forschung zur Pulswellenreflexion für die Diagnostik kardiovaskulärer Erkrankungen und Implementierung in die Lehre
dc.contributor.gender
female
dc.contributor.firstReferee
Kusche-Vihrog, Kristina
dc.contributor.furtherReferee
Ritter, Oliver
dc.date.accepted
2021-11-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-33079-5
dc.title.translated
Significance of gender-sensitive research on pulse wave reflection for the diagnostics of cardiovascular diseases and implementation in teaching
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access
dcterms.accessRights.proquest
accept