dc.contributor.author
Sobieszuk, Grzegorz
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:58:59Z
dc.date.available
2013-07-19T10:10:08.740Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3232
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7432
dc.description.abstract
Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand in der Entwicklung und
experimentellen Testung von drei Indikationsverfahren für Titrationen: der
Thermometrie in der neusten Ausführung, der Säure-Base-Biamperometrie mit
ungleich großen Kupferelektroden und der wechselspannungs¬modulierten
Biamperometrie mit einem Versuch einer Indikation ohne galvanischen
Elektroden¬kontakt. Alle untersuchten Methoden wurden an Beispielen von
Gehaltsbestimmungen, die entweder direkt dem Europäischen Arzneibuch 7.0
entnommen oder partiell abgeleitet worden sind, überprüft. Bei der Erforschung
der Thermometrie in der neusten Ausführung wurden die wesentlichen
theoretischen Grundlagen der Methode zusammengefasst, damit die möglichen
Schwachstellen identifiziert werden könnten. Im nächsten Schritt wurden alle
auf die Messung einen Einfluss nehmenden Größen mit dem neuen thermometrischen
Sensor untersucht. Nach dem Herauskristallisieren der optimalen
Messbedingungen wurde die Methode an zahlreichen Arzneistoff¬bestimmungen
überprüft. Da die Messgröße in der Thermometrie unabhängig von der
reagierenden Spezies ist, erhoffte man sich die Methode als ein universell
einsetzbares Indikationsverfahren in der pharmazeutischen Analytik nutzen zu
können. Dieses Ziel konnte in der experimentellen Überprüfung keine
Bestätigung finden. Viele Titrationen konnten zwar mit der Thermometrie
erfolgreich indiziert werden und die Methode lieferte teilweise sogar bessere
Resultate als die als Standard eingesetzte Potentiometrie, aber die Güte der
Ergebnisse ging beim Einsatz verdünnter Maßlösungen deutlich zurück. Der
größte Nachteil der Thermometrie, trotz deutlicher Vereinfachung gegenüber
historischen Geräten, ist die nicht ausreichende Empfindlichkeit des
Temperatursensors und keine praktische Möglichkeit des Auseinanderhaltens der
verschiedenen Wärmeenergien (Kapitel 2.2.2). In verdünnten Lösungen ist
nämlich die durch die chemische Umsetzung erzeugte Wärme so gering, dass sie
durch andere Wärmeenergie liefernde Vorgänge überdeckt wird. Deshalb konnten
u.a. die Komplexbildungs-titrationen nicht thermometrisch indiziert werden.
Zur Erweiterung des Einsatzgebietes der Thermometrie wurde die Verwendung von
thermometrischen Indikatoren untersucht. Zahlreiche in der Literatur
aufgeführte und auch neue, zum ersten Mal eingesetzte Substanzen, konnten
erfolgreich die Auswertung der Thermogramme verbessern und eine genaue
Ermittlung des Endpunktes ermöglichen. Es muss aber auf die Toxizität und
Umweltschädlichkeit vieler dieser Stoffe hingewiesen werden. Aus diesem Grund
muss fest¬gestellt werden, dass die Thermometrie zwar für speziell Anwendungen
eine gute Alternative darstellt, aber in der pharmazeutischen Routineanalytik
anderen Methoden den Vorrang einräumen muss. Die Methode der Säure-Base-
Biamperometrie mit ungleich großen Kupferelektroden wurde entwickelt um die
Problematik der bei der Potentiometrie verwendeten Referenzelektrode zu
umgehen und Messungen in sehr unpolaren, den elektrischen Strom schlecht
leitenden Medien, wie Dichlormethan oder Cyclohexan, erfolgreich durchführen
zu können. Der experimentelle Einsatz der Methode bestätigte die Erreichung
dieses Ziels. Die zahlreichen durchgeführten Säure-Base-Titrationen in
nichtwässrigen Lösungsmitteln zeigten eine Äquivalenz und an manchen
Beispielen sogar eine Überlegenheit des entwickelten Indikationsverfahrens
gegenüber der Potentiometrie. Erstaunlicherweise zeigte die Säure-Base-
Biamperometrie nicht nur für das in ersten Line angenommene Anwendungsgebiet,
d.h. bei Titrationen von Basen, gute Ergebnisse, sondern bewährte sich auch
bei Titrationen von Säuren. Es konnte überdies gezeigt werden, dass die
Methode auch in wässrig-ethanolischen und wässrigen Medien funktioniert.
Aufgrund der hervorragen Ergebnisse mit Glaselektroden in diesen
Lösungsmitteln wurde dieses nicht vertieft. Die Funktionsweise der Methode
wurde ausführlich untersucht und konnte mit polarographischen Messungen
bestätigt werden. Die theoretische Betrachtung der Methode erlaubte eine
Simulation von theoretischen Kurven, die mit den experimentellen eine große
Ähnlichkeit aufweisen. Der einfache und kostengünstige Aufbau der Elektroden,
sowie die Tatsache keiner Passivierung der Elektrodenoberflächen über den
gesamten Untersuchungszeitraum zusammen mit den guten Ergebnissen lässt die
entwickelte Methode für Indi¬kation von Säure-Base-Titrationen in
nichtwässrigen Lösungsmitteln sehr vorteilhaft aussehen. Die dritte
entwickelte Methode der wechselspannungsmodulierten Biamperometrie löst die
seit Langem bekannten Probleme der Veränderung von polarisierten
Elektrodenoberflächen. Das Anlegen der Wechselspannung an die Elektroden führt
zur schnellen Veränderungen in der elektro¬chemischen Doppelschicht. Damit die
Funktion der Methode erklärt werden konnte, musste im ersten Schritt ein
Modell der in eine Elektrolytlösung eintauchenden, polarisierten Elektrode
beschrieben werden, mit dessen Hilfe dann eine Titrationskurvensimulation
durchgeführt werden konnte. Diese Vorgehensweise erlaubte ein tiefes
Verständnis der Theorie der entwickelten Methode und gab die Möglichkeit alle
Störeffekt und Nachteile zu untersuchen. Die Methode der
wechselspannungs¬modulierten Biamperometrie wurde hauptsächlich für die
Redoxtitrationen entwickelt, zeigte aber auch gute Ergebnisse bei der Säure-
Base-Titration. Die experimentelle Überprüfung der Methode beinhaltete den
Einsatz aller in der pharmazeutischen Analytik relevanten Redox-Maßlösungen.
Die erzielten Ergebnisse deuten auf eine gute Eignung der ausgearbeiteten
Methode für diese Gehalts¬bestimmungsart hin. Die experimentelle Untersuchung
der Einstellparameter ergab für wässrige Lösungen ein Optimum der
Spannungsamplitude zwischen 200-600 mV. Die verwendete Frequenz hat zwar einen
enormen Einfluss auf die Form der Titrationskurven, es konnte aber kein
bestmöglicher Wert für die Auswertung gefunden werden. Es wurde lediglich
festgestellt, dass mit Erhöhung der Frequenz das Ausmaß der Faraday-Reaktion
verkleinert und damit die Titrationskurve wie eine Leitfähigkeitskurve
erscheinen lässt. Aus diesem Grund ist eine Frequenz bis 5000 Hz für die
Methode zu bevorzugen. Im letzten Schritt wurde, basierend auf der vorigen
Methode, versucht, eine Titration ohne galvanischen Elektrodenkontakt zu
indizieren. Dieses wurde mit Hilfe der Hochfrequenztechnik durchgeführt. Dafür
wurde ein Elektrodenhalter angefertigt, der eine exakte Platzierung des
Titrationsgefäßes ermöglichte. Zur Messwerterfassung wurden ein
Hochfrequenzgenerator, sowie ein Oszilloskop eingesetzt. Mit der
ausgebreiteten Methode konnten wässrige Säure-Base-Titrationen von starken
Elektrolyten und Fällungstitrationen indiziert werden. Der apparative Aufbau
der Methode erlaubte lediglich nur große Änderungen der Impedanz der Lösung zu
messen. Es kann aber vermutet werden, dass beim Einsatz größerer
Spannungsamplituden und eines empfindlicheren Messgeräts (Oszilloskop) auch
Titrationen in nichtwässrigen Lösungen, sowie in hoher Verdünnung indizierbar
wären. Nach der durchgeführten Untersuchung konnte festgestellt werden, dass
zwar die Hochfrequenz eine Titration ohne galvanischen Elektrodenkontakt
ermöglicht, aber zur genaueren Messungen deutlich empfindlichere und damit
teurere Geräte eingesetzt werden müssten.
de
dc.description.abstract
Titration is one of the most important methods among the quantitative analysis
in the pharmaceutical area. The difficult task within this field has always
been the determination of equivalent points of the chemical reactions. The
long history of the titration encompasses the use of colorful plats extracts,
synthetic chemical compounds such as phenolphthalein and the use of
instrumental and electrochemical based methods such as potentiometry. The
latest research filed concerning titration concentrates on the development of
new indication methods. One of them constitutes thermometric titration. This
thesis gives the summary of theoretical laws on thermometric titration and
presents the results of experiments examining the influence of extraneous
factors, such as the heat difference between the solution and the surroundings
or the amount of heat generated by the thermistor itself, on the measurements.
Moreover, it depicts the results of selected determinations performed using
new available hard- and software. Based on the performed determinations the
successful use of thermometric titration as an universal method independent
from the type of the reaction indication method in the pharmaceutical analysis
could not be confirmed. The low concentrated solutions and the insufficient
grade of the sensitivity of the sensor along with the lack of the possibility
of differentiation between the heat provided by the reaction and the whole
measuring process lead to the following conclusion: although thermometric
titration is nowadays considerably simpler, especially compared to older
methods, which used temperate glasses and solutions, and despite of the fact
that some results have indicated the superiority of the thermometric titration
over potentiometric sensors, the widespread use of the first method in the
routine pharmaceutical analysis cannot be recommended. Nevertheless, the
thermometric titration presents the most adequate analysis method for
reactions under extreme conditions, which involve lipophilic solutions or
emulsions and suspensions. This makes the thermometric titration a perfect
addition to well know methods. The second indication method – acid-base-
biamperometry – has been newly developed by the author of this thesis. The
third Chapter depicts its development, the assumptions concerning the
functioning of this method and the experimental verification of them. This
method has been further experimentally checked in a variety of determinations.
The acid-base-biamperometry uses copper electrodes of a different size as
sensors. The anode is 100 times bigger than the cathode. This enables a non-
inhibited, independent oxidation of copper and makes the reduction on the
cathode to an electric current limiting reaction. Hence the measured electric
current is proportional to the acid concentration. During titrations with
acids, which achieve a low pH (<7) after the equivalent point, the reaction on
the cathode is the reduction of lyonium ions. In comparison to that the higher
pH (>7) during titrations with bases causes the shift of the oxidation
potential of copper to more negative values, which enables the reduction of
solution molecules itself due to the fixed potential difference. These
theories have been verified in a series of experiments. The developed method
has been used in many pharmaceutical relevant determinations in non-aqueous
solutions. In order to properly verify the results every titration has been
simultaneously indicated with the potentiometric electrode. The acid-base-
biamperometry has proven itself as equivalent to the results of the standard
method i.e. potentiometry whereas in some cases it has been even a more
adequate method. The acid-base-biamperometry incorporates the use of a well-
known electrochemical rule “the faraday law” in a new, so far not explored
way. The third method presented in the thesis is the biamperometry operated
with alternating voltage. This technique has been used for redox titrations
and can be seen as a solution for the perennial problem of slowly advancing
contaminations on the surface of an electrode during electrochemical
reactions. The alternating voltage does not allow electrodes to get polarized
for a long period of time. This prevents electrode surface from changing. For
a better understanding of this method the thesis gives an overview of the
electrochemical conditions in the solutions. By use of some models of the
electrochemical double layer an electrode circuit diagram has been developed
and described. Therewith theoretical titrations curves could be simulated.
This made it possible to identify weak points and influence parameter of the
method. The alternating-voltage-biamperometry has been used for indication of
many redox titration using examples from the Ph.Eur. The received results had
a very good accuracy and were similar to simultaneously performed
potentiometric titrations. The experiments determined the optimum conditions
for the method: the voltage between 200-600 mV and the frequency smaller than
5000 Hz. The developed method shows an equivalence in the results with
standard indication methods and can been seen as a perfect alternative for
indication of redox titrations. The goal of the last indication method was to
perform a titration without a galvanic contact of the electrodes with the
solution. In order to achieve it a measurement setup has been built. It allows
an exact positioning of the titration vessels between two parallel situated
copper electrodes. To enable the measurement a high frequency alternating
voltage has been used. The occurred differences in the electrical properties
of the solution during acid-base and precipitation titrations were measured
and the titration curves could be successfully evaluated. The measured curves
were similar to the conductometric titration curves. The determined equivalent
points deviated circa 5 % from theoretical values. The used hardware enabled
only indication of titration of strong electrolytes which are subject to
distinctive changes in both dielectric constant and solution resistance during
a titration. If more sensitive measuring equipment was used, the indication of
other titrations and the use of lower concentrated solutions would presumably
be possible. This thesis presents new developments in the area of indication
methods along with the use of the old method with new hard- and software. It
also proves that the field of indication methods is not fully explored and has
a considerable expansion potential.
en
dc.format.extent
V, 180 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
acid-base-biamperometry
dc.subject
alternating voltage based biamperometry
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::543 Analytische Chemie
dc.title
Thermometrie, Säure-Base-Biamperometrie und wechselspannungsbasierte
Biamperometrie als neuartige Indikationsverfahren in der Maßanalyse
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. P. Surmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. M. Parr
dc.date.accepted
2013-07-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094714-8
dc.title.translated
Thermometry, acid-base-biamperometry and alternating voltage based
biamperometry as new indication methods in volumetric analysis
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
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FUDISS_thesis_000000094714
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