dc.contributor.author
Wulfetange, Klaas
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:58:57Z
dc.date.available
2010-01-22T12:18:43.006Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3230
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7430
dc.description.abstract
Cytokinine sind eine Gruppe von Pflanzenhormonen, die an einer Vielzahl von
Prozessen des pflanzlichen Wachstums und der Entwicklung beteiligt sind.
Hierzu zählen z. B. die Meristemfunktionen in Spross und Wurzel, die
Blattseneszenz oder auch die Differenzierung der Leitgewebe. Chemisch
betrachtet handelt es sich um N6-substituierte Adeninderivate, die anhand
ihrer Seitenkettenkonfiguration als isoprenoide oder aromatische Cytokinine
eingeordnet werden. Im derzeitigen Modell wird die Cytokininsignaltransduktion
durch die Bindung des Hormons an membranständige Rezeptorproteine eingeleitet,
die Sensor-Histidin-Kinasen sind. Diese Rezeptoren bilden in Arabidopsis
thaliana eine Proteinfamilie bestehend aus drei Mitgliedern: CRE1/AHK4, AHK3
und AHK2. Strukturell gliedern sich alle drei Rezeptoren in eine N-terminale
und vermutlich extrazelluläre CHASE Domäne, die als Bindungsdomäne für
Cytokinin in Frage kommt und die von zwei Transmembrandomänen umschlossen ist
sowie in einen C-terminalen Bereich, der die Histidin-Kinase- und die
Receiver-Domäne umfasst. In dieser Promotionsarbeit wurde zunächst
experimentell durch Anwendung eines bakteriellen Cytokininbindungsassays die
Bindungsdomäne für das Hormon exemplarisch von CRE1/AHK4 kartiert. Es stellte
sich heraus, dass die vermutlich extrazelluläre CHASE Domäne des Rezeptors für
die Bindung des Hormons notwendig und hinreichend ist, jedoch zumindest im
hier verwendeten Testsystem die angrenzenden Transmembranbereiche für die
Funktionalität von CHASE benötigt wurden. Auch für die beiden anderen
Rezeptoren AHK3 und AHK2 war eine spezifische Cytokininbindung der jeweiligen
CHASE-TM Domänen nachweisbar. Im Folgenden wurde eine bioinformatische Analyse
der CHASE Domäne von CRE1/AHK4 basierend auf Sequenz- und
Phylogenieinformationen durchgeführt. Ziel dieser Analyse war es,
Aminosäurepositionen zu identifizieren, die für die Cytokininbindung von
entscheidender Bedeutung sind. Die nachfolgende experimentelle Untersuchung
der anhand der computergestützten Analyse gefundenen Aminosäurereste durch
Überprüfung der Cytokininbindungsfähigkeit generierter Rezeptormutanten von
CRE1/AHK4 konnte den Nutzen der bioinformatischen Vorhersagen bestätigen.
Mutationen an vier von fünf selektierten Positionen resultierten entweder in
einem vollständigen Verlust (F304A und T317A) oder zumindest in einer starken
Verminderung (W244A und R304A) der Hormonbindung. Mit dem Ziel eines tieferen
Verständnisses der Struktur-Funktions-Beziehungen am Cytokininrezeptor und um
die Ergebnisse aus der vorangegangenen Mutationsanalyse zu validieren, wurde
exemplarisch die Lösung der räumlichen Struktur der CHASE Domäne von CRE1/AHK4
angestrebt. Die Versuche konzentrierten sich auf die CHASE-TM Domäne, da für
dieses Protein in E. coli eine Cytokininbindung nachgewiesen werden konnte.
Die Experimente zur Proteinexpression ergaben, dass CHASE-TM nur in einem
zellfreien System überexprimiert werden konnte, während Versuche in E. coli
oder einem pflanzlichen Expressionssystem keinen Erfolg hatten. Die Ergebnisse
lassen ein hohes toxisches Potential für dieses Protein vermuten, welches auch
für den Volllängenrezeptor CRE1/AHK4 in dieser Arbeit beobachtet werden
konnte. Die lösliche CHASE Domäne konnte denaturierend aus E. coli gereinigt
werden, der Nachweis einer Cytokininbindung an das renaturierte Protein blieb
hingegen ohne Erfolg. Die zellfrei exprimierte CHASE-TM Domäne konnte mittels
einer Affinitätsreinigung zu hoher Reinheit gebracht und eine
charakteristische Faltung sowie eine spezifische Cytokininbindung für das
gereinigte Protein nachgewiesen werden. Die Kristallisation der Domäne war
jedoch letztendlich erfolglos, da die Herstellung einer hochkonzentrierten
Proteinlösung durch Präzipitatbildung erschwert wurde und damit eine
notwendige Voraussetzung für die Ausbildung von Proteinkristallen nicht
erfüllt war. Es wurde nur eine Proteinkonzentration von 2 mg/ml erreicht.
Parallel zur Kristallisation von CHASE-TM wurde eine NMR-spektroskopische
Analyse der Domäne begonnen. Diese ergab, dass neben der geringen
Proteinkonzentration vor allem das für die Reinigung verwendete Detergenz
ß-DDM oder auch LPPG ungeeignet waren, um ein auswertbares aufgelöstes
Spektrum zu erhalten, da viele Bereiche im Spektrum durch starke
Detergenzsignale überlagert waren. Zumindest ein umfassender Detergenzscreen
wäre für eine NMR-Analyse der CHASE-TM Domäne notwendig gewesen. Zum Abschluss
wurden im Rahmen dieser Promotionsarbeit transiente Expressionsstudien zur
subzellulären Lokalisation mit GFP-Fusionsproteinen sowie in planta Analysen
zur Dimerisierung der Cytokininrezeptoren mittels bimolekularer
Fluoreszenzkomplementation (BiFC) unternommen. Vor allem die Experimente in
Tabakepidermiszellen zeigten für CRE1/AHK4 und AHK3 eine überwiegende im
Gegensatz zum bisherigen Modell der Cytokininsignaltransduktion stehende
Lokalisation im Endoplasmatischen Retikulum (ER), die zudem von Cytokinin oder
dem Transportinhibitor Brefeldin A unabhängig war. Ein konstitutives Recycling
von Rezeptor-GFP-Fusionsproteinen zwischen dem ER und der Plasmamembran, wie
zum Teil für andere pflanzliche Rezeptoren nachgewiesen, konnte nicht
beobachtet werden. Die Experimente zum Dimerisierungsverhalten der
Cytokininrezeptoren ergaben ein hohes Maß an Unspezifität, da alle möglichen
Homo- bzw. Heterodimere zwischen den drei Rezeptoren CRE1/AHK4, AHK3 und AHK2
mittels BiFC nachgewiesen werden konnten. Diese Ergebnisse stehen im Kontrast
zu bisherigen Ergebnissen, was die Notwendigkeit weiterführender Analysen zur
Dimerisierung auch hinsichtlich einer möglichen biologischen Relevanz der
nachgewiesenen Dimere begründet.
de
dc.description.abstract
Cytokinins are a class of plant hormones which have been implicated in a broad
range of developmental and growth processes including root and shoot meristem
function, leaf senescence or vascular development. Natural cytokinins are
adenine derivatives that carry an isoprenoide or an aromatic side chain at the
N6 atom of the purine ring. In the current model of the cytokinin signaling
pathway the hormone is perceived by a family of membrane-bound receptor
histidine kinases comprising three members in Arabidopsis thaliana: CRE1/AHK4,
AHK3 and AHK2. The receptors are composed of an N-terminally located putative
extracellular CHASE domain which is considered to be the cytokinin binding
domain and which is flanked by two membrane-spanning domains. At the
C-terminal end there are the kinase and the receiver domain which are
responsible for the phosphorelay. In the first part of this thesis I mapped
the cytokinin binding domain of CRE1/AHK4 by testing the binding activity of
different truncated versions of the full length receptor in a bacterial
hormone binding assay. This assay revealed that the CHASE domain is necessary
and sufficient for binding of cytokinin. The results also suggested that the
two membrane-spanning domains are needed to form a functional CHASE domain.
For AHK3 and AHK2 the corresponding CHASE-TM domains showed specific cytokinin
binding as well. The next step of the characterization of the CHASE domain was
to identify functionally important residues. By using a bioinformatics
approach based on sequence and phylogenetic information of distantly related
CHASE domains five amino acid positions potentially involved in cytokinin
binding were identified. Subsequently the selected amino acids were mutated to
alanine and the cytokinin binding ability of the mutated CRE1/AHK4 receptor
variants was tested. Mutations of two of the five candidate residues led to a
complete abolishment of hormone binding (F304A and T317A) and two other amino
acid substitutions resulted in a strongly reduced binding capacity (W244A and
R305A). These results clearly demonstrate the usefulness of the selected
bioinformatics approach in connection with experimental work. To get a deeper
understanding of the structure-function relation at the receptor level and to
verify the findings of the previous study the next aim was to exemplarily
crystallize the CHASE domain of CRE1/AHK4. The following experiments focused
on the CHASE-TM domain because this protein showed a specific cytokinin
binding activity in the bacterial hormone binding assay, comparable to the
full length receptor CRE1/AHK4. The CHASE-TM protein could only be
overexpressed in a cell-free system whereas it showed a highly toxic potential
in standard E. coli expression systems or as well in a plant protein
expression system based on plant viral vectors. The full length receptor
CRE1/AHK4 could only be produced at low amounts in E. coli and the cell-free
system. The soluble CHASE domain could be purified under denaturing conditions
from bacterial inclusion bodies but did not show any specific cytokinin
binding after refolding, which supported the idea of the necessity for the
transmembrane regions to form a functional CHASE domain. The cell-free
expressed CHASE-TM protein was cleaned to high purity by affinity
chromatography and a characteristic folding and specific cytokinin binding
activity were proven for the purified domain. However, the crystallization of
the CHASE-TM domain was not successful because of precipitation of the protein
during the essential concentration procedure. The protein could only be
concentrated to 2 mg/ml. In parallel, I attempted to perform NMR spectroscopic
analysis with the low concentrated and purified CHASE-TM protein.
Unfortunately, the NMR spectra did not show any dispersion neither with ß-DDM
nor LPPG as detergent. Many parts of the spectra showed a strong overlay with
detergent signals which made it impossible to assign certain peaks
specifically to the CHASE-TM domain. As a result, at least an intensive
detergent screen is needed to find an appropriate detergent for NMR analysis
of the CHASE-TM protein. Within the final part of this thesis I did on the one
hand studies on the subcellular localization of the cytokinin receptors after
transient expression of the particular GFP fusion proteins in tobacco
epidermal leaves and Arabidopsis protoplasts. On the other hand I investigated
the dimerization properties of the receptors in planta by the non-invasive
bimolecular fluorescence complementation (BiFC) technique. In particular the
results of the localization studies in tobacco leaves showed a Brefeldin A and
cytokinin independent predominant localization of CRE1/AHK4 and AHK3 within
the endoplasmic reticulum (ER). This is in clear contrast to the current model
of cytokinin signaling, which suggests the plasma membrane as the residence of
the cytokinin receptors. Additionally, any constitutive recycling of receptor
molecules between the ER and the plasma membrane was not observed which a
characteristic feature of some other plant receptors is. The results of the
BiFC experiments showed in contrast to previous published results no
specificity with respect to the dimerization within the cytokinin receptor
family. All possible possible homo- and heterodimers between the receptors
were observed through the detection of YFP fluorescence. These results give
reasons for the need for further analyses, also regarding the biological
relevance of the detected receptor dimers.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Histidin-Kinase
dc.subject
Subcellular localization
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Strukturelle und funktionelle Charakterisierung des Cytokininrezeptors
CRE1/AHK4 aus Arabidopsis thaliana
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Thomas Schmülling
dc.contributor.furtherReferee
Prof Dr. Wolfgang Schuster
dc.date.accepted
2010-01-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000015421-9
dc.title.translated
Structural and functional characterization of the cytokinin receptor CRE1/AHK4
of Arabidopsis thaliana
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000015421
refubium.note.author
Das Projekt wurde gefördert durch den Sonderforschungsbereich 449.
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FUDISS_derivate_000000006924
dcterms.accessRights.dnb
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open access