dc.contributor.author
Heerde, Patrick
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:57:20Z
dc.date.available
2009-07-15T10:14:43.696Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3209
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7409
dc.description.abstract
Mit der Einführung der ersten CAD/CAM-Systeme in die moderne Zahnmedizin nimmt
die Verbreitung dieser Systeme stetig zu. Diese fortwährend weiterentwickelten
Systeme erschließen dabei ein immer breiteres Spektrum von
Anwendungsmöglichkeiten. Mit den ZrO2-Keramiken, welche überragende
Materialeigenschaften aufweisen und nur mit CAD/CAM-Systemen optimal zu
bearbeiten sind, hat sich die Entwicklung und Verbreitung dieser Technologie
wesentlich beschleunigt. Trotz der Einführung neuer Keramikwerkstoffe und
Bearbeitungstechnologien sind die Frakturprobleme von mehrgliedrigen
Seitenzahnbrücken aus Vollkeramik nicht gelöst. Das Ziel, weitspannige
Vollkeramikbrücken herzustellen, welche nachweisbar eine hinreichend lange
Funktionsperiode in der Mundhöhle garantieren, ist bislang noch nicht erreicht
worden. Wie klinische und experimentelle Untersuchungen zeigen, neigen
Vollkeramikbrücken besonders im Seitenzahnbereich zu Frakturen. Verantwortlich
dafür sind neben Abscherungen der Verblendkeramik überwiegend
unterdimensionierte Verbinderquerschnitte und zu geringe Gerüststärken. Auch
hat die Gestaltung der Verbinderübergänge einen wesentlichen Einfluss auf die
Festigkeit. Bislang erfolgt die CAD-basierte Konstruktion ausschließlich unter
der Verwendung von systemspezifisch vorgegebenen Abmessungen für die Gerüst-
und Verbindergestaltung, welche auf klinischen Studien von durchschnittlichen
Patientenfällen und werkstoffkundlichen Untersuchungen basieren. Erst die
Implementierung von FE-Algorithmen in die CAD-Tools der Konstruktionsprogramme
ermöglicht eine Gestaltung der Brückengerüste, welche unter Einbeziehung der
vorhandenen Platzverhältnisse kaulastabhängig optimiert werden können. Damit
eröffnet sich nun die Möglichkeit, individualisierten Zahnersatz mit einer
ausreichend langen Funktionsdauer herzustellen, der an die zu erwartenden
Kaulastverhältnisse angepasst ist. Zusätzlich können Über- und
Unterdimensionierungen der Gerüste vermieden und Material eingespart werden.
Das mit Hilfe der FE-integrierten CAD-Konstruktionssoftware optimierte
Brückengerüstdesign kann anschließend mit sehr hoher Präzision in den
Werkstoff überführt werden. Voraussetzung dafür sind allerdings
funktionierende FE-Modelle. Ziel dieser Arbeit war es zu zeigen, dass die 3D-
ESPI-Messmethode besonders dafür geeignet ist, das belastungsabhängige
Verformungsverhalten von Brückengerüsten aus unterschiedlichen Materialien mit
sehr hoher Präzision zu vermessen. Mit dem Messsystem konnten selbst die sehr
geringen Verformungen von ZrO2-Keramiken vermessen werden. Zusätzlich wurden
die Zusammenhänge zwischen der Verbinderdimensionierung und dem
Verformungsverhalten in Hinblick auf die Gerüstdurchbiegung dargestellt, sowie
der Einfluss der Pfeilerbeweglichkeit auf die Gerüstverformung mit Hilfe
unterschiedlicher Versuchsanordnungen analysiert. Die so gewonnenen
Messergebnisse sollen als Grundlage für die Anpassung der variablen
Modellparameter der FE-Berechnung an die gemessene und damit reale
Verformungssituation dienen. Am günstigsten für die Vermessung der
Verformungen erwies sich dabei eine Versuchsanordnung, bei der die Zahnpfeiler
starr fixiert sind. Andere ausgewählte Versuchsanordnungen, wie die der
flexibel gelagerten Zahnpfeiler, führen zu Verformungsbildern, die nachweisbar
von den Messbildern der starren Pfeilerlagerung abweichen. Es konnte gezeigt
werden , dass mit dem 3D-ESPI-Messsystem Verformungen von Zahnbrücken aus den
verschiedensten Materialien und mit unterschiedlichen Abmessungen mit hoher
Genauigkeit vermessen werden können. Diese Messergebnisse lieferten die
Grundlage für die Anpassung der variablen FE-Parameter und damit auch für die
Verbesserung der Genauigkeit der FE-Berechnung. Nach der Anpassung der
variablen FE-Parameter (Querkontraktionszahl n, E-Modul) konnte eine sehr gute
Übereinstimmung der FE-Ergebnisse mit den experimentell bestimmten
Verformungsverhalten erzielt werden. Hierfür wurden die Verformungsbilder
eines auf den Pfeilerzähnen starr fixierten dreigliedrigen PEEK-Brückengerüsts
genutzt., auch wenn es eine vereinfachte klinische Situation darstellt. Auf
einen Vergleich der FE-Ergebnisse mit den 3D-ESPI-Messergebnissen in der
Modellannahme mit einer flexiblen Pfeilerlagerung wurde aus Gründen der
Modellkomplexität verzichtet. In weiteren Studien muss jedoch geklärt werden,
inwieweit die FE-Ergebnisse mit den gemessenen Verformungsbildern im Modell
der flexiblen Pfeilerlagerung übereinstimmen. Es zeigte sich, dass die Größe
der Pfeilerbeweglichkeit (starr, flexibel, Dreipunktbiegeversuch) einen
entscheidenden Einfluss auf das Verformungsbild und damit auf die Festigkeit
hat. Zukünftig wird angestrebt, dass FE-Programme direkt auf die vom ESPI-
System experimentell bestimmten Messwerte zugreifen können, um einen direkten
Vergleich der experimentellen Messergebnisse mit den Berechnungsergebnissen
über eine gemeinsame Schnittstelle zu ermöglichen. Es konnte so ein erster
Schritt in Richtung der Verknüpfung von experimentell bestimmten
Verformungsdaten mit FE-Analysen zur Gestaltoptimierung von dentalen
Konstruktionen gemacht und die Möglichkeiten, aber auch noch existierenden
Grenzen aufgezeigt werden.
de
dc.description.abstract
Since the introduction of the first CAD/CAM systems in modern dentistry they
have been spreading persistently. As these systems are continuously enhanced,
an ever-widening spectrum of applications are opened for them. With ZrO2
ceramics, which exhibit outstanding materials properties and can only be
processed optimally using CAD/CAM systems, the development and spread of these
technologies has been considerably accelerated. Despite the introduction of
new ceramic materials and processing technologies, fracturing problems with
lateral multi-part all-ceramic dental bridges have not been solved. The
production of wide-span, all-ceramic dental bridges, which have proven to
guarantee sufficient longevity in the oral cavity, so far remains unachieved.
As clinical and experimental studies have shown, all-ceramic dental bridges
are fracture-prone particularly in the lateral tooth area. These fractures are
caused mainly by the shearing of the ceramic sheathing, by undersized
connector cross-sections and by frameworks without enough strength. The design
of the connector junctions also has a significant influence on the strength.
Up to now CAD-based design is carried out solely using predefined, system-
specific dimensions for the frameworks and the connectors which are based on
clinical studies of average patient cases and on material studies. Only the
implementation of FE algorithms within the CAD tools of the design programs
make the design of bridge frameworks possible which can be opitimized
considering the available space depending on occlusal forces. In this way it
becomes possible to manufacture personalized dentures with sufficient
longevity adapted to the expected occlusal force relationships. Furthermore
undersizing and oversizing of the frameworks can be avoided and material can
be saved. The bridge framework design optimized using CAD software integrated
with FE capability can then be transferred to the material with very high
precision – provided that there are working FE models. It was the goal of this
study to demonstrate that the 3D ESPI measuring method is especially well-
suited to very highly precise measurement of the stress-dependent deformation
behaviour of bridge frameworks made of different materials. The measuring
system was able to measure even the very small deformations of ZrO2 ceramics.
In addition the relationship between the connector dimensioning and the
deformation behaviour with regard to the bending of the framework were shown,
and the influence of abutment tooth motility on the deformation of the
framework was analyzed by means of different test arrangements. The
measurements obtained in this way should serve as a basis for adjusting the
variable modelling parameters of the FE computation to the measured, i.e.
real, deformation situation. The most favourable test arrangement for the
measurment of the deformations proved to be one where the abutments were
rigidly fixed. Other selected test arrangements – like one with flexibly
mounted abutments – lead to deformation patterns deviating demonstrably from
the measurement patterns for the rigid fixation of the abutments. It could be
shown shown that deformations of dental bridges with different dimensioning
and made of various materials can be measured with high precision using the 3D
ESPI measuring system. These measurement results provided the basis for
adjusting the variable FE parameters and thus for improving the accuracy of
the FE computation as well. After adjusting the variable FE parameters
(Poisson's ratio n, E modulus), it was possible to acheive very good
correlation with the experimentally determined deformation behaviour. For this
purpose the deformation patterns of a three-part PEEK bridge framework rigidly
fixed on the abutment teeth were used, although this represents a simplfied
clinical situation. For now no comparison between the FE results and the 3D
ESPI measurement results assuming a model with flexibly mounted abutments has
been carried out for reasons of model complexity. Yet further studies are
necessary to clarify to what extent the FE results are in accordance with the
measured deformation patterns for the model with flexibly mounted abutments.
It was shown that the extent of the abutment motility (rigid, flexible, three-
point bending test) has a decided influence on the deformation pattern and
thus on the strength. In the future the goal is that FE programs should be
able to directly access the measurement results determined experimentally by
the ESPI system to allow a direct comparison between the experimental
measurement results and the computation results over a common interface. For
now it has been possible to take a first step towards linking experimentally
determined deformation data with FE analyses for the purpose of design
optimization of dental constructs. Possibilities have been pointed out – but
also limitations which still remain.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einsatz der Speckle-Interferometrie für die Bewertung des Spannungs- und
Verformungsverhaltens zur materialabhängigen Gestaltoptimierung prothetischer
Konstruktionen
dc.contributor.contact
patrick_heerde@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. W. B. Freesmeyer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. H. Küpper
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. dent. K. Böning
dc.date.accepted
2009-05-28
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000011170-6
dc.title.translated
Employment of the Speckle Interferometrie for the evaluation of the tension
and deformation behavior for the material-dependent shape optimization of
prosthetic constructions
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000011170
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005912
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access