dc.contributor.author
Albrecht, Nina
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:54:28Z
dc.date.available
2009-10-07T07:17:55.967Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3136
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7336
dc.description.abstract
Viele Studien konnten in den letzten Jahren eine positive Wirkung von NREM
Schlafstadium 2 auf die Ausführung von motorischen Lernaufgaben, und von
Schlafspindeln auf verbales Gedächtnis zeigen. Dabei werden die
Gedächtnisinhalte durch den Schlaf verstärkt, die Teilnehmer zeigen am morgen
eine bessere Leistung als abends. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es,
schlafabhängige Gedächtniskonsolidierung an gesunden alten Menschen zu
untersuchen, die sich hinsichtlich Schlaf- und Gedächtnisvorgängen deutlich
von der üblichen Studienpopulation unterscheiden. In die Auswertung gingen
Daten von 107 Teilnehmern über 60 Jahren ein, die am Abend in einer
motorischen Spiegelzeichenaufgabe trainiert wurden und eine
Wortpaarassoziationsliste lernten. Nach einer Studiennacht, in der die
Schlafstadien durch gezielte Weckungen und andere Maßnahmen manipuliert
wurden, erfolgte die Testung. Im Spiegelzeichnen ließ sich eine allgemeine
Leistungssteigerung in allen Kriterien zwischen der Abend- und der
Morgentestung feststellen, wobei sich die geweckten Teilnehmer in geringerem
Maße verbesserten (p < .05). Der Leistungssprung war in den schwierigen
Bildern größer und die Verbesserungsrate in zweien der sechs Testbilder
korrelierte signifikant mit dem Anteil an Schlafstadium 2 im letzten Drittel
der Nacht (T4: r = .205, p < .05, T6: r = .296, p < .05). Hinsichtlich der
Wortpaarliste konnte keine Leistungssteigerung über Nacht beobachtet werden
und es fand sich kein Zusammenhang zu den Schlafspindeln der Teilnehmer. Teilt
man die ungestörten Teilnehmer in Spindelenhancer und Non-Enhancer finden sich
Zusammenhänge zwischen individueller Spindelzahl und dem Kurzzeitgedächtnis (r
= .445, p < .05). Ein ähnliches Ergebnis findet sich auch für die weiblichen
Probanden dieser Studie, es ergab sich eine signifikante Korrelation zwischen
Schlafspindeln und dem Erinnerungsvermögen im ersten Testdurchgang der
Wortliste (r = .318, p < .05). Auch hinsichtlich der motorischen Aufgabe
fanden sich Zusammenhänge zu den Schlafspindeln. Hier korrelierte die
Geschwindigkeit in den morgendlichen unbekannten Transferbildern im
Spiegelzeichnen mit der Anzahl der schnellen Schlafspindeln in der
Studiennacht besonders bei Frauen (TR 1: r = -.298, p < .05, TR 2: r = -.278,
p < .05). Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse kann von einer
schlafbedingten Leistungssteigerung in motorischen Aufgaben auch bei älteren
Menschen ausgegangen werden, da eine Verminderung des Nachtschlafes durch
Weckungen zu einer geringeren Verbesserung führte. Es wurde außerdem deutlich,
dass besonders die schwierigen Aspekte einer Lernaufgabe eine schlafabhängige
Verbesserung zeigen. Vermutlich ist das NREM Stadium 2 maßgeblich an diesem
Geschehen beteiligt, worauf die Korrelation zwischen Leistungssteigerung und
NREM2 hinweist, sowie die Unterschiede im Anteil von NREM 2 zwischen den
geweckten und den ungestörten Gruppen. Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen
Schlafspindeln und verbalem Gedächtnis kann die Hypothese nicht bestätigt
werden. Es finden sich jedoch wiederholt Zusammenhänge zwischen Lernfähigkeit
und der individuellen Spindelzahl. Bei den weiblichen Teilnehmern, sowie den
Non-Enhancern finden sich deutliche Korrelation zwischen der Spindeldichte in
der Studiennacht, aber auch der Baselinenacht, und dem Kurzzeitgedächtnis.
Auch hinsichtlich des Vermögens die gelernte motorische Fertigkeit auf neue
Situationen anzuwenden zeigten Frauen eine Verbindung zu ihrer individuellen
Schlafspindelzahl. Die weibliche Studienpopulation weist somit einen
Zusammenhang zwischen individueller Schlafspindelzahl und der Lernfähigkeit in
zwei verschiedenen Testaufgaben auf. Zusammenfassend ergibt sich auch bei
älteren Menschen eine Verbindung zwischen motorischem Gedächtnis und NREM
Stadium 2, das die nächtliche Leistungsverbesserung fördert. Die individuelle
Schlafspindelzahl charakterisierte hauptsächlich bei älteren Frauen das
generelle Leistungsvermögen. Dabei hängen die schnellen Schlafspindeln eher
mit motorischen Fähigkeiten und die langsamen Spindeln eher mit dem
Kurzzeitgedächtnis zusammen. Dass sich dieser Zusammenhang in verschiedenen
Altersklassen manifestiert, weist daraufhin, dass es sich hier um einen
generellen Einfluss von Schlaf auf die motorische Gedächtniskonsolidierung,
sowie die kognitive Leistungsfähigkeit handelt.
de
dc.description.abstract
This study examines sleep-related memory consolidation in healthy elderly
subjects. The main goal of the presented study was to investigate the
generalizability of the proposed relations of sleep and memory functions that
were shown in young subjects. The work at hand specifically aims to clarify
the role of NREM sleep stage 2 in motor learning and the effect of sleep
spindles on declarative memory in healthy elderly subjects above 60 years.
Participants were 107 healthy elderly males and females who performed a
procedural mirror tracing test and a declarative word list before and after
sleep. The study protocol included five groups in which sleep was manipulated
by awakenings and other interventions. In the mirror tracing task the expected
performance gain in the morning was evident for all criteria, but the sleep
disturbed participants show clearly less improvement in nearly all fields.
Especially pronounced is the difference for the difficult test pictures, the
improvement correlates significantly with the amount of sleep stage 2 in the
last part of the night. It was not possible to find an improvement in recall
performance or significant relations between sleep spindle parameters and the
declarative learning task. However, women and the undisturbed participants
divided by sleep spindle enhancement showed significant correlations between
amount of spindles and short term memory. In the procedural learning task the
individual learning ability, measured by speed in new figures, correlated
significantly with the number of fast sleep spindles during the study night.
In summary these results point to a sleep dependent motor learning improvement
in healthy elderly. Especially difficult aspects of tasks seem to be
consolidated during NREM sleep stage 2. Additionally an association between
sleep spindles and learning abilities was found for women in the procedural
and the declarative task. Therefore it seems that the relation between sleep
and learning is stable over age groups and points to a generalized effect of
sleep on motor learning and cognitive abilities.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss des NREM-Schlafes auf die Gedächtniskonsolidierung bei älteren
Menschen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. I. Heuser
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dipl.-Psych. D. Riemann
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. I. Fietze
dc.date.accepted
2009-11-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000012529-9
dc.title.translated
The role of NREM sleep for memory consolidation in healthy elderly
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000012529
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006229
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access