Lokale multimodale Therapieansätze der Peritonealkarzinose eines Kolonkarzinoms im Kleintiermodell

Abstract

Die Peritonealkarzinose auf Grundlage eines gastrointestinalen Tumors ist bis vor kurzem als eine palliative Situation beschrieben worden. Unbehandelt beträgt die mittlere Überlebenszeit ungefähr sechs Monate. Die derzeitige Standardtherapie besteht aus einem möglichst vollständigen Tumordebulking mit folgender hyperthermer intraoperativer peritonealer Chemotherapie (HIPEC). Der Erfolg spiegelt sich in einer in verschiedenen Studien beschriebenen 5-Jahres- Überlebensrate zwischen 19-51% bei sorgfältig selektierten Patienten wieder. Taurolidin zeichnet sich als nebenwirkungsarmes, sowohl antibakterielles als auch potentes antineoplastisches Chemotherapeutikum mit geringer Toxizität aus. In dieser Arbeit soll es als Alternative zu den herkömmlich angewandten Chemotherapeutika wie Mitomycin C oder Oxaliplatin dienen. Eine weitere Option stellt nach Gabe des Photosensibilisators 5-ALA die perioperative intraperitoneale photodynamische Therapie (PDT) dar. Mit der Umsetzung eines multimodalen Therapiekonzeptes im Kleintiermodell konnten wir die erste Fragestellung nach der Machbarkeit eines solchen Projektes beantworten. Des Weiteren ist es neben einer operativen Zytoreduktion gelungen, erstmalig neue multimodale Therapieansätze im Kleintiermodell zu etablieren. Durch die angewandten Behandlungsoptionen konnte eine signifikante Reduktion der Tumorlast im Vergleich zur Kontrollgruppe erzielt werden. Die einzelnen Therapiegruppen untereinander erbrachten keine signifikante Differenz, eine positive Tendenz konnte sich jedoch in Hinblick auf die Taurolidin- und PDTTherapie abzeichnen. Diese Tendenz sollte nun durch Modifizierung und Erweiterung des Projektes verifiziert werden. In der heutigen Literatur gibt es nur wenige tierexperimentell vergleichende Studien zu diesem Thema. Dieses Kleintiermodell kann als Basis für zukünftige Forschungsprojekte dienen und bietet durch den Erfolg seines Beweises der Durchführbarkeit und der Reduktion der Tumorlast im Vergleich zur Kontrollgruppe eine solide Grundlage für weitere notwendige Studien.

For a long time, peritoneal carcinomatosis from gastrointestinal cancer has been described as a terminal condition with only palliative treatment options and a median survival time of 6 months. Nowadays the surgical therapy of peritoneal surface malignancy in combination with Hyperthermic Intraoperative Peritoneal Chemotherapy (HIPEC) has become an established treatment. Using this therapy, a 5-year survival rate of 19-51% can be obtained in well- selected patients. Taurolidine is an antibacterial and antineoplastic agent with low toxicity and is taken as a therapeutic option to commonly used cytostatic agents like Mitomycin C or Oxaliplatin in this dissertation. A second treatment option is the intraoperative Photodynamic Therapy (PDT) after intravenous application of 5-Aminolevulinic acid (5-ALA). By successful accomplishment of this project we showed the feasibility of multimodal therapy approaches in an animal modal. Furthermore we established new therapeutic treatment options. The results showed a significant reduction of tumor in the control group when comparing with the therapy groups. The applied additional therapies showed no further advantage than surgery alone, but positive tendencies in the treatment groups are noticed. The current animal model can provide as a solid basis for further research to develop new necessary therapy options of peritoneal surface malignancy from colorectal cancer.