dc.contributor.author
Filonov, Dmitrij
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:45:32Z
dc.date.available
2011-02-25T09:55:40.875Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2997
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7197
dc.description.abstract
In dieser Arbeit wurde der Frage nachgegangen, ob eine Störung des
dopaminergen Verstärkungssystems bei unmedizierten Schizophreniepatienten
vorliegt. Des Weiteren untersuchten wir die Frage ob ein Zusammenhang zwischen
der Negativsymptomatik bei Schizophreniepatienten und einer Dysfunktion des
ventralen Striatums vorliegt. Dazu untersuchten wir 10 unmedizierte
Schizophreniepatienten und 10 gematchte Kontrollprobanden während der
Durchführung eines Geld-Gewinn-Paradigmas mit der fMRT. Die Ursachen und
Hintergründe der Symptome, welche sich in der Motivationsstörung schizophrener
Patienten manifestieren sind bisher nicht eindeutig geklärt. Die
neuroleptische Behandlung, reduziert häufig vor allem die Positivsymptomatik
und ermöglicht es den Patienten, sich von Symptome wie Wahn und
Halluzinationen zu distanzieren [Kapur, 2003], anderseits können „ältere“
typische Neuroleptika durch die D2-Rezeptorblckade im Striatum auch die
bestehende Negativsymptome verstärken oder erst induzieren. Diese äußern sich
zum Beispiel in Form von psychomotorischer Verlangsamung oder in der
Motivationsabnahme [Heinz et al., 1998]. Veränderung und Reduktion der
motivationalen Ausrichtung könnte für schizophrene Patienten eine essentielle
Behinderung für eine erfolgreiche Integration in das gesellschaftliche Leben
darstellen. Anderseits ist die Verschreibung von neueren „atypischen“
Neuroleptika mit vermuteter besserer Einflussnahme auf die Negativsymptomatik
in ambulanten Bereich aus Kostengründen noch nicht immer gegeben. Aus
Tierexperimenten ist bekannt, dass die Antizipation von belohnungsanzeigenden
Reizen durch eine phasische stimulusabhängiges dopaminerge Inervation des
Nucleus accumbens vermittelt wird [Schultz 1993; 1998; 2001]. Eine
Unterbrechung dieser Dopaminbahnen führt weniger zum Verlust von Lustempfinden
sondern zum Verlust an zielgerichteter Motivation [Robinson und Berridge 1993;
1998]. Eine Zunahme der Hirnaktivität im ventralen Striatum wird durch
Antizipation von belohnungsanzeigenden Reizen ausgelöst und kann mittels der
fMRT untersucht werden [Knutson et al., 2001; 2002, Zink et al., 2008]. Wir
beobachteten, dass unmedizierte Schizophreniepatienten, im Vergleich mit
gesunden Kontrollprobanden eine signifikant verminderte BOLD-Antwort im linken
ventralen Striatum bei der Antizipation von möglichen Gewinnbedingungen
aufweisen. Bei Antizipation von möglichen Verlustbedingungen beobachteten wir
ebenfalls eine Reduktion der BOLD-Antwort linken ventralen Striatum. Die
Minderaktivierung der Patienten im linken ventralen Striatum bei der
Antizipation von möglichen Gewinnbedingung verglichen mit der
Neutralbedingung, zeigte eine signifikante umgekehrte Korrelation mit dem Grad
der Negativsymptomatik. Ausgehend von einer beschriebenen Dysfunktion des
dopaminergen Systems bei Schizophreniepatienten, fanden wir in unserer
Untersuchung eine Veränderung des dopaminergen Verstärkungssystems bei
Patienten, verglichen mit Kontrollen. Dies Ergebnisse unterstützen die
Hypothese, dass Schizophreniepatienten eine Störung im ventralen Striatums,
als Teil einer fronto-temporalen Netzwerkstörung vorliegt, welche sich in
einer gestörten Unterscheidung bezüglich neuartigen und zur
handlunganspornenden Reizen bemerkbar macht. Die Veränderungen im ventralen
Striatum welche die Aufmerksamkeitszuwendung auf neuartige und zur Handlung
anspornende Reize vermittelt und an Lernprozessen und Enkodierung von
belohnungsanzeigenden Stimuli beteiligt ist, könnte somit die Unterscheidung
und Gewichtung von neuartigen Reizen und die Integration dieser Informationen
erschweren. Dies könnte mit der Abnahme der zielgerichteten Motivation
zusammenhängen, welche sich unter anderem in der Negativsymptomatik der
Schizophreniepatienten klinisch manifestiert. Aufbauend auf diesem Befund,
könnten weitere Untersuchungen zur gezielten Einflussnahme von verschiedenen
Neuroleptikatypen (typische und atypische) auf das dopaminerge
Verstärkungssystem bei schizophrenen Patienten durchgeführt werden und
differenziertere Aussagen zu der Beteiligung vom Nucleus accumbens, an der
Genese der Motivationsstörung, erlauben. Mit der Kenntnis der beteiligten
Pathomechanismen könnten in Zukunft bessere, an die involvierte
Pathophysiologie gezielt angepassten Behandlungsstrategien entwickelt werden.
de
dc.description.abstract
Negative symptoms in schizophrenia may be associated with dysfunction of the
brain reward system in schizophrenia. We used functional magnetic resonance
imaging (fMRI) to assess the BOLD response in the ventral striatum of
unmedicated schizophrenics during presentation of reward-indicating and loss-
indicating stimuli. A total of 10 schizophrenic men and 10 age-matched healthy
male volunteers participated in an incentive monetary delay task, in which
visual cues predicted that a rapid response to a subsequent target stimulus
would result either in monetary gain or loss or would have no consequence.
Compared to healthy controls, unmedicated schizophrenics showed reduced
ventral striatal activation during the presentation of reward-indicating cues.
Decreased activation of the left ventral striatum was inversely correlated
with the severity of negative symptoms. We assumed that unmedicated
schizophrenic patients have a high striatal dopamine turnover. The higher
dopamin-turnovermay increase the ��noise�� in the reward system, thus
interfering with the neuronalprocessing of reward-predicting cues  by phasic
dopamine release. This, in turn, may contribute to negative symptoms as such
as apathy, and loss of drive and motivation.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
negativsymptoms
dc.subject
ventral striatum
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Veränderung der Hirnaktivierung auf motivationale Reize bei unmedizierten
Schizophreniepatienten
dc.contributor.contact
filondim@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. A. Heinz
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. U. Hegerl; Priv.-Doz. O. Pogarell
dc.date.accepted
2011-04-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000020482-4
dc.title.subtitle
eine fMRT-Studie
dc.title.translated
Modification of brainactivation in medication-free patients with schizophrenia
en
dc.title.translatedsubtitle
a fMRI-study
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000020482
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008913
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access