dc.contributor.author
Vierck, Hanna Birte
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:45:18Z
dc.date.available
2012-06-12T09:28:11.968Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2992
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7192
dc.description.abstract
Oxidativer Stress wird durch freie Radikale und reaktive Sauerstoffspezies
verursacht und kann die Entstehung von diversen Erkrankungen begünstigen. Um
sich vor oxidativem Stress zu schützen, besitzt der Organismus eine Vielzahl
von Antioxidanzien, die als Radikalfänger dienen. Auch in der Haut finden sich
antioxidativ wirkende Substanzen, um dem durch Umwelteinflüsse wie zum
Beispiel UV-Licht entstehenden oxidativen Stress zu begegnen. Die
Antioxidanzien sind in der Lage, die freien Radikale und reaktiven
Sauerstoffspezies zu neutralisieren, werden dabei jedoch selbst zerstört.
Daher kann ein Abfall der Antioxidanzien als indirekter Parameter für die
Entstehung von freien Radikalen und damit auch für die Entstehung von
oxidativem Stress genutzt werden. Da Sport in Abhängigkeit von der
Belastungsintensität und -dauer ebenfalls zu oxidativem Stress führen kann,
wurde im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht, ob bei sportlicher
Belastung auch in der Haut vermehrt freie Radikale gebildet werden. Hierzu
wurden mittels Raman-spektroskopischer Messungen die Carotinoide als indirekte
Marker für die Bildung freier Radikale bestimmt. Die Untersuchungen erfolgten
in Form von drei unabhängigen Studienprotokollen. Im Rahmen des ersten
Studienprotokolls wurde die Konzentration der Carotinoide vor und nach
30minütigem Ausdauersport (Radfahren und Joggen) an der Stirn und am
Handballen bestimmt sowie alle 20 Minuten in der sich anschließenden
Erholungsphase (bis Minute 100 nach Beendigung der Trainingseinheit). Die
Trainingseinheiten waren von jedem Probanden bei mittlerer und hoher
Belastungsintensität durchzuführen mit einer mindestens 7tägigen Erholungszeit
zwischen den Untersuchungen. Entsprechend dem zweiten Studienprotokoll
erhielten die Probanden innerhalb von sechs Stunden vor der 30minütigen
Trainingseinheit bei mittlerer Belastungsintensität ein antioxidanzienreiches
Getränk (Orangensaft). Im Rahmen des dritten Studienprotokolls durchliefen 16
Leistungssportler einen spiroergometrischen Ausbelastungstest entweder auf dem
Laufband oder auf dem Ergometer. Die Carotinoidkonzentrationen wurden vor und
nach dem Ausbelastungstest gemessen. Die Ergebnisse des ersten
Studienprotokolls haben gezeigt, dass die beiden Ausdauersportarten Joggen und
Radfahren sowohl bei mittlerer als auch bei hoher Belastungsintensität zu
einem signifikanten Abfall der Carotinoidkonzentration bis zu 24±10% führten,
was als indirekter Nachweis für die Entstehung von oxidativem Stress gewertet
werden kann. Unterschiede waren lediglich bezüglich der Messareale und des
Zeitpunktes des maximalen Abfalls zu verzeichnen. Der maximale Abfall war
nicht in jedem Fall direkt nach der Trainingseinheit messbar, sondern
teilweise erst in der sich anschließenden Erholungsphase. Weiterhin war der
maximale Abfall der Carotinoide am Handballen im Vergleich zur Stirn
niedriger. Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Sportarten sowie
zwischen den beiden Belastungsintensitäten konnten nicht beobachtet werden,
was vermutlich der Ähnlichkeit der beiden Belastungsintensitäten und der
kleinen Probandenzahl geschuldet war. In der Literatur gibt es jedoch klare
Hinweise darauf, dass die Belastungsintensität eine große Rolle für das Ausmaß
des oxidativen Stresses spielt und vermutlich erst eine bestimmte
Belastungsgrenze überschritten werden muss, damit oxidativer Stress entsteht.
Das Trinken von Orangensaft führte dagegen zu einem dezenten Anstieg der
Carotinoide direkt nach den Trainingseinheiten. In der Erholungsphase fand an
der Stirn und am Handballen dann ein Abfall der Carotinoide statt. Der
maximale Abfall war jedoch an der Stirn statistisch signifikant geringer im
Vergleich zu Studienprotokoll 1. Im Bereich des Handballens wurden keine
signifikanten Unterschiede bezüglich des maximalen Abfalls festgestellt. Dies
weist darauf hin, dass eine gesunde, antioxidanzienreiche Ernährung in
Verbindung mit Sport sinnvoll ist. Die Messungen der Leistungssportler ergaben
an der Stirn einen statistisch signifikanten Abfall der Carotinoide von 21%.
Am Handballen fielen die Carotinoide nur um 5% ab. Auffallend waren bei den
Leistungssportlern um bis zu 37% höhere Ausgangskonzentrationen der
Carotinoide am Handballen, wodurch der prozentuale Abfall der Carotinoide in
diesem Bereich deutlich geringer ausfiel. Dies weist aber auch darauf hin,
dass der Trainingszustand einen wichtigen Einfluss auf die
Carotinoidkonzentrationen in der Haut hat. Durch die vermehrte Bildung freier
Radikale in der Haut während sportlicher Belastung wird möglicherweise das
Risiko von Sonnenbrand und Hauterkrankungen erhöht, insbesondere wenn Sport im
Freien getrieben wird. Hier ist der Einsatz von Lichtschutzcremes mit einem
hohen Lichtschutzfaktor von außerordentlicher Bedeutung. Es muss allerdings
betont werden, dass regelmäßige sportliche Betätigung vorwiegend positive
Effekte auf die Gesundheit des Menschen hat. Dies äußert sich insbesondere in
der Prävention von kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen, aber auch
in der Verbesserung von Abwehrmechanismen gegen freie Radikale.
de
dc.description.abstract
The formation of free radicals and reactive oxygen species induces oxidative
stress, which can be responsible for the development of a variety of diseases.
To protect itself from oxidative stress, the human organism exhibits a wide
range of antioxidants, which act as radical catchers. These antioxidant
substances also exist in the human skin with the important protective function
against oxidative stress induced by environmental factors such as UV-light.
The antioxidant substances are capable of neutralizing free radicals and
reactive oxygen species, but the antioxidants are destroyed during the
process. Therefore, the reduction of antioxidant substances can be used as an
indirect parameter to measure the formation of free radicals and oxidative
stress. Depending on the intensity and duration, physical exercise, might also
lead to oxidative stress in the human organism. The aim of the present study
was to investigate if free radicals are generated in human skin during
physical exercise. Carotenoids, as indirect markers of free radical formation,
were measured using resonance Raman spectroscopy. The investigations were
divided into three independent study protocols. Within the first study
protocol carotenoid concentrations were measured on the forehead and the palm
30 minutes before and after endurance exercise (cycling and running).
Furthermore, the carotenoids were measured every 20 minutes during the
recovery period (until 100 minutes after finishing the training session).
Every subject had to perform the training sessions at moderate and high
training intensity with a minimum recovery period of 7 days between sessions.
According to the second study protocol, subjects received an antioxidant-
containing beverage (orange juice) within the 6 hours prior to the 30-minute
training session at moderate training intensity. Within the third study
protocol 16 competitive athletes had to perform an incremental exercise test
until exhaustion either on the treadmill or the ergometer. The carotenoid
concentrations were measured before and after the incremental exercise test.
The results of the first study protocol showed that the two endurance exercise
types of running and cycling led to a significant decrease of the carotenoid
concentration up to 24±10% at moderate as well as at high training
intensities. This increase can be interpreted as an indirect evidence of the
formation of oxidative stress. Notable differences were seen between the
different skin areas where measurements were performed and with the respect to
the point in time where maximum concentration decreases took place. In some
cases the maximum concentration decrease was not observable directly after the
training unit, but rather within the subsequent recovery period. Furthermore,
the maximum decrease in carotenoid concentration measured on the palm was
lower than the one measured on the forehead. No significant differences were
observed between the two sport disciplines or between the two exercise
intensities. This is presumably due to the similarity of both levels of
exercise intensity and due to the small number of subjects. However, previous
studies have shown that the exercise intensity plays a central role in the
formation of free radicals and that a certain threshold must be exceeded
before oxidative stress occurs. On the other hand, drinking of orange juice
led to a slight increase of carotenoid concentration directly after the
training unit, while a decrease in carotenoids was noted for measurements of
the palm and the forehead during the recovery period. However, the maximum
decrease on the forehead was significantly lower when compared to the
decreases in the first study protocol. Differences in maximum concentration
decreases were not observed on the palm. These results indicate that a diet
rich in antioxidants in combination with physical exercise would be
reasonable. Investigations of the competitive athletes showed a significant
decrease of the carotenoids on the forehead of 21%. On the palm the
carotenoids only decreased by 5%. Interestingly the competitive athletes had
about 37% higher initial carotenoid concentrations on the palm before
exercising, which led to distinctly lower percentage decreases in this region.
This indicates that the individual physical condition has an important
influence on the concentration of carotenoids in the skin. Due to the
increased formation of free radicals within the skin during physical exercise,
the risk of sunburn and sun-induced skin damage might be increased, in
particular when exercise is conducted outdoors. In this case the use of
sunscreens with a high sun protection factor is recommended. Nonetheless it
must be emphasized that physical exercise, especially when performed
regularly, has predominantly positive effects on health, e.g. in the
prevention of cardiovascular and metabolic diseases, but also in the
improvement of antioxidant defence mechanisms against free radicals.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
oxidative stress
dc.subject
physical exercise
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss von sportlicher Belastung auf das antioxidative Potenzial der Haut
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Dr.-Ing. J. Lademann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. L. Zastrow
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. C. M. Schempp
dc.date.accepted
2012-06-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000037432-6
dc.title.translated
The influence of physical exercise on the antioxidative status of human skin
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000037432
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011044
dcterms.accessRights.dnb
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open access