Einleitung: Seit der Einführung des Medikaments NexoBrid® Ende 2012 sind bisher wenige Studien mit klinischer Anwendung durchgeführt worden. In dieser deskriptiven Studie werden die Ergebnisse eines nicht-selektierten Patientenklientel mit tiefgradigen Verbrennungen nach Verwendung von NexoBrid® aufgezeigt. Darüber hinaus wurde die Narbenqualität der behandelten Areale mit objektiven Messmethoden untersucht. Methodik: Zwischen Dezember 2013 und Dezember 2015 wurden 37 Patienten mit tiefgradigen Verbrennungen an den Händen mit NexoBrid® behandelt und in die Studie eingeschlossen. Die Follow-Up-Zeit betrug bis zu zwei Jahre nach initialer Behandlung. Die verbrannten und mit NexoBrid® behandelten Flächen wurden durch das BurnCase 3D-Programm exakt ermittelt. Die Nachuntersuchungen zur Beurteilung der Narbenqualität beinhalteten sowohl die Fragebögen des POSAS und des DASH als auch Cutometer- und Colormetermessungen. Ergebnisse: Eine Escharotomie war bei keinem mit NexoBrid® behandeltem Patienten notwendig. Die Wundheilungsdauer betrug ohne Hauttransplantation 28,9 Tage, mit Transplantation 57,1 Tage. In Bezug auf die Narbenqualität kam es bei der Bruttoelastizität sowie der biologischen Elastizität zu einer signifikanten Erhöhung. Bei der Colormetermessung ergab sich eine signifikant erhöhte Vaskularisation der Narbe. Der DASH und POSAS zeigten ein gutes Outcome, die Funktion in der Neutral-0-Methode war nicht signifikant eingeschränkt. Lediglich 2,7% der Patienten benötigten im Langzeitverlauf einen Korrektureingriff durch serielle Z-Plastiken zur Funktionsverbesserung der Extremität. Schlussfolgerung: Verbrennungsnarben nach vorheriger NexoBrid®-Anwendung weisen im Bereich der Hände eine gute Qualität auf. Belastende Escharotomien und Korrektureingriffe können unter vorheriger enzymatischer Therapie reduziert werden.
Introduction: Since NexoBrid® has been approved at the end of 2012 only a few studies with clinical application were performed. This descriptive study aims to describe the outcomes in patients with deep dermal burns treated with NexoBrid®. Methods: Between December 2013 and December 2015 37 patients with deep burns of the hands were treated with NexoBrid® and included in our study. The mean follow-up time was 2 years after initial treatment. The burn areas pre-and post-treatment with NexoBrid® were exactly identified with the BurnCase 3D-program. The follow-up investigations involved the POSAS and DASH questionnaire as well as Cutometer and Colormeter measurements to evaluate the scar quality. Results: No escharotomie was needed in patients treated with NexoBrid®. The mean time to complete wound closure without skin grafting was 28,9 days, with skin grafting mean 57,1 days. Regarding the scar quality, we observed significant increase in gross elasticity and biological elasticity in the Cutometer analysis. In the Colormeter measurements, a significant higher vascularisation of the scar has been observed. The outcome in DASH, POSAS and neutral-0-method was satisfactory. Only 2.7% (n=1) of the patients required a secondary corrective operation by performing a serial z-plasty to optimize the function of the extremity. Conclusion: Burn scars on hands show good healing effects after initial NexoBrid® treatment. Compromising escharotomies and secondary corrective operations could be avoided or reduced because of former enzymatic therapy.