dc.contributor.author
Baumgardt, Jens
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:40:42Z
dc.date.available
2006-07-03T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2882
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7083
dc.description
1\. Titel und Inhaltsverzeichnis 0
2\. Einleitung 1
3\. Material und Methoden 15
4\. Ergebnisse 35
5\. Diskussion 62
6\. Anhang 92
dc.description.abstract
Die Wechselwirkungen zwischen Räuberpopulation (Dictyostelium discoideum) und
Beutepopulation (Escherichia coli) wurden in kontinuierlicher Kultur in
Abhängigkeit von variierenden Verdünnungsraten (D= 0,27, 0,57, 0,77)
überprüft. Unter Verwendung einer Kulturapparatur, welche die Entstehung von
Biofilmen vermeidet, wurden die entstandenen Schwingungsmuster mit den von
A.J. Lotka und V. Volterra prognostizierten Oszillationen verglichen.
Entsprechend der ersten Regel nach Lotka und Volterra konnten zeitverschobene
Kopplungen der Räubermaxima an die vorangegangenen Beutemaxima erwartet
werden, deren zyklischer Wechsel zeitlich nicht begrenzte, ungedämpfte
Oszillationen hervorruft. Dieses Schwingungsverhalten wurde nicht beobachtet.
Unabhängig von der gewählten Verdünnungsrate kam es zur Extinktion der
Räuberpopulation, welche auf die Entwicklung von bakteriellen
Resistenzstrategien zurückzuführen war. Auch nach Extinktion der
Räuberpopulation traten Eigenoszillationen der Beutepopulation auf, welche
möglicherweise auf Kompetition von bakteriellen Subpopulationen um
wachstumslimitierende Substrate zurückzuführen sind. Hieraus wurde
geschlossen, dass ein Beuteminimum primär durch ein sinkendes Substratangebot
und nicht durch Predation hervorgerufen wurde. Die von Lotka und Volterra
geforderten ungedämpften Schwingungen konnten dann beobachtet werden, wenn
beiden Populationen die Besiedlung der Reaktorinnenwand ermöglicht wurde. Der
so entstandene Biofilm stellt eine ökologische Nische dar, welcher das
Auswaschen von D. dictyostelium verhinderte und ein ausreichendes
Nahrungsangebot gewährleistete. In einem weiteren Experiment wurde durch
metabolische Kopplung ein künstliches Abhängigkeitsverhältnis zwischen Räuber-
und Beutepopulation geschaffen, um die Entstehung einer experimentellen
Symbiose hervorzurufen. Das Wachstum der Beute war von der
Schwefelkonzentration im Medium abhängig. Schwefel wurde aus dem Abbau von
Methionin von D. discoideum gewonnen und dadurch das Wachstum der
Beutepopulation an das Wachstum der Predatoren gekoppelt. Die Predatoren waren
auf E. coli als Nahrungsquelle angewiesen und die metabolische Kopplung somit
vollendet. In Medium, in dem außer Methionin keine Stickstoff- und
Schwefelquelle enthalten war, kam es bei einer Verdünnungsrate von D= 1,0 nach
180 Tagen zur Extinktion der Räuberpopulation: die Dichte der bakteriellen
Biomasse war zu gering, um D. discoideum über einen längeren Zeitraum im
System zu halten. In Gegenwart einer Stickstoffquelle erfolgte die Extinktion
der Predatoren erst nach 268 Tagen, da die bakterielle Dichte ausreichend hoch
war: vermutlich sind Varianten aufgetreten, die Schwefel aus der Aminogruppe
des im Medium enthaltenen Methionins freisetzen können. In beiden Versuchen
wurden Beutemaxima stets nach den Räubermaxima erreicht. Ursache hierfür
können bakterielle Resistenzstrategien sein (filamentöses Wachstum, erhöhte
Motilität), die bei hohem Predationsdruck das Absterben der Räuberpopulation
hervorrufen und erst dann zu einem Beutemaximum führen. Auch in den
Symbioseexperimenten bestimmten bakterielle Eigenoszillationen das
Schwingungsmuster. Die Räuberpopulation reagierte auf substratabhängige
Beutemaxima, hatte aber auf das Auslösen eines Beuteminimums im Sinne der von
Lotka und Volterra geforderten gekoppelten Oszillationen keinen Einfluss.
de
dc.description.abstract
Interactions between predator (Dictyostelium discoideum) and prey (Escherichia
coli) in continuous culture have been examined using varying dilution rates
(D= 0.27, 0.57, 0.77). A continuous culture apparatus which prevented biofilm
development was used and the resulting oscillation patterns have been compared
to the predictions of Lotka and Volterra. According to the first rule of Lotka
and Volterra time shifted coupling of a predator maximum to a previous prey
maximum should produce undampend oscillations without time limits. This
oscillation pattern was not observed. Irrespective of the dilution rate
predators became extinct in all experiments due to bacterial resistance
strategies. Self oscillations of prey were observed in the absence of
predators, suggesting that oscillations were not driven by predation pressure
but rather by substrate competition between prey subpopulations. The
postulated undampend oscillations were observed when both organisms were
allowed to colonise the inner surface of reactor vessels. The development of
this biofilm created an ecological niche which prevented the extinction of D.
discoideum and offered a sufficient food supply. Artificial interdependence
between prey and predator was established using metabolic coupling in a second
experiment to reconstruct the development of an artificial symbiosis. Growth
of prey depended on the sulphur concentration in the culture medium. Sulphur
was extracted from methionine by D. discoideum and coupled growth of prey to
growth of predator. Predators depended on E. coli cells as nutrition and
accomplished the metabolic coupling. Application of a medium which contained
methionine as the sole source of sulphur and nitrogen led to extinction of
predators after 180 days (D= 1.0), due to low densities of bacterial biomass.
Offering a source of nitrogen led to extinction of predators after 268 days
due to a relatively high density of bacterial biomass. The increased bacterial
density could be explained by bacterial variants which can extract sulphur
from the amino group of methionine. In both experiments prey maxima were
reached after predator maxima because of bacterial resistance strategies
(filamentation, higher motility) which led to the extinction of predators
under high predation pressure. The occurrence of bacterial self oscillations
in symbiosis experiments suggests that bacterial oscillation patterns are
mainly a result of bacterial food supply. Predators only reacted to prey
maxima but did not cause prey minima as predicted by Lotka´s and Volterra´s
coupled oscillations.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Prey predator interactions
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::570 Biowissenschaften; Biologie::570 Biowissenschaften; Biologie
dc.title
Analyse von Adaptationsprozessen in einem mikrobiellen Räuber-Beute-System in
kontinuierlicher Kultur
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Rupert Mutzel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Klaus Hausmann
dc.date.accepted
2006-06-30
dc.date.embargoEnd
2006-07-04
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000002176-5
dc.title.translated
Analysis of adaptional processes in a microbial prey predator system in
continuous culture
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000002176
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2006/350/
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000002176
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access