dc.contributor.author
Beckmann, Simone
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:40:12Z
dc.date.available
2011-03-28T11:33:52.650Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2869
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7070
dc.description.abstract
Die „Osteochondrosis dissecans“ (OCD) ist eine seit ca. 50 Jahren in der
Pferdemedizin bekannte Gliedmaßenerkrankung. Sie gewinnt immer mehr an
Bedeutung. Die OCD ist eine Störung multifaktoriellen Ursprungs, die bis heute
noch nicht eindeutig geklärt werden konnte. Einfluss haben ernährungs-,
haltungs- und managementbedingte Faktoren, sowie auch genetische Komponenten
spielen eine maßgebliche Rolle auf die Entwicklung der OCD. Bei einer
„Osteochondrosis dissecans“ handelt es sich um eine spezielle Form der
Osteochondrose, bei der sich ein Knochen- bzw. Knorpelfragment bildet, welches
mit dem Knochen in Verbindung steht oder sich frei im Gelenk bewegen kann. OCD
kommt bei Warmblut-, Vollblut-, Kaltblut- und Trabrennpferden vor. Die
Gelenkerkrankung OCD stellt ein wirtschaftliches Problem dar: zum einen führt
es zu finanziellen Verlusten im Hinblick auf Eigenleistung und Gewinngelder,
zum anderen ist auch der Handel von Pferden, die röntgenologische
Veränderungen im Sinne der „Osteochondrosis dissecans“ zeigen, von
Absatzschwierigkeiten und Mindereinnahmen betroffen. Im Rahmen der
vorliegenden Arbeit wurden 85 männliche Dülmener Wildpferde radiologisch
untersucht. Diese Pferde durften bis zu ihrem ersten Lebensjahr, im Besitz des
Herzogs von Croÿ, im Merfelder Bruch, Dülmen, weitestgehend unter ihren
primitiven Lebensbedingungen aufwachsen: ohne jeglichen menschlichen Eingriff
in ihren natürlichen Lebensraum, ohne Auswahlkriterien für Zuchttiere zur
Rassenerhaltung bzw. zur Erlangung eines bestimmten Zuchtzieles. Von
tierärztlichen Behandlungen, wie Impfungen, Verabreichung von Antipararsitika,
Versorgung von Verletzungen oder Geburtshilfe wird strikt abgesehen. Von jedem
der ausgewählten 85 Dülmener Wildpferde, dessen Lebensalter zum
Untersuchungszeitpunkt zwischen einem Jahr und maximal fünf Jahren lag, wurden
10 Röntgenaufnahmen angefertigt (4 x Zehe, 90°-Aufnahme; 4 x Sprunggelenk, je
70° und 110°-Aufnahmen; 2 x Kniegelenk, 90°-Aufnahme). Demgegenüber wurden
archivierte Röntgenaufnahmen (Fessel-, Sprung- und Kniegelenke) der Rasse des
Islandpferdes beurteilt bzw. Kniegelenkbilder dieser Rasse angefertigt, um
eine Kontrollgruppe zu erstellen, da bei dieser Rasse das Zuchtgeschehen, die
Zuchtziele, die Aufzucht- und Haltungsbedingungen der meisten Islandpferde
denen der Dülmener Wildpferde ähnlich sind. Zielsetzung dieser Arbeit war es,
das Auftreten bzw. die Häufigkeit der Gliedmaßenerkrankung „Osteochondrosis
dissecans“ bei dieser einzigartigen natur belassenen Wildpferderasse „Dülmener
Wildpferde“ zu ermitteln und einen Vergleich mit der aus Islandpferden
bestehenden Kontrollgruppe sowie mit bisherigen OCD-Studien aufzustellen. Es
konnte bewiesen werden, dass keines dieser 85 untersuchten Dülmener Wildpferde
eine „Osteochondrosis dissecans“ in Fessel-, Sprung- oder Kniegelenke zeigte.
Bei den Fesselgelenk-Archivbildern (n=238) der Rasse des Islandpferdes wurde
eine OCD-Häufigkeit von 0,840% festgestellt. Für das Sprunggelenk (n=381)
konnte bei einem Tier eine Veränderung im Sinne der OCD (0,262%)
diagnostiziert werden. OCD´s konnten in den Kniegelenken (n=72) der
Islandpferde nicht gefunden werden. Wird die prozentuale Verteilung der
„Osteochondrosis dissecans“ beim Warmblutpferd betrachtet, so ist
festzuhalten, dass das Fesselgelenk eine Befundhäufigkeit von 10% aufweist,
die Sprunggelenke erkranken zu 16% und die Kniegelenke sind zu 5-8% betroffen
(HERTSCH, 2009 1). Der Vergleich dieses 0%-OCD-Ergebnisses der Dülmener
Wildpferde mit den OCDBefunden anderer Pferderassen zeigte, dass es immens
wichtig ist, die ursprünglichen Rassen zu erhalten, „dessen Erbgut vielleicht
eines Tages von Nöten sein wird, um die überzüchteten Hauspferdebestände des
Menschen mit dem natürlichen Erbgut in seiner ganzen Fülle „aufzubessern““
(Herzog von Croÿ`sche Verwaltung, 2009). Großer Dank gilt der Familie von Croÿ
und dessen Traditionsbewusstsein, dass diese für den Natur- und Artenschutz so
kostbare und einzigartige Dülmener Wildpferdherde noch heute existieren darf.
de
dc.description.abstract
For approximately 50 years “Osteochondrosis dissecans” (OCD) has been a known
disease of the equine musculo-skeletal system which gains more and more
attention. The origin of this dysfunction is multifactorial and up to present
days causes have not clearly been identified. Different influential factors,
such as nutrition, husbandry and management, but also genetics play a main
role in the development of OCD. “Osteochondrosis dissecans” is a particular
kind of osteochondrosis which is defined by isolated bone or cartilage
fragments which may be attached to the bone or free floating. OCD has been
detected in warmblood, thoroughbreds, draft horses and trotters. As a joint
associated disease, OCD presents a substantial economic problem: on the one
hand it leads to financial losses in regard to performance and life time
earnings, but on the other hand it also affects the trade of these horses
which show radiologic changes due to OCD. In the present study 85 male
Dülmener wild horses were examinated radiologically. During the first year of
their lives, these horses - owned by the duke of Croÿ at the Merfelder Bruch,
Dülmen (Germany) - were kept under primitive conditions without human
interference into their natural habitat. Neither was there any kind of human
selection of broodmares and stallions to preserve the breed or achieve a
certain breeding goal. Nor did these horses receive any veterinary treatment
or medication like vaccinations, anthelmintics, birth assistance or treatment
of injuries. 10 radiographs (including 4x fetlock joints (90°), 4x hock joints
(2x 70°; 2x 110°), 2x stifle joints )90°) were performed of each of these 85
Dülmener wild horses, which aged between one and five years of age at the time
of examination. Futhermore archived and customized radiographs of a group of
Iceland horses were evaluated to serve as a control group. The reason for
selecting Iceland horses as a control group is the fact that this breed is
quiet similar to the Dülmener wild horses in terms of breeding goals and
habits, as well as raising and husbandry conditions. The objective of this
study was to detect the ocurance and frequency of OCD within this unique and
natural Dülmener wild horses breed and its comparison to former studies and
the control group of Iceland horses. It has been proved that none of these 85
examined Dülmener wild horses showed signs of OCD at fetlock, hock and stifle
joints. Archieved fetlock radiographs (n=238) of the control group presented
an OCD-frequency of 0,840% (for the breed of Iceland horses). Concerning the
hock joints (n=381) one Iceland horse was diagnosed with changes due to OCD.
No signs of OCD were found in the stifle joints (n=72) of the control group.
The percentage distribution of OCD in warmblood breeds shows an incidence of
10% for the fetlock joint, 16% for the hock joint and 5-8% for the stifle
joint (HERTSCH, 2009). Comparing this 0%-OCD result of Dülmener wild horses to
the OCD frequency of other horse breeds emphasizes the importance of
preserving natural breeds and their genetics which one day may be necessary to
refresh the genetics of our “overbreed” domestic horse breeds. The author
would like to thank the family of von Croÿ for their awareness of traditions
and for preserving this unique and invaluable breed of Dülmener wild horses.
en
dc.format.extent
[7], 240 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
osteochondrosis
dc.subject
joint diseases
dc.subject
joints (animal)
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Röntgenologische Untersuchung zur Osteochondrosis dissecans an Fessel-,
Sprung- und Kniegelenken bei 85 Dülmener Wildpferden
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. B. Hertsch
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Dr. A. Grabner
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. L. Brunnberg
dc.date.accepted
2011-01-17
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021674-6
dc.title.translated
Radiologic examination of the fetlock, hock and stifle joints of 85 Dülmener
wild horses
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021674
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009198
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access