dc.contributor.author
Krafft, Julia Katharina
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:28:17Z
dc.date.available
2017-09-25T07:57:28.139Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2591
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6792
dc.description.abstract
Einleitung: Das Prader-Willi-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung.
Sie wird verursacht durch das Fehlen der Expression von väterlicherseits
vererbten Genen auf Chromosom 15q11.2-q13. Patienten mit Prader-Willi-Syndrom
haben mit circa 3% eine erhöhte Mortalität, einerseits im Rahmen der mit
Adipositas einhergehenden Erkrankungen, andererseits im Rahmen von Infekten.
In den letzten Jahren wurde mit einer Diagnostik mittels Metapyron-Test eine
hohe Rate (60%) zentraler Nebennierenrindeninsuffizienz bei Kindern mit
Prader-Willi-Syndrom vermutet. Andere Nebennierenrindenfunktions-Testungen
konnten diese hohe Zahl nicht bestätigen. Patienten mit Prader-Willi-Syndrom
haben häufig eine Prämature Adrenarche. Dies kann ebenfalls ein Hinweis für
eine Störung der Nebennierenrindenfunktion sein. Methodik: Wir führten eine
Nebennierenrindenfunktionstestung mittels Cortisol-Tagesprofil aus dem
Speichel und Metapyron-Test bei 11 Kindern mit Prader-Willi-Syndrom durch.
Zudem erfolgte eine Mulitsteroidanalyse aus dem kapillären und venösen
Vollblut bei 13 Kindern. Ergebnisse: Im Cortisol-Tagesprofil aus dem Speichel
war bei 8 von 11 Kindern eine Tagesrhythmik im Cortisol-Tagesprofil erkennbar,
jedoch hatten insgesamt 7 von 11 Kindern trotzdem zu hohe nächtliche
Cortisolspiegel. Keines der 11 Kinder, bei denen der Metapyron-Test
durchgeführt wurde, zeigte eine inadäquate ACTH-Antwort. In der
Multisteroidanalyse für 17-OH-Pregnenolon liegen bei 11 von 13 Kindern (84,6%)
die Werte deutlich oberhalb des Referenzbereichs und zwar sowohl in der
jeweiligen Altersgruppe, als auch bezogen auf das jeweilige Tanner Stadium.
Alle Mädchen unserer Gruppe zeigten deutlich erhöhte Dihydrotestosteron-Werte,
sowohl auf das Alter, als auch auf das Tanner-Stadium bezogen. Auch die Jungen
haben größtenteils erhöhte Dihydrotestosteron-Werte, sowohl auf ihr Alter (4
von 6 = 66,7%), als auch auf ihr Tanner-Stadium (5 von 6 = 83,3%) bezogen. Die
Umwandlung von 17-OH-Pregnenolon und Dihydrotestosteron wird von der 3ß-
Hydroxysteroid Dehydrogenase katalysiert. Schlussfolgerung: Die zu hohen
nächtlichen Cortisol-Werte im Speichel könnten ein Hinweis darauf sein, dass
die circadiane Rhythmik bei Kindern mit Prader-Willi-Syndrom gestört ist. Die
hohe Rate an zentraler Nebennierenrindeninsuffizienz konnte in unserer Kohorte
auch mittels Metapyron-Test nicht bestätigt werden. Die hohe Rate positiver
Ergebnisse in früheren Studien könnte daran liegen, dass der Metapyron-Test
ein sehr störanfälliger Nebennierenrinden-Funktionstest ist. Die jeweilige
Relation von 17-OH-Pregnenolon zu 17-OH-Progesteron und von 17-OH-Pregnenolon
zu Cortisol spiegelt die Enzymaktivität der 3ß-Hydroxysteroiddehydrogenase
wieder. Sie entspricht bei Kindern mit Prader-Willi-Syndrom ungefähr der
Enzymaktiviät von Kindern mit einem genetischen Defekt der 3ß-Hydroxysteroid
Dehydrogenase. Auch die erhöhten Dihydrotestosteron-Werte können ein Hinweis
auf eine gestörte Funktion der 3ß-Hydroxysteroid-Dehydrogenase sein. Eine
verminderte Aktivität der 3ß-Hydroxysteroid-Dehydrogenase würde das häufige
Auftreten einer prämaturen Adrenarche bei Kindern mit Prader-Willi-Syndrom
erklären. Ob ein wirklicher Funktionsverlust des Enzyms (z.B. durch einen
fehlerhaften Aufbau des Enzyms) bei Prader-Willi-Syndrom vorliegt, oder ob die
Aktivität des Enzyms herunterreguliert ist, sollte in weiteren Studien
evaluiert werden.
de
dc.description.abstract
Introduction: Prader-Willi syndrome is a rare genetic disorder in which the
region q11.2-q13 of paternal chromosome 15 is deleted or unexpressed. It has a
high annual death rate (3%). In the last years a high rate of central adrenal
insufficiency (60%) in children with Prader-Willi syndrome has been detected
by metyrapone test. Other tests of the adrenal axis did not confirm such a
high rate of central adrenal insufficiency. Another sign of disturbance of the
function of the adrenal cortex in children with Prader-Willi syndrome is the
high rate of premature pubarche. Methods: We performed salivary cortisol
profiles and metyrapone tests in 11 children and analysis of adrenal steroids
in capillary and venous blood in 13 children to analyse and describe the
function of adrenal glands in children with Prader-Willi syndrome. Results:
The diurnal salivary cortisol profile showed in 8 of 11 cases a circadian
rhythm, but in 7 of 11 cases to high levels of cortisol in the night. All of
the 11 children with metyrapone test had a normal ACTH-response. In the
analysis of steroids 11 of 13 children (=84,6%) had elevated levels of 17-OH-
pregnenolon. All female patients had elevated levels of dihydrotestosterone
for age and Tanner stage. Male patients also had elevated levels of
dihydrotestosteron for age (4 of 6 = 66,7%), and also for Tanner stage (5 of 6
= 83,3%). Both steroids are substrates of 3ß-hydroxysteroid dehydrogenase.
Conclusions: Elevated cortisol levels in the night might be a result of a
disturbed circadian rhythm in children with Prader-Wille syndrome. We could
not confirm the high rate of central adrenal insufficiency in children with
Prader-Willi syndrome with metyrapone test. The metyrapone test is very
susceptible, which might be an explanation for the high rate of positive tests
in previous reports. The ratio of 17-OH-pregnenolone to 17-OH-progesterone and
cortisol is a scale for the enzymatic activity of 3ß-hydroxysteroid
dehydrogenase. The ratio in children with Prader-Willi syndrome is almost as
high as in children with genetic 3ß-hydroxysteroid dehydrogenase deficiency.
The high levels of dihydrotestosterone could also be a result of decreased
activity of 3ß-hydroxysteroid dehydrogenase. This could be an explanation for
the high rate of premature adrenarche in children with Prader-Willi syndrome.
Further studies should analyse if a genetic loss of function or a down
regulation of 3ß-hydroxysteroid dehydrogenase can be the reason for decreased
activity.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Prader-Willi syndrome
dc.subject
adrenal glands
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Nebennierenrindenfunktion bei Kindern mit Prader-Willi-Syndrom
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2017-09-22
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000104904-2
dc.title.translated
Function of adrenal glands in children with Prader-Willi syndrome
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000104904
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000021664
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access