Es wurde das klinische Outcome von 126 Patienten, die in einem Zeitraum von Juli 1993 bis Mai 2001 nach der Operation in Caspari-Technik bei Schulterluxation an der Schulter versorgt wurden, betrachtet. Einbezogen wurden ausschließlich vordere Schulterluxationen, die auf ein adäquates Trauma zurückzuführen waren. Das Patientenkollektiv (n=126) teilt sich in 37 Frauen und 89 Männer auf. Darunter sind 33 Patienten, die bereits nach der ersten traumatischen Schulterluxation der Operation zugeführt (Erstluxierer) und 93 Patienten, die erst nach rezidivierenden Schulterausrenkungen operiert wurden. Es liegt ein durchschnittliches follow-up von 6,4 Jahren vor. Anhand von Reluxationsrate, klinischen Scores und subjektiven Faktoren soll das postoperative Outcome von primär und sekundär versorgten Schulerluxationen gegenübergestellt und bewertet werden. Zusätzlich soll der Stellenwert der Schulterstabilisierungsoperation nach Caspari anhand der aktuellen Literatur gegenüber offenen Verfahren und arthroskopischen Verfahren mit Nahtankertechnik bestimmt werden. Im Gesamtkollektiv zeigt sich eine Reluxationsrate nach Operation nach Caspari von 21,4% (11,1% inadäquate Reluxationstraumen). Im Vergleich dazu ergibt sich eine Gesamtreluxationsrate von 6,1% in der Gruppe der Erstluxierer (3% inadäquate Reluxationstraumen). In der Gruppe der Patienten mit rezidivierenden traumatisch bedingten Luxationen zeigt sich eine Rezidivrate von 27,7% (14% inadäquate Reluxationstraumen). Patienten, die jünger als 30 Jahre alt sind, voroperiert wurden und mehrere präoperative Luxationen erlitten haben, haben ein deutlich höheres Risiko ein Rezidiv zu erleiden. Es wurde im Gesamtkollektiv ein Durchschnittswert von 28,3 Punkten im subjektiven Teil des ASES-Scores, 94 Punkten im Constant- Score, 88,6 Punkten im Rowe-Score und ein Durchschnittswert von 32,5 Punkten im UCLA-Score ermittelt. Bei der postoperativen subjektiven Einschätzung der Schmerzempfindung gaben 92,9% an, zumindest zufrieden zu sein, in der Kategorie subjektives Kraftgefühl 87,9%, subjektive Funktionalität 86,5%, Beweglichkeit 84,6% und subjektive Stabilität 79,4%. In der Gruppe der Erstluxierer zeigten sich in allen Scores bessere Ergebnisse. Lediglich in der subjektiven Einschätzung der postoperativen Beweglichkeit und Funktionalität der Schulter waren prozentual weniger Patienten zumindest zufrieden. In der Gruppe der rezidivierenden traumatisch bedingten Luxationen wurden entsprechend schlechtere Ergebnisse als in der Gruppe der Erstluxierer erzielt. Eine geringere präoperative Luxationszahl, ein kürzeres Zeitintervall zwischen Erstereignis und Primäreingriff, eine professionelle Reposition bei der Erstluxation, ein Alter von über 30 Jahren und eine postoperative Schulterimmobilisationszeit von weniger als 6 Wochen führte im Gesamtkollektiv zu besseren Score-Ergebnissen. In der Gruppe der Erstluxierer führte eine Ruhigstellungszeit von weniger als 6 Wochen und ein Alter von über 20 Jahren zu besseren Score-Ergebnissen. Es konnte gezeigt werden, dass bezüglich der Reluxationsrate, der Score-Ergebnisse und der subjektiven postoperativen Zufriedenheit der Patienten in der Gruppe der primär versorgten Luxationen deutlich bessere Resultate erreicht werden konnten, als in der Gruppe der sekundär versorgten Patienten. Unter Betrachtung der Rezidivrate, der Score- Ergebnisse und der Wiedererlangung des gleichen präoperativen Aktivitätsniveaus, kann festgehalten werden, dass die arthroskopische Operationstechnik nach Caspari nahezu gleichwertig der arthroskopischen Nahtankertechnik, aber den offenen Verfahren unterlegen ist.
We evaluated 126 patients at a mean of 6.4 years following arthroscopic shoulder repair in transglenoidal suture technique. There were 37 female and 89 male patients with mean age of 29.9 years (range, 15 to 68 years). The outcome of treatment was evaluated with the UCLA-Score, Rowe-Score, Constant- Score, modified Rowe-Score and a part of the ASES-Score. 33 patients were treated after the first traumatic shoulder dislocation, 93 patients were treated after more than one shoulder dislocation. By using redislocation-rate, clinical scores and subjective measurements we opposited primary and secondary treated traumatic anterior shoulder dislocations. The second purpose of this study was to compare the results of shoulder stabilization in caspari technique with the arthroscopic suture anchor repair and open stabilization treatments in view of the common literature. The average ASES-score was 28.3. The average Rowe-score was 88.6. The average Constant-score was 94. The average UCLA-score was 32.5. There were 21.4% of redilocations (11.1% atraumaic redislocations). Patients, who were treated primary after the first traumatic shoulder dislocation, redislocated in 6.1% (3% atraumatic redislocations) and presented better results in all asked scores than secondary treated patients. There is a higher risk for redisocation after arthroscopic transglenoidal shoulder stabilization for patients who were younger than thirty years, who had a lot of redislocations before arthroscopic treating and who were treated by revision operations. There are better results in scores for patients with a low number of preoperativ dislocations, with professional reposition at the first dislocation, who were older than thirty years, with a short time between dislocation and operativ treatment and with shoulder immobilization less than 6 weeks. We showed that patients, who were treated primary after the first shoulder dislocation obtained better results considering redislocation-rate, score-results and subjective parameters than patients who were treated secondary. We presented comparable results to the suture anchor technique but less results to open stabilization treatments considering scores, redislocation and subjective parameters.