dc.contributor.author
Klotsche, Jens
dc.date.accessioned
2019-06-13T07:58:31Z
dc.date.available
2019-06-13T07:58:31Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/24758
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-2518
dc.description.abstract
Die juvenile idiopathische Arthritis ist eine chronische Erkrankung mit Beginn im Kindes- und Jugendalter. Bei mehr als 50% der Patienten persistiert die JIA bis in das Erwachsenenalter. Vor diesem Hintergrund sind die Kontrolle der Entzündung der Gelenke bzw. der Krankheitsaktivität, das Erreichen einer Remission, Verhinderung von Gelenkschäden und langfristiger Behinderungen, sowie das Erreichen der bestmöglichen Lebensqualität die wichtigsten Therapieziele bei der Behandlung der JIA. Die Krankheitslast der JIA hat sich in den letzten Jahren deutlich verringert. Die Versorgungssituation der Patienten, ein schnellerer Zugang zu spezialisierten multidisziplinären Behandlungszentren, der Einzug von konsentierten Therapieempfehlungen und deren Umsetzung in der Routineversorgung, sowie der breite Einsatz von konventionellen DMARDs und die Einführung der Biologika in der Behandlung der JIA haben einen entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung. Das Therapieziel einer inaktiven Erkrankung wird heutzutage bei bis zu 75% der Patienten erreicht, wobei die Raten zwischen den Studien stark variieren, abhängig von der Definition der inaktiven Erkrankung, der Kohorte, der Erkrankungsdauer und dem Beobachtungszeitraum. Das Erreichen einer optimalen Lebensqualität für den Patienten gewinnt neben anderen vom Patienten berichteten Parametern als Therapieziel zunehmend an Bedeutung, da die JIA alle Bereiche des Lebens des Kindes und seiner Familie beeinflusst. Bisherige Studien zeigen weiterhin im Mittel eine signifikant niedrigere Lebensqualität der JIA Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Es gibt aber auch Hinweise, dass Patienten mit einer inaktiven JIA in ihrer Lebensqualität das Niveau einer gesunden Kontrollkohorte erreichen können. Daten aus dem Biologika Register JuMBO zeigten, dass sich die Lebensqualität der Patienten seit der Einführung der biologischen Medikamente kontinuierlich verbesserte. Der Grad der Funktionseinschränkung ist ein wesentlicher Einflussfaktor für die subjektiv erreichte Lebensqualität. In der Kinderkerndokumentation (2000 bis 2015) kann man eine stetige Zunahme des Anteiles der Patienten ohne Funktionseinschränkungen beobachten. Dieser Trend wird begleitet von der immer früheren und intensiveren Therapie mit csDMARDs und bDMARDs in diesem Patientenkollektiv.
Mit dem Blick auf die potentiell lange Exposition der schwerer betroffenen JIA Patienten mit csDMARDs und bDMARDs rückt die Therapiesicherheit und damit vor allem auch die fatalen Outcomes einer malignen Erkrankung oder die Mortalität in den Blick. Der derzeitige Kenntnisstand bezüglich des Zusammenhanges zwischen dem Auftreten von malignen Erkrankungen und einer DMARD Therapie lässt keinen endgültigen Schluss zu. Die Beurteilung des Malignomrisikos bei JIA Patienten gestaltet sich aus mehreren Gründen als schwierig. Gründe sind das seltene Auftreten maligner Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, die möglicherweise lange Latenzzeit nach Exposition bis zum Auftritt und das Zuordnungsproblem bei Exposition mit mehreren immunsupprimierenden Substanzen im Krankheitsverlauf. Allgemein akzeptiert ist das 3-fach erhöhte Malignomrisiko bei JIA Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Die Therapie mit MTX, Etanercept und Adalimumab scheint das Malignomrisiko nur marginal zu erhöhen. Die Mortalität bei JIA-Patienten ist in den letzten 30 Jahren deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ist die Mortalitätsrate bei Patienten mit einer JIA aber weiterhin erhöht. Die geschätzte Letalität bei Kindern und Jugendlichen mit einer JIA lag bei 4% vor 1980 und 0,4% im Jahr 2016. Die langfristige Beobachtung der JIA Patienten in Registern wie BiKeR und JuMBO ist eine wichtige Aufgabe der Kinder und Jugendrheumatologie, um die Sicherheit der eingesetzten Substanzen im Hinblick auf das Auftreten von seltenen Erkrankungen und Erkrankungen mit einer langen Latenzzeit beurteilen zu können.
de
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
juvenile idiopathic arthritis
en
dc.subject
disease activity
en
dc.subject
pharmacovigilance
en
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Krankheitslast der juvenilen idiopathischen Arthritis
dc.contributor.gender
male
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Manger, Bernhard
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Matthias Schneider
dc.date.accepted
2019-05-20
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-24758-3
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access
dcterms.accessRights.proquest
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