dc.contributor.author
Ocken, Michele
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:22:48Z
dc.date.available
2011-02-18T08:35:43.676Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2457
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6658
dc.description.abstract
Hintergrund In der Regionalanästhesie wird traditionell die Nervenstimulation
zur Lokalisation der peripheren Nerven genutzt. Zunehmend erfolgt die
Lokalisation jedoch ultraschallgestützt. Der ideale Injektionsort ist für
beide Verfahren durch unmittelbare Nähe zum Nerven definiert. In dieser Studie
wollten wir den Zusammenhang zwischen ultraschallgestützter Lokalisation und
Ergebnis der Nervenstimulation untersuchen. Zusätzlich sollte der Einfluss
einer Glukose-5%-Injektion auf die Nervenstimulation quantifiziert werden.
Methodik Nach Zustimmung durch die Ethikkommision der Charité und nach
schriftlicher Zustimmung durch die Patienten wurden insgesamt 51 Patienten,
die als additives oder singuläres Anästhesieverfahren für eine Operation eine
periphere Regionalanästhesie erhielten, in die Studie aufgenommen. Untersucht
wurden interskalenäre, infraclavikuläre, axilläre und femorale Blockaden. Der
Injektionsort wurde zunächst mittels Ultraschall identifiziert. Die
Identifikation erfolgte anhand zuvor festgelegter anatomischer und
sonografischer Kriterien. Unter Ultraschallkontrolle wurde eine
Stimulationskanüle an den Injektionsort vorgeschoben. Ein Kontakt der Kanüle
mit den Nerven wurde dabei vermieden. Es wurde dann eine elektrische
Nervenstimulation über die Kanüle durchgeführt und die niedrigste Stromstärke,
bei der eine motorische Antwort im Kenngebiet auftrat, ermittelt. Über die
immobile Kanüle wurde 1ml Glukose-5% injiziert und der Injektionsort nach
sonografischen Kriterien validiert. Durch erneute Nervenstimulation wurde
wiederum die niedrigste Stromstärke, bei der eine adäquate motorische Antwort
auftrat, gemessen und die Differenz zur Stimulationsschwelle vor Glukose-5%-
Injektion erhoben. Nach Abschluss der Messungen wurden 15-20ml Ropivacain
0,75% injiziert. Unabhängig vom Ergebnis der elektrischen Nervenstimulation
erfolgte die Injektion auf Basis der sonografischen Kriterien. 15 min nach
Injektion wurde der Erfolg der sensiblen und motorischen Blockade anhand
festgelegter Kriterien kontrolliert und protokolliert. Ergebnisse Die
sonografische Visualisierung gelang bei 76% der Patienten gut und wurde in 24%
als mäßig klassifiziert. Die Werte für die obere Extremität (86%) und den
interskalenären Plexus (79%) waren hierbei höher als für den N. femoralis
(65%). Es zeigte sich ein Trend, dass eine bessere Visualisierbarkeit zu einem
besseren Blockadeerfolg führte, zumindest bei den Blockaden der oberen
Extremität (92% Erfolgsrate bei guter Visualisierung und 50% bei mäßiger
Visualisierung). Bei der interskalenären Blockade lag die Erfolgsrate in
beiden Fällen bei 100%. Lediglich 31% der Patienten zeigten bei adäquater
Positionierung der Kanülenspitze im Ultraschall eine motorische Antwort bei
einer Nervenstimulation mit <0,51 mA. Nach klassischen Kriterien war bei 69%
der Patienten die Nervenstimulation somit unzureichend. In 14% der
Untersuchungen musste sogar eine Stromstärke von >1,0 mA angelegt werden, um
eine motorische Antwort zu provozieren. Hierbei war die Reizschwelle für die
Blöcke der oberen Extremität am höchsten und für den N. femoralis am
niedrigsten. Der N. femoralis hatte den höchsten Anteil, bei denen die
klassische Reizschwelle (≤0,5mA) für eine Stimulation ausreichte. Die
Injektion von 1ml G-5%-Lösung führte nicht zu einer statistisch signifikanten
Veränderung der Reizschwelle. Nach G-5% -Injektion blieb die Stimulierbarkeit
generell erhalten. Diskussion und Schlussfolgerung Die Nervenstimulation
scheint ein in vielerlei Hinsicht problematisches Verfahren zur Lokalisation
von nervalen Strukturen zur peripheren Nervenblockade zu sein. In der
vorliegenden Untersuchung war bei extraneuraler, aber nach sonografischen
Kriterien korrekter Kanülenlage nur bei 31% der Patienten eine suffiziente
Nervenstimulation nach den klassischen Kriterien möglich. Unabhängig von der
ermittelten Reizschwelle sind Regionalanästhesien, die unter sonografischer
Darstellung der suffizienten Ausbreitung des Lokalanästhetikums durchgeführt
werden, zu einem hohen Prozentsatz erfolgreich. Sowohl Stimulierbarkeit als
auch Visualisierungsgüte scheinen an den unterschiedlichen Lokalisationen zu
differieren. Möglicherweise kann die Erfolgsquote der peripheren
Nervenblockaden durch die Kombination von sonografischer Visualisierung und
Nervenstimulation an einigen Lokalisationen noch erhöht werden. Die Hypothese,
nach der die Injektion von G-5% zu einer Herabsetzung der Reizschwelle führt,
konnte in dieser Untersuchung nicht bestätigt werden. Zur Beurteilung der
voraussichtlichen Verteilung des Lokalanästhetikums kann die Injektion von
G-5%-Lösung verwendet werden, da sie die Ergebnisse der Nervenstimulation
nicht oder kaum beeinflusst.
de
dc.description.abstract
Background: The use of nerve stimulation to identify the ideal injection point
for peripheral nerve blocks has been very common in regional anesthesia.
However, ultrasound guidance is increasingly being used as an alternative. The
ideal injection point is defined for the needle tip to be as close as possible
to the nerve. We examined nerve stimulation under ultrasound-guided nerve
blocks. Additionally we tried to quantify the effect of D5%-Solution on nerve
stimulation. Methods: After obtaining permission from the ethics committee and
written consent, 60 patients were enrolled in the study and the results from
51 patients could be analyzed. The examination was performed on interscalene,
infraclavivular, axillary and femoral nerve blocks. The injection point was
identified through ultrasound guidance due to anatomical and sonographical
criteria. A stimulation cannula was advanced to this point under
visualization. Any contact between needle tip and nerve was avoided. For
sonographically defined correct needle placement the lowest electrical
threshold of the elicited motor responses before and after injection of 1 ml
G5% was determined. Afterwards the peripheral nerve block was performed by
injecting 15 - 20 ml Ropivacain 0,75% regardless of the electrical threshold
but under visualization of the anesthetic spread. 15 min later the success of
the block was documented. Results: The visualization was classified in being
„good“ in 76% and in being „sufficient“ in 24%. The visualization score
differed from 65% good for femoral blocks to 86% good for interscalene block.
Only 31% of all patients showed a motor response to electrical nerve
stimulation at a stimulating current < 0,5mA which is to say that 69% had
insufficient nerve stimulation at the injection point defined by sonographical
criteria. The electrical threshold varied in the different locations: it was
lowest for the nervus femoralis. Injection of D5% -solution did not lead to
statistical significant changes in the electrical threshold. After injection
of D5%-solution a motor response could still be elicited. Discussion and
conclusion: The technique of nerve stimulation seems to be a doubtful
technique for nerve localisation. In this examination only 31% of the patients
showed a sufficient nerve stimulation although the needle tip was positioned
correctly and a successful nerve block was performed. Electrical thresholds as
well as quality of visualization seem to vary on different localization.
Addition of G5% did not result in significant changes in stimulation
thresholds.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
peripheral nerve block, nerve stimulation, ultrasound in regional anesthesia
dc.subject
femoral nerve block, interscalene block
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Nervenstimulation bei peripheren Nervenblockaden unter sonografischer
Lokalisation
dc.contributor.contact
michele.ocken@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Priv. - Doz. Dr. med. M. Schuster
dc.contributor.furtherReferee
Priv. - Doz. Dr. med. M. Freitag
dc.contributor.furtherReferee
Priv. - Doz. Dr. med. M. Flege
dc.date.accepted
2011-04-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000020782-8
dc.title.translated
Electrical nerve stimulation for peripheral nerve block under ultrasound
guidance
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000020782
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008868
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access