Masern, als eine der ältesten bekannten Infektionskrankheiten des Menschen, stellen auch heutzutage trotz des bereits seit 1963 verfügbaren Impfstoffes noch immer eine Einflussgröße der Morbiditäts- und Mortalitätsrate, insbesondere in den Entwicklungsländern dar. Aber auch in den westlichen Industrienationen kommt es immer wieder zum Ausbruch kleiner Epidemien. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse des Forschungsaufkommens zum Thema Masern unter szientometrischen Gesichtspunkten, das in den Jahren 1900 bis 2008 Eingang in die internationale Fachpresse gefunden hat. Dafür wurde vornehmlich die Datenbank ISI-Web of Science des Thomson Scientific Institute unter besonderen Gesichtspunkten hinsichtlich der Begriffe „measle*“ oder „morbilli“ untersucht. Es konnten insgesamt 14.254 Veröffentlichungen identifiziert werden. Die Trefferzahlen bei der Recherche bezogen sich auf bestimmte Suchparameter. So wurden die Publikationsjahre, die Erscheinungsländer, die publizierenden Zeitschriften, die publizierenden Institutionen, die Publikationssprache und die Erscheinungsformen ermittelt. Darüber hinaus erfolgten Untersuchungen der Subject Areas und des Zitationsmusters der Artikel sowie eine Analyse der Autoren. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgte teilweise mit Hilfe von Kartenanamorphoten und Netzdiagrammen. Die Isolierung des Masernvirus 1954 und die Einführung eines Impfstoffes im Jahre 1963 stellen Meilensteine der Masernforschung dar, so konnte hier ein hohes Publikationsaufkommen verzeichnet werden. Die letzten 20 Jahre haben zu einer kontinuierlich steigenden Anzahl der Forschungsarbeiten geführt, was zum einen auf die Aktualität der Erkrankung zurückzuführen ist, zum anderen in der Aufnahme der Abstracts in die ISI Datenbank begründet liegt, die zu einer verbesserten Trefferquote bei der Literaturrecherche führt. Mit 93% ist Englisch die weitaus häufigste Publikationssprache. Das mit Abstand höchste Forschungsaufkommen ist den USA zuzuordnen. Nahezu ein Viertel aller Artikel stammt aus den Vereinigten Staaten. Ebenso befindet sich dort auch ein Großteil der Institutionen, die weltweit am meisten zu dem Thema publizieren. Doch auch afrikanische Länder, wie Gambia oder Guinea- Bissau publizieren zum Thema Masern verglichen zu anderen Forschungsbereichen relativ häufig. Dies könnte zum einen im Zusammenhang mit den dortigen Inzidenz- und Mortalitätsraten stehen, zum anderen jedoch auch auf die zahlreichen Kooperationen mit den USA oder auch europäischen Ländern wie Dänemark zurückzuführen sein. Die meistpublizierende Zeitschrift ist das Journal of Virology, aber auch The Lancet, das New England Journal of Medicine und Vaccine spielen bei der Publikation masernspezifischer Artikel eine wichtige Rolle, was sich in ihren hohen Zitationsraten widerspiegelt. Die größte Summe erhaltener Zitierungen hat die USA aufzuweisen. Bezieht man die Anzahl der Zitierungen auf die Anzahl der veröffentlichten Artikel, steht jedoch Peru mit einer Zitationsrate von 46,7 weltweit an erster Stelle. Die wissenschaftliche Leistung von Autoren, die Arbeiten zum Thema Masern veröffentlicht haben, kann anhand ihrer Publikationszahlen, ihrer Zitationsraten und ihres H-Indices beurteilt werden. Der US-amerikanische Autor William Bellini ist mit 161 Publikationen als produktivster Autor identifiziert worden. Die höchsten H-Indices und Zitationsraten weisen jedoch Volker Ter Meulen und Jürgen Schneider- Schaulies auf, zwei deutsche Wissenschaftler, die sich in den letzten 20 Jahren eingehend mit dem Thema Masern beschäftigt haben.
Measles, as one of the oldest known infectious deaseses in humans, still play a significant role in terms of morbidity- and mortality- rates, especially in developing countries. However, even in industrialized coutries smaller epidemics are occasionally to be registered. Objective of the current dissertation is to analyze the scientific efforts that have been made in the years between 1900 and 2008. Therefore the database ISI- Web of Science had been used under the search terms measle or morbilli. Overall a total of 14.254 publications could be identified in terms of the years, countries, journals and institutions of publication. Moreover the so called subject areas, the citation patterns and the single authors were examined under scientometric aspects. The presentation of the results took place, among others, by reference to map- anamorphosises and net- charts. The isolation of the measles virus in 1954 and the introduction of the vaccine in 1963, represent milestones of scientific efforts concerning measles- research. Therefore high numbers of measles- specific publictions could be recorded during that timeperiod. Due to the currentness of the topic within the last 20 years there has been a continuous increase in terms of scientific publications. The incorporation of the abstracts into the databases has led to a higher hit ratio that may be achieved. English ist by far the most prevalent publication language. One quater of all publications have their origin in the United States, as well as the majority of the publishing institutions. Even african countries such as the Gambia or Guinea- Bissau may list a significant number of publications. This fact might be affiliated to a large number of cooperatons with countries such as the USA or Denmark. The Journal of Virology ist the most publishing journal, but even The Lancet, the New England Journal of Medicine and Vaccine play a major role concerning measles- specific publications. This is also shown by their high citation rates. The overall largest number of citations could be assigned to the United States, whereas Peru features the highest citation rate (46,7) worldwide. William Bellini, an american author was identified as most productive scientist, having published a total number of 161 articles. There are two german authors as well, that show an exceptional engagement. The highest h- Indices could be matched to Volker Ter Meulen and Jürgen Schneider- Schaulies, who have been shown distinct activities in measles- research in the last 20 years.