dc.contributor.author
Tannen, Antje
dc.contributor.author
Adam, Yvonne
dc.contributor.author
Ebert, Jennifer
dc.contributor.author
Ewers, Michael
dc.date.accessioned
2019-03-14T17:48:40Z
dc.date.available
2019-03-14T17:48:40Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/24149
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-1922
dc.description.abstract
Um auf gewachsene und veränderte gesundheitliche Herausforderungen im Setting Schule
reagieren und Schulgesundheitspflege in Deutschland erproben zu können, haben der AWO
Bezirksverband Potsdam e.V. und die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) das Modellprojekt „Schulgesundheitsfachkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Brandenburg und Hessen“ durchgeführt. Über zwei Jahre hinweg wurden im Anschluss an eine vorbereitende Weiterbildung jeweils 10 Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflegende an allgemeinbildenden Grund- und weiterführenden Schulen der beiden Bundesländer eingesetzt.
Das Modellprojekt wurde durch das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der
Charité - Universitätsmedizin Berlin wissenschaftlich begleitet. Basierend auf einer umfangreichen Ausgangsanalyse (Tannen et al. 2018) wurden die Implementationsbemühungen begleitet sowie beobachtbare und antizipierbare Wirkungen nach einem Interventionszeitraum von 9 bzw. 12 Monaten erfasst und analysiert. Dafür wurden diverse Dokumente gesichtet und ausgewertet. Zudem wurden standardisierte Befragungen von Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und Schulleiter*innen, qualitative Einzelinterviews mit Schüler*innen und Gruppeninterviews mit Eltern und Lehrer*innen sowie partizipativ angelegte Workshops mit den „Schulgesundheitsfachkräften“ (SGFK) durchgeführt. Die Datenauswertung erfolgte inhaltsanalytisch (Dokumente, qualitative Daten) und deskriptiv statistisch (quantitative Daten).
Wie bereits die Ausgangsanalyse zeigte auch die Beobachtung der Inanspruchnahme durch die Schüler*innen und Lehrer*innen einen dringenden Bedarf an gesundheitsbezogener und klinisch pflegerischer Expertise im Setting Schule. Beobachtet wurden zahlreiche gesundheitsbezogene Herausforderungen (darunter eine hohe Prävalenz an chronischen Erkrankungen, psychische Belastungen) und problematisches Gesundheitsverhalten der Schüler*innen in ausgewählten Bereichen (z. B. Zahn und Mundgesundheit, Ernährungsverhalten, körperliche Aktivität). Die Schulgesundheitspflegenden wurden in Einzelkontakten überwiegend für die akute gesundheitliche Versorgung in Anspruch genommen, aber auch als Ansprechpartnerin in Gesundheitsfragen jeder Art aufgesucht. Aus Sicht der befragten Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen gilt die Schulgesundheitspflege als Instanz für Erste Hilfe, Beratung, Sorge, Sicherheit und Vermittlung. Voraussetzungen für die Erfüllung dieser Funktionen sind ausreichende Präsenz, Verschwiegenheit, Vertrauen, klinische Pflegeexpertise und die Bereitschaft zur anwaltschaftlichen Interessenvertretung für die Belange der Schüler*innen und das Thema Gesundheit.
Eine erste Wirkungsanalyse deutet auf eine verbesserte Gesundheitsversorgung der Kinder und Jugendlichen während der Schulzeit sowie reduzierte Abwesenheiten durch gesundheitliche Beschwerden hin. Eine Verbesserung des Gesundheitsverhaltens konnte aufgrund des geringen Interventionszeitraums nicht gemessen werden. Lehrer*innen erfahren eine spürbare Entlastung von fachfremden gesundheitsbezogenen Aufgaben und auch Eltern erleben Entlastung und Sicherheit, durch die Tätigkeiten der Schulgesundheitspflege. Die subjektive Gesundheitskompetenz der Schüler*innen konnte im Interventionszeitraum verbessert werden.
Im Interesse der Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit des Modellprojekts werden verstärkte An-
strengungen im Bereich der Konzept- und Interventionsentwicklung sowie eine Systematisie-
rung und Standardisierung der Arbeitsprozesse empfohlen. Die Sicherstellung personeller Präsenz und Kontinuität der „Schulgesundheitsfachkräfte“ an den Schulen hat große Bedeutung. Zudem wird bürokratischer Überregulierung entgegenzuwirken zu sein, um die Flexibilität dieses Angebots zu erhöhen. Das Potential der Schulgesundheitspflege zur Förderung der individuellen Gesundheitskompetenz der Schüler*innen und möglicherweise auch der Lehrer*innen sollte ausgebaut und verstärkt nutzbar gemacht werden. Insgesamt hat sich die Schulgesundheitspflege als eine vielversprechende Innovation erwiesen, mit der den gesundheitlichen Herausforderungen im Setting Schule künftig zielgerichteter begegnet werden kann.
de
dc.format.extent
181 Seiten
dc.rights.uri
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
dc.subject
Schulgesundheit
de
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::370 Bildung und Erziehung::370 Bildung und Erziehung
dc.title
Schulgesundheitspflege an allgemeinbildenden Schulen – SPLASH, Teil 2: Implementationsbegleitung und Wirkungsanalyse
dc.contributor.institution
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-24149-2
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
refubium.resourceType.isindependentpub
yes
refubium.series.issueNumber
No. 18-03
refubium.series.name
Working Paper der Unit Gesundheitswissenschaften und ihre Didaktik
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access
dcterms.isPartOf.issn
2193-0902