Aktuelle Befunde deuten darauf hin, dass Kompetenzen zur interprofessionellen Zusammenarbeit sowohl das Outcome von Gesundheitsleistungen verbessern, als auch die Patientensicherheit und die Arbeitszufriedenheit der Beteiligten erhöhen können. Dem wird in der Ausbildung von Mediziner/innen sowie der von Therapie- und Pflegeberufen in Deutschland noch zu wenig Rechnung getragen, v.a. auch im internationalen Vergleich mit Ländern im skandinavischen und englischsprachigen Raum. Das Vorhaben, Angehörige der Gesundheitsprofessionen bereits in frühen Phasen ihrer Ausbildung miteinander in Kontakt zu bringen und ihnen gemeinsame Lernräume für interprofessionelle Zusammenarbeit zu eröffnen, stellt an bundesdeutschen (Hoch-)Schulen und in Versorgungseinrichtungen immer noch eine große strukturelle und inhaltliche Herausforderung dar. Um dem zu begegnen, werden im Projekt INTERTUT die an der Charité in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen mit extracurricularen studentischen Tutorien genutzt, um interprofessionelle Basiskompetenzen für die spätere Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsprofessionen gezielt einzuüben. Konkret wurden in dem von Oktober 2013 bis Dezember 2015 durchgeführten Projekt interprofessionelle Lerneinheiten – kurz interTUTs – partizipativ entwickelt, erprobt, evaluiert und nachhaltig implementiert. Teilgenommen haben Studierende der Medizin, der Ergo- und Physiotherapie sowie Auszubildende und Studierende der Gesundheits- und Krankenpflege. Die Lerneinheiten haben die bereits am Lernzentrum der Charité erprobte Form extracurricularer studentischer Tutorien. In einem ersten Schritt wurden zwei Basistutorien entwickelt und angeboten, die im Verlauf als Vorbereitung für weitere, darauf aufbauende Tutorien zu interprofessionellen Kernkompetenzen dienten.