dc.contributor.author
Narimani, Petra
dc.date.accessioned
2019-01-28T09:14:14Z
dc.date.available
2019-01-28T09:14:14Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/23789
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-1575
dc.description.abstract
Zusammenfassung
Im deutschen Kontext liegen bisher wenige Informationen darüber vor, wie Migrationsprozesse die Lebensgeschichte von Drogenkonsumenten ohne deutsche Staatsbürgerschaft beeinflussen. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Migrantengruppen im Hilfesystem gerecht zu werden, bedarf es jedoch einer genauen Kenntnis der Hintergründe von Drogenkonsumverläufen und rechtlichen Situationen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass auch in Deutschland geborene und/oder aufgewachsene Drogenkonsumenten ohne deutsche Staatsbürgerschaft aufgrund von insbesondere suchtbedingten Straftaten von Ausweisung bedroht sind. Viele Betroffene können jedoch nicht abgeschoben werden, weil andere rechtliche Gründe entgegenstehen; sie erhalten dann eine Duldung (Aussetzung der Abschiebung), mit der sie oft viele Jahre leben. Dadurch wird der Zugang zu den Angeboten der Suchthilfe erschwert. Zudem schränken die mit der Duldung verbundenen Hindernisse, wie etwa Arbeitsverbote, die Zukunftsperspektiven der Betroffenen ein. Vorrangiges Ziel der Untersuchung war die Identifikation und systematische Erfassung von Problemen, mit denen Drogenkonsumenten mit einer langjährigen Duldung konfrontiert werden. Um die rechtlich und strukturell wie auch individuell bedingten Hindernisse zu erkennen und die Zukunftsperspektiven der Betroffenen zu beleuchten, wurde ein qualitativer Forschungsansatz mit einer Kombination von Methoden gewählt. Zunächst wurden acht leitfadengestützte, problemzentrierte Betroffeneninterviews zu dem jeweiligen Suchtverlauf, der aufenthaltsrechtlichen Situation sowie den Zukunftsperspektiven geführt und durch Feldnotizen und Falldokumentationen ergänzt. Parallel dazu wurden fünf Fachleute des Suchthilfesystems befragt und abschließend ein Behördendokument analysiert. Die Situation der untersuchten Gruppe konnte dadurch aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und das relevante Bedingungsgefüge erfasst werden. Dabei stellten die Komplexität der Thematik, grundlegende Veränderungen im Asyl-, Ausweisungs- und Bleiberecht wie auch ethische Fragestellungen besondere Herausforderungen im Forschungsverlauf dar. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die aufenthaltsrechtliche Situation während der aktiven Konsumzeit weitgehend unbeachtet bleibt, weil der Drogenkonsum das Leben umfänglich bestimmt. Die aufenthaltsrechtlich prekäre Situation wird erst dann als Hindernis wahrgenommen, wenn die Betroffenen versuchen, ihr weiteres Leben ohne Drogen und Straftaten zu gestalten. Insgesamt haben Duldung und Ausweisung einen erheblichen Einfluss auf das Selbstwert- und Zugehörigkeitsgefühl und beeinträchtigen damit das Leben der Betroffenen und ihrer Familien umfassend.
Die Erkenntnisse der Arbeit sollen zu einem besseren Verständnis der komplexen und rechtlich bedingten Benachteiligungen von Drogenkonsumenten mit Duldung beitragen, frühzeitige Interventionsmöglichkeiten eröffnen und Argumente für einen anderen Umgang mit den Betroffenen liefern.
de
dc.format.extent
292 Seiten
dc.rights.uri
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
dc.subject
Drogenkonsum
de
dc.subject
Aufenthaltsstatus
de
dc.subject
rechtlich bedingte Ausgrenzung
de
dc.subject
Zugehörigkeit
de
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::300 Sozialwissenschaften, Soziologie::301 Soziologie, Anthropologie
dc.title
"Frei und doch in Haft"
dc.contributor.gender
female
dc.contributor.firstReferee
Kramer, Helgard
dc.contributor.furtherReferee
Nassauer, Anne
dc.date.accepted
2018-06-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-23789-1
dc.title.subtitle
Drogenkonsum und Aufenthaltsstatus
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access