BACKGROUND: FMF is the most common autoimmflamatory disease. The diagnosis can be made either clinical or by genetic testing. Colchicine therapy is the gold standard for prophylaxis of attacks and amyloid deposition. Evidence-based guidelines for children an adolescents suggest starting doses of colchicine according to the age and dose inreases in order to control clinical symptoms and serolological inflammation. OBJECTIVES: The aim was to analyse factors influencing the individual colchicine dose in children with FMF, to evaluate the impact of dose adjustment on the clinical course and inflammation and to identify clinical parameters and biomarkers that predict dose increase in the near future. METHODS: Data from 409 paediatric FMF patients (4566 visits) derived from the national auto- inflammatory diseases registry were analysed. Serum concentrations of S100 molecules were determined by ELISA. RESULTS: The age-dependent colchicine dose is influenced by the present genotype. The body surface area is the anthropometric parameter that correlates best with the applied dosages. Colchicine introduction and dose increase lead to significant reduction of clinical symptoms and inflammation. During established colchicine therapy, an increase of one single biomarker increases the likelihood of a dose increment in the next 12 months with a factor of 1.62–1.94. A combination of biomarkers including S100 molecules increases this odds ratio up to 4.66 when analysing all patients and up to 7.27 when analysing patients with a high risk of severe disease. CONCLUSION: Colchicine therapy is currently guided mainly by the occurrence of clinical symptoms and serological inflammation. Other factors, such as the genotype, the body surface area and biomarkers, will help to manage colchicine therapy in a more individualized fashion. The additional analysis of S100 molecules as sensitive biomarkers will help to identify patients at risk for dose increases in the near future. Dieser Abstrakt wurde veröffentlicht in: Rheumatology, Volume 56, Issue 9, 1 September 2017, Pages 1597–1606, https://doi.org/10.1093/rheumatology/kex222.
EINLEITUNG: Das Familiäre Mittelmeerfieber (FMF) ist die häufigste autoinflammatorische Erkrankung. Die Diagnose FMF kann sowohl klinisch als auch genetisch gestellt werden. Eine medikamentöse Therapie mit Colchizin ist derzeit die einzig effektive Prophylaxe sowohl der Schübe als auch der Ausbildung einer Amyloidose der Nieren. Zur Dosierung existieren evidenzbasierte Leitlinien für das Kindes- und Jugendalter. ZIELSETZUNG: Ziel dieser Studie war es, Faktoren zu identifizieren, die einen Einfluss auf den individuellen Colchizinbedarf haben, zu evaluieren, wie effektiv eine Dosiserhöhung auf den klinischen Verlauf sowie die Entzündungszeichen wirkt und klinische Parameter und Biomarker zu identifizieren, anhand derer eine anstehende Dosiserhöhung frühzeitig vorhergesagt werden kann. METHODEN: In die statistische Auswertung wurden 409 pädiatrische Patienten mit der Diagnose FMF und Colchizintherapie eingeschlossen. Die FMF-Patientendaten entstammen dem AID-Net-Register. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS Statistics 22, sowie zur Bearbeitung spezieller Fragestellungen mit STATA 12.1. Die Serumkonzentrationen der S100-Moleküle wurden mittels ELISA bestimmt. ERGEBNISSE: Die Höhe der Colchizindosis wird durch den vorliegenden Genotyp beeinflusst. Die Körperoberfläche zeigte die beste Korrelation mit der gegebenen Colchizindosis. Die Einführung einer Therapie mit Colchizin führte zu einer signifikanten Reduktion der klinischen Symptomatik sowie der Entzündungszeichen. Eine Erhöhung eines einzigen Biomarkers (CRP/SAA/S100A12/S100A8A9) erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Dosiserhöhung in den folgenden 12 Monaten mit einer OR von 1.62 – 1.94. Eine Erhöhung mehrerer Biomarker in unterschiedlichen Kombinationen steigert diese Wahrscheinlichkeit auf eine OR bis zu 4.66 wenn die gesamte Kohorte betrachtet wird. Wenn nur die Hoch-Risiko-Patienten untersucht werden, steigt diese Wahrscheinlichkeit auf eine OR von 7.27. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Colchizintherapie bei Kindern und Jugendlichen mit FMF ist aktuell hauptsächlich durch das Auftreten von klinischen Symptomen bzw. den Anstieg der Inflammationsparameter beeinflusst. Andere Faktoren, wie der vorliegende Genotyp, die Körperoberfläche oder serologische Biomarker ermöglichen eine individualisiertere Steuerung der Colchizintherapie. Die zusätzliche Bestimmung der S100-Moleküle als sensitive Biomarker hilft, frühzeitig Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine anstehende Dosissteigerung zu identifizieren. Dieser Abstrakt wurde in Englisch veröffentlicht in: Rheumatology, Volume 56, Issue 9, 1 September 2017, Pages 1597–1606, https://doi.org/10.1093/rheumatology/kex222