dc.contributor.author
Malz, Dorit
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:17:56Z
dc.date.available
2010-06-28T13:47:47.703Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2322
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6523
dc.description
Einleitung………………………………………………………………………….4 I. Die Geschichte der Sala vor Cosimo
I. de’ Medici………………………14 II. Umbauten des Palazzo Vecchio und der Sala grande
unter Cosimo I…...17 III. Programmgenese der Sala: schriftliche Quellen,
Zeichnungen………….26 IV. Die Ragionamenti Giorgio Vasaris………………………………………48 V.
Die Decke………………………………………………………………...72 V.1. Colle Val d’ Elsa/ San
Gimignano…………………………… .. .74 V.2. Volterra………………………………………………………......78 V.3.
Die Stadtviertel Santa Croce/ Santo Spirito……………………...82 V.4.
Arezzo…………………………………………………………. . 87 V.5. Cortona/ Montepulciano……………………………………….
.. 89 V.6. Chianti……………………………………………………………92 V.7.
Certaldo…………………………………………………………..94 V.8. San Giovanni
Valdarno…………………………………………..97 V.9. Borgo San Sepolcro/ Anghiari………………………………….
.98 V.10. Seeschlacht zwischen Florentinern und Pisanern……………….102 V.11.
Vereinigung von Florenz und Fiesole…………………………..104 V.12. Niederlage der Türken
bei Piombino…………………………. .106 V.13. Niederlage der Venezianer im
Casentino……………………….108 V.14. Der dritte Mauerring…………………………………………….110 V.15.
Schlacht in Marciano im Valdichiana…………………………..119 V.16. Schlacht von
Barbagianni bei Pisa……………………………...122 V.17. Ankunft Papst Eugenius IV. in
Livorno………………………...123 V.18. Einnahme von Monteriggioni…………………………………...125
V.19. Triumph über Pisa………………………………………………127 V.20. Cosimo in
Gloria………………………………………………..131 V.21. Triumph über Siena……………………………………………..146
V.22. Einnahme Vicopisanos………………………………………….149 V.23. Clemens IV. überreicht
den Welfischen Kapitänen sein Wappen………………………………………………………….151 V.24. Einnahme
von Casole…………………………………………...153 V.25. Die Rede Antonio
Giacominis…………………………………..155 V.26. Gründung der Stadt
Florenz……………………………….........157 V.27. Cosimo beschließt die Einnahme
Sienas………………………..166 V.28. Einnahme Cascinas……………………………………………...170 V.29.
Niederlage Radagasius bei Fiesole……………………………...172 V.30. Einnahme von
Monastero……………………………………….175 V.31. Pescia…………………………………………………………....176 V.32.
San Miniato…………………………………………………......177 V.33. Die Stadtviertel Santa Maria
Novella/ San Giovanni…………...179 V.34. Mugello………………………………………………………….181 V.35.
Casentino………………………………………………………..183 V.36. Prato…………………………………………………………….185
V.37. Pistoia…………………………………………………………...186 V.38.
Fiesole…………………………………………………………...188 V.39. Romagna………………………………………………………...190
V.40. Putti mit Ball, Maske und Stöcken……………………………. .192 V.41. Porträts der
Mitarbeiter Vasaris…………………………………192 V.42. Putti mit
Inschrift………………………………………………. 194 VI. Michelangelos Sieger und Giambolognas
Skulptur…………………….198 VII. Die Wände………………………………………………………………202 VII.1. Schlacht
bei Torre di San Vicenzo…………………………… ..204 VII.2. Besetzung Livornos durch
Maximilian…………………………209 VII.3. Einnahme der Festung Stampace bei
Pisa………………………212 VII.4. Nächtlicher Angriff auf Siena (Porta
Camollia)………………..214 VII.5. Presa di Porto Ercole……………………………………………216 VII.6.
Schlacht von Marciano im Valdichiana…………………………218 VIII. Funktion der
Sala………………………………………………………..221 IX. Die Beschreibung der Sala in den
Ragionamenti…………………….....224 X. Versuch einer Deutung des
Ausstattungsprogramms…………………...227 XI.
Vergleichsbeispiele……………………………………………………..232 XI.1. Die Kunstaufträge Papst Leo
X…………………………………234 XI.2. Die Kunstaufträge Kaiser Karl V……………………………….244 XI.3.
Die Kunstaufträge der Farnese………………………………….256 XI.4. Die Kunstaufträge Cosimo
I. de’ Medici……………………….265 XI.5. Venedig…………………………………………………………290
Zusammenfassung………………………………………………………………295 Anhang
I………………………………………………………………………...304 Anhang II……………………………………………………………………….306
Bibliographie……………………………………………………………………327
Abbildungen…………………………………………………………………….350
dc.description.abstract
Die im Auftrag Cosimo I. de’ Medici entstandene Ausstattung der Sala dei
Cinquecento im mittelalterlichen Palazzo Vecchio war das wohl ambitionierteste
Projekt des aretinischen Künstlers Giorgio Vasari. Voller Stolz schrieb dieser
in einem Brief an seinen Herren von einem Werk (opera), […] che superera ogni
altra che sia maj fatta da e mortalj per grandezza e magnificentia, si per gli
ornamenti dj pietre, statue di bronzi, marmj, fontana et per linuentione et
storie dj picture, che sapparecchiano ora nel palco et nelle faccjate dj
sotto. Der allegorisch-historische Zyklus mit glorifizierenden Elementen, der
sich über eine kassettierte Holzbalkendecke und monumentale Fresken an den
beiden Langwänden der Sala erstreckt, stellt in seiner Entstehungsgeschichte,
in der Darstellungsweise politischer Strukturen, der Art der
Eigenrepräsentation des Regierenden und der schriftlichen Beschreibung durch
den Künstler selbst ein einzigartiges Ensemble dar, das in seinen
vielschichtigen Bedeutungen und Funktionen bisher nicht angemessen untersucht
worden ist. Ziel der Dissertation war es, das malerische Ausstattungsprogramm
der Sala mittels einer Analyse der Programmgenese, dem Abgleich der
vorhandenen Bilder und den Beschreibungen durch den Künstler und verwandten
zeitgenössischen Kunstaufträgen zu erforschen und dessen ikonographischen
Gehalt zu extrahieren. Dabei ging es nicht nur um Interaktionen zwischen
Bildern und Text, sondern auch um Stellung und Funktion des Textes selbst.
Durch die relativ gute Quellenlage konnte zunächst die Programmgenese
untersucht und sukzessiv vorgenommene Veränderungen darin nachvollzogen
werden. Die Quellen, namentlich drei Planzeichnungen der gesamten Decke, einem
sogenannten cartone grande sowie verschiedene Briefe Vasaris, des Herzogs und
anderen Beteiligten, wurden mit dem ausgeführten Zyklus verglichen, um so
besondere Schwerpunkte der Intentionen des Herzogs hinsichtlich des
Ausstattungsprogramms herauszuarbeiten. Es konnte gezeigt werden, daß mit
Fortschreiten der Planungen die drei Deckenstreifen immer mehr als thematische
Einheiten auftreten: der mittlere Deckenstreifen ist schließlich dem Herzog
und der älteren Stadtgeschichte gewidmet, während die beiden äußeren
Deckenstreifen – nach der Verschiebung administrativer Einheiten, wie den
Zünften und den Gonfaloni – fast ausschließlich die Kriegen gegen Pisa und
gegen Siena zeigen. Erstmals konnte in diesem Zusammenhang die Drehung des
gesamten Programms, die der Aufnahme der Sieger-Skulptur Michelangelos
geschuldet war, anhand der Planungszeichnungen nachgewiesen werden. Die
Untersuchung der Ragionamenti führte ebenfalls zu neuen Erkenntnissen. So
konnte durch die Analyse von Manuskript und posthum gedruckter Ausgabe sowie
verschiedenen Briefen die Datierung der Schrift zwischen 1558 und 1564
erfolgen. Die Fixierung des Textes vor Fertigstellung der malerischen
Ausstattung der Sala dei Cinquecento – die Decke wurde anläßlich einer
Hochzeit im Dezember 1565 eingeweiht, die Wände wurden erst in 1570er Jahren
ausgeführt – bestätigte sich auch im Abgleich der einzelnen Bildfelder mit dem
Text. Dafür wurde der letzte Teil der Ragionamenti erstmals ins Deutsche
übersetzt und in einer katalogartigen Zusammenstellung der Kapitel jedes Bild
mit der entsprechenden Textpassage verbunden. Es ließen sich so teilweise
gravierende Diskrepanzen zwischen Bild und Text nachweisen. Demnach handelt es
sich bei dem Text der Ragionamenti nicht, wie bisher immer angenommen, um eine
Erklärungsschrift der Bilder, wie es im Œuvre Vasaris durchaus auch vorkommt
(wie bei der Beschreibung der Farnese-Justitia), sondern um die schriftliche
Fixierung eines Konzepts, welches, ähnlich wie die gedruckten Festschriften
dieser Zeit, das Ziel hatte, Glanz und Ruhm des Florentinischen Hofes an
anderen Fürstenhöfen Europas zu verbreiten. Für Vasari selbst bedeutete dies
auch die Verbreitung seines eigenen Rufes. Um Ausstattungsprogramm und Schrift
in ihren Intentionen verstehen zu können, war es unabdingbar, die Funktion der
Sala dei Cinquecento und ihre Stellung im Gesamtkontext des herzoglichen
Palastes (Palazzo Vecchio) herauszuarbeiten. Trotz schwieriger Quellenlage und
fehlenden Forschungen in diesem Feld, konnte gezeigt werden, daß die Sala als
repräsentativer Empfangs- und Festsaal genutzt wurde. Die antithetische
Gegenüberstellung von zwei Kriegen, die einerseits unter der republikanischen
Regierung und andererseits unter Cosimo gewonnen wurden, konnte mehrfach durch
verschiedene Quellen als zeitgenössische Intention nachgewiesen werden. Damit
stellt der Bilderzyklus der Sala dei Cinquecento eine vollkommen neue
Möglichkeit der Glorifizierung eines Herzogs und der Auffassung von Geschichte
dar. Die republikanische Vergangenheit wird nicht negiert, sondern vom Glanz
der neuen Regierungsform einfach überstrahlt. Vasari selbst spricht in den
Ragionamenti von einer Leiter, an deren Spitze der Herzog steht. Wozu die
Republik vierzehn Jahre gebraucht hat, das schafft der Herzog in nur vierzehn
Monaten: Eine einflußreiche Nachbarschaft zu erobern. Diese Auffassung von
Geschichte und die antithetische Gegenüberstellung der beiden Kriege konnte
auch anhand der Bilder nachvollzogen werden. Während die Seite des Siena-
Krieges stolze Heerführer zeigt, die gut strukturierten Schlachtordnungen
folgen, scheinen sich unfähige Krieger in antikisierenden Rüstungen auf der
anderen Seite zu zieren. Gleich einem Werbeprospekt präsentiert Cosimo I. de’
Medici sich und die Toskana (vertreten durch die sechzehn Deckenfelder mit den
Städtedarstellungen) im Ausstattungsprogramm der Sala dei Cinquecento als
guter Regent, erfolgreicher Kriegsherr, Friedensstifter und würdiger Nachkomme
der Römer. Der Vergleich mit zeitgenössischen Kunstaufträgen Papst Leos X.,
Karls V., der Farnese und Cosimos I. selbst machte deutlich, wie stark das
untersuchte Programm von diesen Einflüssen abhängt. Als vorbildhaft konnten
vor allem ephemere Apparate von Festen und Einzügen von Papst Leo X. und Karl
V. nachgewiesen werden, die beispielsweise Flußgötter als geographische
Indikatoren für ihre Herrschaftsgebiete verwenden, aber auch permanente
Dekorationen wie die der Farnese, die mit ihren Ambitionen auf den Papst-Stuhl
in direkter Konkurrenz zu den Medici standen. Die Untersuchung von Cosimos
eigenen Kunstaufträgen, welche zeitlich vor dem Zyklus der Sala dei
Cinquecento entstanden sind, konnte zeigen, daß dessen Eigenrepräsentation
anfangs in Form von mythologischen Gottheiten oder antiken Helden einer
zunehmend expliziten Selbstdarstellung weicht. Dies hängt vor allem mit der
Stärkung seiner Macht als Herzog von Florenz und später Großherzog der Toskana
zusammen, die eine direkte Glorifizierung Cosimos möglich machten.
de
dc.description.abstract
The equipment of the Sala dei Cinquecento developed on behalf Cosimo Ith de'
Medici in the medieval Palazzo Vecchio was the probably the most ambitious
project of the Aretinian artist Giorgio Vasari. Full of pride he wrote this in
a letter at its gentlemen of a work (opera), […] che superera ogni altra che
sia maj fatta da e mortalj per grandezza e magnificentia, si per gli ornamenti
dj pietre, statue di bronzi, marmj, fontana et per linuentione et storie dj
picture, che sapparecchiano ora nel palco et nelle faccjate dj sotto. The
allegorical historical cycle with glorifying elements, which extends over a
timber beam ceiling a cassettoni and monumental frescoes at the two long walls
of the Sala, places in its developing history, in which representation method
of political structures, which kind of the self-representation of the
government and the written description by the artist a singular ensemble,
which was so far not examined appropriately in its multilayered meanings and
functions. A goal of the thesis was it, to study the pictorial equipment
program of the Sala by making an analysis of the program’s genesis to
investigate for the alignment of the existing pictures and the descriptions by
the artist and related contemporary orders for art and to extract its
ikonographic content. First the program genesis could be examined and
gradually made changes in it be reconstructed by the relatively good source
situation. The sources, in particular three plans of the entire cover, a so-
called cartone grande as well as different letters of Vasari, the duke and
other involved persons, were compared with the implemented cycle, to work out
the intentions of the duke regarding the equipment program. It could be shown
that with the progressing of planning the three ceiling strips arise ever more
as thematic units: the middle ceiling strip is finally dedicated to the duke
and the older urban history, while the two outside ceiling strips - after the
shift of administrative units, how the guilds and the Gonfaloni – show almost
exclusively wars against Pisa and against Siena. For the first time the turn
of the entire program, which was owed the admission of Michelangelo’s winner
sculpture, could be proven on the basis of the planning designs. The
investigation of the Ragionamenti led likewise to new realizations. So the
dating of the writing between 1558 and 1564 could take place via the analysis
from manuscript and postum printed expenditure as well as different letters.
The adjustment of the text before completion of the pictorial equipment of the
Sala dei Cinquecento - the ceiling was inaugurated on the occasion of a
wedding in December 1565, the walls were only implemented in the 1570’s - was
confirmed also in the alignment of the individual image fields with the text.
That for the last part of the Ragionamenti was translated for the first time
into German and connected in a catalog-like composition of the chapters each
picture with the appropriate text passage. So partly engraving discrepancies
between picture and text let themselves prove. Therefore it concerns with the
text of the Ragionamenti not, as before always accepted, in order an
explanation writing of the pictures, like it in the Œuvre Vasaris quite also
occurs oneself (as during the description of the Farnese Justitia), but the
written adjustment of a concept, which, similarly as the printed anniversary
publications of this time, had the goal of spreading gloss and fame of the
Florentine court at other courts of Europe. For Vasari meant this also the
spreading of his own call. To understand equipment program and writing in
their intentions, it was indispensable to work out the function of the Sala
dei Cinquecento and their position in the total context of the ducal palace
(Palazzo Vecchio). Despite difficult source situation and missing research in
this field, it could be shown that the Sala was used as representative receipt
and festival room. The antithetic confrontation of two wars, which were won on
the one hand under the republican government and on the other hand under
Cosimo, could be proven several times by different sources as contemporary
intention. Thus the picture cycle of the Sala dei Cinquecento represents a
perfectly new possibility of the glorification of a duke and the view of
history. The republican past is not negated, but is not simply over-radiated
by the gloss of the new system of government. Vasari speaks in the
Ragionamenti of a scale, at whose point the duke stands. To which the republic
used fourteen years, the duke creates in only fourteen months: To conquer an
influential neighbourhood. This view of history and the antithetic
confrontation of the two wars could be reconstructed also on the basis of the
pictures. While the side of the Siena war shows proud army leaders, that
follow well structured battle orders, incapable warriors in arms all’antica on
the other side seem to be unable to battle. Like a catalogue Cosimo Ith
de’Medici represents Tuscany (in the sixteen fields of the ceiling) and
himself in the Sala dei Cinquecento as a good gouvernor.
en
dc.format.extent
363, [31] S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Giorgio Vasari
dc.subject.ddc
700 Künste und Unterhaltung::700 Künste::700 Künste, Bildende und angewandte Kunst
dc.title
Die Sala dei Cinquecento im Palazzo Vecchio in Florenz.
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. Arwed Arnulf
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Matthias Müller
dc.date.accepted
2009-01-29
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017314-3
dc.title.subtitle
"ragionare in detto dialogo". Giorgio Vasaris malerisches Ausstattungsprogramm
und die "terza giornata" seiner "Ragionamenti".
dc.title.translated
The Sala dei Cinquecento in the Palazzo Vecchio in Florence.
en
refubium.affiliation
Geschichts- und Kulturwissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017314
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