In der vorliegenden Arbeit wurde die Dynamik im Pferdegebiss nach Backenzahnentfernung im Hinblick auf die Indikation eines Zahnersatzes untersucht. Dieser Zahnersatz sollte im weiteren Verlauf der Arbeit derart konzipiert werden, dass er möglichst vielen Folgen des Backenzahnverlustes entgegenwirkt, praktikabel, einfach und schonend anwendbar sowie wirtschaftlich vertretbar ist. Der dritte und letzte Teil der Arbeit sah vor, die Entwürfe bis hin zum Einsatz am Patienten unter Praxisbedingungen zu testen. Die Literaturdarstellung ist umfangreich, da sie versucht, den vielen Einzelteilen der Arbeit als Basis zu dienen, wie zum Beispiel betreffs der Herangehensweise an den stehenden Patienten, bei dem für längere Zeit in der Maulhöhle manipuliert wird. Auffallenderweise wurden kaum Angaben zum Zahnersatz im Backenbereich gefunden. Einfache Lösungen der pathologischen Folgen einer Backenzahnlücke am stehenden Pferd schienen zu fehlen. Gleichsam erschienen die wenigen im Schrifttum vorhandenen Hinweise auf die Langzeitfolgen im Gebiss nach Backenzahnentfernung als nebensächlich, unvollständig und mündeten nicht in die Diskussion eines Zahnersatzes. An 4 (Pferde-)Schädelpräparaten, 70 Patienten (42 davon im Rahmen dieser Arbeit untersucht) und deren röntgenologischer Gebissaufnahmen wurde eine Vorstellung darüber gewonnen, ob und inwiefern sich Backenzähne nach einer Backenzahnentfernung unphysiologisch bewegen. Dabei wurde im Detail untersucht, welche Zähne sich bewegen, wohin und wie schnell sie sich bewegen, welchen Einfluss unterschiedliche Begleitumstände auf die Zahnbewegung haben und welche Pathologien sich daraus ergeben. Insbesondere die Geodreieck- Messungen an den Schädelpräparaten und Röntgen-Aufnahmen sowie die klinischen Untersuchungen einschließlich der Zahnlücken-Abdrucknahmen verdeutlichten: Bei allen untersuchten inneren Backenzahnlücken (P2, P3, M1, M2; n = 66) kippen die Lückennachbarzähne, erst schneller, dann langsamer, provozieren dabei durchgehend pathologische Gebissformen und beenden den Kippvorgang offenbar (n = 6!) erst nach Jahren, indem sie sich berühren. Den Vorgaben entsprechend wurden Platzhalter aus Pferdezähnen, Urethan-Plomben und vor allem aus Metall konstruiert und an Schädelpräparaten, Schlachttierköpfen und Patienten erprobt. Während dieses Prozesses erweiterten und präzisierten sich die vorgegebenen Platzhalter-Anforderungen von therapeutisch möglichst wirksam, praktikabel, einfach und schonend anwendbar sowie wirtschaftlich auf zusätzlich auch korrektiv einsetzbar, stabil verankerbar, am stehenden Patienten verwendbar und medizinisch unbedenklich. Desgleichen erweiterte und wandelte sich im Laufe der Arbeit der instrumentelle Einsatz von Ankleben der Pferdezahn-Präparate (Scheiben) über spezielle Stahlstifte zum Zwecke der intraoralen Aktivierung der Platzhalter, über ebenfalls speziell angefertigte Maulschraubschlüssel mit Führgriff für eine Arbeitshand bis zur Nutzung eines Dremels als Ersatzzahnbohrer, der die erforderlichen Zahnbohrungen für die Federnippel der letzten Platzhalter-Modelle schaffen sollte. Die Vorstellung von einem schnell und komplikationslos verwendbaren Plastik -Platzhalter, der in die Zahnlücke gedrückt wird, musste aufgegeben werden. In der Praxis zeigte sich, dass eine stabile Insertion des Platzhalters im Oberkiefer ohne eine Verletzung von Weichteilgewebe bei den meisten im Verlauf der Arbeit entwickelten Modellen Schwierigkeiten bereitet. Obgleich alle Ergebnisse darauf hinweisen, daß Modell 13 b (Stellschraube ohne Zahnstücke, d. h. ohne Basisstück und Schenkelstücke; passive Fixierung über Federnippel, die in die Zahnbohrungen einschnappen) als „passives“ Modell allen Anforderungen genügt, konnte dieses Modell aufgrund eines fehlenden Zahnbohrgerätes bisher nicht getestet werden.
The task of this study was to examine post exodontia dynamics that lead to the use of an equine dental spacer on cheek teeth. Research involved the conceptualization of a spacer, which should negate a variety of undesirable consequences resulting from tooth removal. The application of the spacer should be non traumatic and easy for the practitioner to handle as well as economically feasible for the owner. Additionally, the newly designed spacers were to be tested on the patient. The cited literature is extensive and provided detailed information, for example, on how to approach the sedated standing patient, which can be manipulated in the mouth for a longer period of time. Information on cheek tooth replacement was limited and almost no practical solutions for the treatment of pathological consequences of a cheek tooth gap without general anaesthesia were found. Moreover, indications of long term effects in the dentition after cheek tooth removal appeared to be incomplete and the potential of specific tooth replacement was not discussed. Dentition radiographs of 70 patients (42 were studied clinically within this paper) and 4 sculls served to examine whether teeth move after exodontia, which teeth move, where teeth move, reason for movement, the rate of speed at which teeth move, and lastly the width of movement. Additionally, the factors influencing movement and the pathologies created by these movements were investigated. Radial calculations on the skulls, the radiographs and the clinical examinations which included dental gap impressions revealed that in all cases studied (P2, P3, M1, M2; n = 66) the teeth adjacent to the gap tipped quickly in the first few months, while later the rate of tipping declined. The tipping process terminated when teeth met and led to pathological conditions in all patients of the study. According to the requirements, dental spacers were constructed from horse teeth, urethane plugs and from metal. The spacers were tested on skulls, slaughter heads, and patients. While initially spacers had to be therapeutically effective, practicable, easy and gently to use as well as cost effective, demands on the spacer evolved to be additionally applicable for tipping correction, stable to anchor, usable on the standing patient and medically unobjectionable. Moreover the evolution of the final spacer design necessitated the use of a Dremel tool for application, whereas the prior designs were applied with adhesive, intraoral steel pins, and activated with a custom made long handled wrench. The use of the Dremel tool as a drill in the last design was to bore holes in the adjacent teeth to apply the spacer. The spacer was inserted into the holes by spring-loaded nipples and then activated by adjusting a threaded mechanism to the correct gap width. Thereby, the idea of a fast and easy adaptable plastic spacer which can be pressed in the tooth gap had to be renounced. With most models it was difficult to insert the spacer into the maxilla without causing trauma to the soft tissues. Although model 13 b (adjusting screw without tooth pieces, base piece and side piece; passive fixation through spring-loaded nipples, which snap into tooth borings) could not be tested due to the lack of an appropriate dental drill, preliminary results indicated that only this model may meet all criteria for a dental spacer.