Vergleich der Wirkung kontrollierter milder Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie und der Haslauer Wärmeliege bei systemischer Sklerodermie in Bezug auf Veränderungen des Blutdrucks und der Körpertemperatur, den Gelenkstatus und die Hautelastizität

Abstract

Die progressive systemische Sklerodermie ist eine umschriebene oder ausgedehnte Verhärtung und Verdickung der Haut. Sie kann als Symptom verschiedenartiger Erkrankungen neben der Haut auch Blutgefäße und innere Organe betreffen. Die positive Wirkung serieller Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie bei systemischer Sklerodermie wird schon seit längerer Zeit in der Klinik für Dermatologie, der Charité, angewandt. Zur Vertiefung der gewonnenen Erkenntnisse und zur Klärung anderer Therapieeffekte in Bezug auf physikalische Wirkungen und Auswirkungen auf weitere Symptome der Erkrankung wurde eine prospektive Vergleichsstudie angelegt. Hierbei wurden die Patienten nach einem definierten Behandlungsschema entweder mit der Infrarot-A-Liege (IRA) oder mit der Soft-Pack-Liege der Gebrüder Haslauer (WL) behandelt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den blutdrucksenkenden Effekt der Infrarot-A-Hyperthermie (IRA) sowie den Grad der Temperaturerhöhung mit den Ergebnissen der Konvektionshyperthermie mittels Haslauer Wärmeliege zu vergleichen. Der Vergleich beider physikalischer Methoden sollte klären, welche Form der Wärmeapplikation zum Erzielen einer milden systemischen Hyperthermie das größte Maß an Sicherheit bietet. Ferner sollte die Wirkung der IRA auf Hautelastizität und Gelenksbeschwerden mit den Ergebnissen der Haslauer-Wärmeliege verglichen werden. Es konnte gezeigt werden, dass die durch IRA applizierte milde Hyperthermie, im Vergleich zur Haslauer Wärmeliege, zu einem insgesamt homogeneren Anstieg der Körpertemperatur führt. Somit wird eine sichere und kalkulierbare Anwendung dieser Methode ermöglicht. Die IRA–Therapie führte im Vergleich zur zweiten angewandten Methode der Ganzkörperhyperthermie ebenfalls zu einem geringeren Abfall des diastolischen Blutdrucks. Diese Tatsache macht die Anwendung von IRA bei progressiver systemischer Sklerodermie im Hinblick auf kreislaufrelevante Nebeneffekte sicherer und kalkulierbarer, als die Applikation milder Ganzkörperhyperthermie auf der Haslauer Wärmeliege. Somit könnte sie vor allem für Patienten mit begleitenden Herz- Kreislauf- Erkrankungen von relevantem Nutzen sein. Beide Applikationsformen milder Ganzkörperhyperthermie erbrachten keine signifikanten Veränderungen bezüglich der Hautelastizität und des Gelenkstatus. Dennoch zeichnete sich insbesondere im Verlauf der WL-Therapie nach neun Behandlungen ein Trend zur verbesserten Hautelastizität ab. Schließlich ergaben beide Therapien einen positiven Einfluss auf das subjektive Befinden unserer Patienten. Die hier vorgelegten Ergebnisse dokumentieren differentielle Effekte zweier unterschiedlicher Hyperthermie- Verfahren auf Blutdruck und Körpertemperatur. Sie legen eine günstige Wirkung der Haslauer-Wärmeliege auf die Hautelastizität bei Sklerodermie – Patienten nahe und erlauben die Formulierung von Rahmen-anforderungen an vergleichende Studien zur Sklerodermie im Sinne eines cross-over Design.

Progressive systemic scleroderma is circumscribed or vast sclerosis and thickening of the skin. She can concern as a symptom of various illnesses beside the skin also blood vessels and internal organs. The positive effect of serial Infrared-A-body hyperthermia with systemic scleroderma is already applied since longer time in the clinic for dermatology in the Charité. For deepening the won knowledge and the purification of other therapy effects in relation on physical effects and consequences on other symptoms of the illness a prospective comparative study was put on. On this occasion, the patients were treated according to a defined pattern of treatment either with the Infrared A couch or with the soft stack couch of the brothers Haslauer. The purpose of the present work was to compare the low blood pressure effect of the Infrared-A-hyperthermia (IRA) as well as the degree of the temperature rise to the results of the convection hyperthermia by means of Haslauer warm couch. The comparison of both physical methods should clear which form of the warm application offers the biggest measure in security for achieving mild systemic hyperthermia. Further the effect of the IRA on skin elasticity and articulation discomfort should be compared to the results of the Haslauer warm couch. It could be shown that the mild hyperthermia applied by IRA, in comparison to Haslauer warm couch, leads to homogeneous increasing of the body temperature in all. Therefore a sure and calculable application of this method is allowed. The IRA–Therapy leads in comparison to the second applied method of the body hyperthermia likewise to a lower drop of the diastolic blood pressure. This fact makes the application of IRA with more progressive systemic scleroderma in view of side effects relevant for circulation more sure and more calculable, than the application of mild body hyperthermia on the Haslauer warm couch. Therefore it could be, above all, for patients with accompanying heart circulation illnesses of relevant use. Both application forms of mild hyperthermia produced no significant changes with regard to the skin elasticity and the articulation status. A trend towards the improved skin elasticity still stood out in particular in the course of the warm couch therapy after nine treatments. In the end, both therapies proved a positive influence on the subjective condition of our patients. The results presented here document differential effects of two different hyperthermia procedures on blood pressure and body temperature. They suggest a favourable effect of the Haslauer warm couch on the skin elasticity with scleroderma patients and permit the formulation of frame requirements for comparative studies to the scleroderma for the purposes of a crossover design.