Zusammenfassend lässt sich bei der Betrachtung der dargestellten Daten dieser Studie sagen, dass Verstärkersignale bei depressiven Patienten anders im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe verarbeitet werden. Dabei wurden eine deutlich signifikant verminderte P350 in der Analyse der Amplitudenmaxima bei depressiven Patienten an den Elektrodenpositionen Pz und Cz festgestellt. Diese Verminderung des Amplitudenmaximums konnte bei der Analyse eines Stimulus, der als neutral angesehen werden kann, nicht gefunden werden. In einer weiteren Analyse versuchten wir mittels der LORETA-Quellenanalyse die bei der Verarbeitung von Verstärkersignalen beteiligten corticalen Areale bei depressiven Patienten und gesunden Kontrollen zu identifizieren und in ihrer Unterschiedlichkeit in den verschiedenen Gruppen darzustellen. Dabei legten wir aufgrund der Psychopathologie der Depression und bereits veröffentlichten Untersuchungen zur Verarbeitung von positiven Verstärkersignalen in Depression unser Hauptaugenmerk auf die corticalen Areale, die im Besonderen bei der Verarbeitung von emotionalen Stimuli, wie der orbitofrontale Cortex, beteiligt sind. Dabei stellten wir in unserer Studie fest, dass es deutliche Unterschiede in der Anzahl und Lokalisation der corticalen Areale bei depressiven Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe gab. Insbesondere konnte bei Depressiven keinerlei Aktivität des orbitfrontalen Cortex selbst unter Reduktion des Signifikanzniveaus gesehen werden. Die Daten zeigen, dass die Verarbeitung von Verstärkersignalen bei depressiven Patienten nicht korrekt abläuft. Hierbei kann diese veränderte Verarbeitung der dargebotenen motivationalen Stimuli bereits in fehlerhaftem oder Fehlendem Erkennen des positiven oder negativen Stimulus liegen oder aber auch in der weiteren Verarbeitung des Stimulus begründet sein. Einen genauen Zeitpunkt oder Ursache in der fehlerhaften Verarbeitung bei depressiven Patienten in Bezug auf motivationale Stimuli kann mit den ermittelten Daten nicht festgelegt werden. Jedoch konnte gezeigt werden, dass in der Aktivität des orbitofrontalen Cortex als Quellenlokalisation und als entscheidender Bestandteil im belohnungsverarbeitenden System keine Aktivität gesehen werden konnte. Da Verstärkersignale eine signifikante Rolle für die motivationalen Aspekte des cognitiven Lernens spielen, können wir annehmen, dass eine gestörte Verarbeitung dieser Signale Auswirkungen auf die Motivationen in unserem alltäglichen Leben hat. Dies könnte auch der Grund für die mangelnde oder inadäquate Reaktion depressiver Patienten auf positive oder negative Ereignisse der täglichen Lebens sein, so dass es zu mangelndem Interesse oder Initiative und der daraus folgenden unangebrachten oder Fehlenden Reaktion in Situationen des täglichen Lebens kommt.
In conclusion it could be said that positive reward signals are processed differently in depression compared to healthy control subjects. A significant Reduction of the P350 for the electrode position Pz and Cz could be found in dpressive patients, which could not be found in a control stimulus. In further analysis using loreta we tried to identify and describe the cortical areae involved in processing the different reward signals in depression compared zu healthy controls. Based on the psychopathology of depression we set our main focus on the areas involved in processing emotional stimuli like the orbitofrontal cortex. In doing this study we could ascertain that there are considerable differences in number and location of the involved cortical areae in depressed patient compared to healthy controls. In particular we could not find any activity in the orbitofrontal cortex. The data shows reward signals are processed incorrectly. Possibly this could be as a missing recognition of the positive or negative stimuli or the downstream processing of the stimuli could be incorrect. To pinpoint an exact moment in the cortical processing could not be ascertained in this study, but it could be shown that the orbitofrontal cortex as an intregral part of processing reward stimuli was not active in depression in response to reward signals. As reward signals play a significant role during cognitive learning it could be surmised that a disturbed processing of these signals have consequences on everyday motivation. This could be a reason for the inadequate reaction to positive or negative events in depressed patients, leading to a loss of interest oder initiative.