In jüngster Zeit hat die Diskussion über den Einfluss der Einkommensteuer auf den Marktwert eines Unternehmens sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis sehr an Intensität gewonnen. Seit sich das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) dazu entschloss, die Einbeziehung der Einkommensteuer in die Richtlinien zur Bewertung von Unternehmen aufzunehmen, setzt sich auch der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer mit dem Thema auseinander. Um Konzepte für die Unternehmensbewertung zu erhalten, mit denen man praktisch arbeiten kann, ist es notwendig, die Einkommensteuer vereinfacht abzubilden. So wird üblicherweise ein linearer Tarif unterstellt, Freibeträge und Freigrenzen werden ignoriert. ei der Ermittlung objektivierter Unternehmenswerte empfiehlt das IDW, ggf. einen Einkommensteuersatz von 35% zu unterstellen. Hier erhebt sich natürlich die Frage, wie empfindlich der Unternehmenswert auf die Wahl des Steuersatzes reagiert, und genau mit diesem Problem wollen wir uns in diesem Beitrag auseinander setzen. Dabei werden wir versuchen, die mit dem Problem verbundenen Aspekte sowohl aus dem Blickwinkel des Theoretikers als auch aus der Perspektive des Praktikers zu betrachten.