dc.contributor.author
Braun, Thorsten
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:06:04Z
dc.date.available
2017-03-07T13:53:48.842Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/2044
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6246
dc.description.abstract
Epidemiologische und experimentelle Studien haben einen wichtigen Zusammenhang
zwischen intrauteriner Wachstumsrestriktion, niedrigem Plazenta- und
Geburtsgewicht einerseits und der fetalen Prägung von Erkrankungen im späteren
Leben andererseits gezeigt. In den Untersuchungen am Schaf zur maternalen GC-
Behandlung sowohl in der Früh- als auch in der Spätschwangerschaft konnten
eine Reduktion des Geburtsgewichts sowie Veränderungen in den Organgewichten
nachgewiesen werden. Auch funktionelle Veränderungen mit einer veränderten
HPA-Achensaktivität sowohl in der Fetalperiode als auch postnatal konnten nach
maternaler GC-Behandlung gezeigt werden. Eine mögliche Rolle für die GC-
vermittelten Prägungseffekte kommt hierbei der Plazenta zu. Die Auswirkungen
von maternalen GC auf die BNC beim Schaf und eine damit einhergehenden
Reduktion des plazentaren Wachstumshormons könnten eine Erklärung für die
Reduzierung des Fetalgewichts nach BET-Behandlung sein, entweder direkt oder
über die Regulation assoziierter Stoffwechselwege. In Untersuchungen zu den
potenziellen Regulationsmechanismen der BNC via GR konnten wir erstmals drei
unterschiedliche Aktivitäts- bzw. Reifungsformen von BNC nachweisen. Die GC-
Behandlung führte zu einem veränderten Verteilungsmuster mit einer Reduktion
der Anzahl an „inaktiven“ BNC und einem Shift zu den „aktiven“ BNC. Von
besonderer Bedeutung sind hierbei unsere Beobachtungen zu den
geschlechtsspezifischen Anpassungsstrategien an das intrauterin veränderte
Milieu nach GC-Therapie. Unsere Daten zu den GR-Proteinleveln (GRt, GRα)
lassen ähnlich den kürzlich publizierten Daten in der humanen Plazenta das
Vorhandensein noch weiterer GR-Isoformen vermuten, die für die
geschlechtsspezifischen Unterschiede und GC-Sensibilität verantwortlich sein
könnten. Während bei weiblichen Feten offenbar eine konstante plazentare GC-
Empfindlichkeit aufrechterhalten wird (konstante GRt-Spiegel), möglicherweise
im Sinne einer präferenziellen Überlebensstrategie zur Sicherung der
Reproduktionsfähigkeit und Arterhaltung, scheint es bei männlichen Feten
infolge erhöhter GC-Exposition zu einem mindestens temporären Zustand
erworbener plazentarer GC-Resistenz zu kommen (verminderte GRt-Spiegel am Tag
125). Wir vermuten, dass die geschlechtsspezifische Sensibilität gegenüber GC
durch eine unterschiedliche Verteilung, Expression und/oder Interaktion von
plazentaren GR-Isoformen bedingt ist und die maternale GC-Exposition diese
nachhaltig beeinflusst. Übertragen auf den Menschen wurden sowohl in
retrospektiven Fallkontrollstudien bei Einlings- und
Mehrlingsschwangerschaften als auch in einer prospektiven Studie die
Auswirkungen der maternalen antenatalen GC-Exposition beim Menschen bei
drohender Frühgeburt untersucht. Auch in diesen Studien konnten wir
wachstumsvermindernde Eigenschaften antenataler BET-Therapie sowohl
vorgeburtlich durch pränatalen Ultraschall als auch zum Zeitpunkt der Geburt
nachweisen. Eine eindrückliche BET-Dosisabhängigkeit konnte gezeigt werden,
wobei eine höhere BET-Dosierung mit einer stärkeren Verringerung des Wachstums
verbunden war, nicht jedoch wie bislang vereinzelt vermutet, mit einer
verbesserten neonatalen Morbidität oder Mortalität einherging. Untersuchungen
an Zwillingen zeigten, dass die geschlechtsspezifisch unterschiedliche
Beeinträchtigung des fetalen Wachstums durch die antenatale GC-Therapie nicht
nur durch den Einfluss der Genetik erklärbar ist, sondern hier der Rolle von
Geschlechtshormonen für die GC-Sensibilität im Sinne einer hormonalen Prägung
eine besondere Rolle zukommen dürfte. Der Plazenta kommt hierbei natürlich
eine besondere Bedeutung zu. Unsere Untersuchungen lassen vermuten, dass die
Plazenta, mehr als bisher angenommen eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit
der fetalen Prägung spielt. Die morphologischen und strukturellen
Eigenschaften der Plazenta, die Plazentagröße, die Blutversorgung, das
Vorhandensein von Transportermolekülen und die Fähigkeit der Plazenta,
Nährstoffe selbst zu verstoffwechseln und Hormone zu produzieren, sind hier
von besonderer Bedeutung. Im Gegensatz zum Tierexperiment konnte in unseren
Studien am Menschen ein direkter kausaler Zusammenhang zwischen GC-induzierter
fetaler Gewichtsreduktion und dem humanen plazentaren Wachstumshormon
Plazentalaktogen nicht nachgewiesen werden.
de
dc.description.abstract
Epidemiological and experimental studies have shown an important link between
intrauterine growth restriction, low placental and birth weight and the
association for fetal programming of later life disease. A reduction in birth
weight as well as changes in organ weights could be demonstrated in sheep
after maternal glucocorticoid (GC)-treatment in both early and late pregnancy.
In addition, maternal GC-treatment resulted in functional altered
hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis activity both in the fetal period
and postnatal. The placenta may play an important role in fetal programming
and in the GC-mediated effects. In sheep, the reduction of fetal weight after
BET treatment was associated with reduced placental binucleate cell (BNC)
numbers and a concomitant reduction in placental growth hormone and might
therefore be an explanation for the growth impairment after GC-treatment,
either directly or via the regulation of associated metabolic pathways. In
studies on the potential regulatory mechanisms of the BNC via glucocorticoid
receptors (GR), we were able to demonstrate for the first time three different
activity and maturation forms of BNC. The GC-treatment resulted in a modified
distribution pattern with a reduction in the number of "inactive" BNC and a
shift to the "active" BNC. Of particular importance are our observations on
the gender-specific adaptation strategies to the intrauterine-altered
environment after GC-therapy. Our data on GR protein levels (GRt, GRα)
suggest, similar to the recently published data in the human placenta, the
presence of further GR isoforms that could be responsible for gender-specific
differences and GC sensitivity. While female fetuses appear to maintain a
constant placental GC sensitivity (constant GRt levels), possibly in the sense
of a preferential survival strategy to ensure reproducibility and species
retention, in males, antenatal GC-treatment resulted, at least temporarily, in
placental GC-resistance (reduced GRt levels on day 125). We suspect that the
gender-specific sensitivity to GCs is due to a different distribution,
expression and/or interaction of placental GR isoforms, and that the maternal
GC-exposure affects them sustainably. Transferred to humans, the effects of
maternal antenatal GC-exposure during impending premature births were
investigated both in retrospective case control studies in single and multiple
pregnancies as well as in a prospective study. In these studies, we were also
able to detect growth-diminishing effects of antenatal BET therapy in prenatal
ultrasound as well as at the time of birth. An impressive BET-dose dependency
could be demonstrated, with a higher BET dose associated with a more severe
reduction in growth without improvement of neonatal morbidity or mortality.
Studies on twins showed that gender-specific differences in fetal growth can
not be explained by the influence of genetics alone, and that the role of sex
hormones for the GC sensitivity, in the sense of hormonal programming, plays
an important role. The placenta is, of course, of particular importance here
and our studies support that the placenta plays an important role in fetal
programming. The morphological and structural characteristics of the placenta,
the placenta size, the blood supply, the presence of transporter molecules and
the ability of the placenta to metabolise nutrients themselves and to produce
hormones are of particular importance.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
antenatal steroids
dc.subject
lung maturation
dc.subject
fetal programming
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Antenatale Glukokortikoid-Therapie, fetale Programmierung und die Rolle der
Plazenta
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Ekkehard Schleußner
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Holger Maul
dc.date.accepted
2017-01-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000104292-1
dc.title.translated
Antenatal glucocorticoid therapy, fetal programming and the role of the
placenta
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000104292
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000021125
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access