dc.contributor.author
Chizari, Sepideh
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:03:34Z
dc.date.available
2012-05-24T07:39:36.071Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1994
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6196
dc.description.abstract
Hintergrund: Innerhalb der CTCL bilden die primär kutanen CD30 positiven
lymphoproliferativen Erkrankungen mit ca. 30 % die zweithäufigste Gruppe. Zu
dieser Grup-pe gehören die Lymphomatoide Papulose und das primär kutane
anaplastisch-großzellige Lymphom sowie die sogenannten Borderline Fälle. Das
c-ALCL und die LyP entsprechen einem Krankheitsspektrum, wobei das klinische
Erscheinungsbild sowie der klinische Verlauf ausschlaggebende Kriterien für
eine definitive Diagnose und die folgende Therapiewahl sind. Es handelt sich
hierbei um Erkrankungen mit einer exzellenten Prognose mit einer 90-100%igen
5-Jahresüberlebensrate. Therapeutisch stehen verschiedene Ansätze zur Auswahl
von MTX über Exzision, Radiatio, PUVA und Chemotherapie aber auch abwartende,
nicht interventionelle Therapie. Allerdings verlaufen beide Erkrankungen
häufig chronisch-rezidivierend. Es galt in der vorliegenden retrospektiven
Analyse anhand von 43 Patienten (28 LyP und 15 c-ALCL) innerhalb eines
Zeitraums von 1988-2006 die benannten Krankheitsbilder nach festgelegten
Gesichtspunkten zu untersuchen. Zu diesen Gesichtspunkten gehörten die
Diagnostik, die Therapie und der Verlauf insgesamt. Methodik: Es handelt sich
um eine retrospektive epidemiologische Analyse, die 43 Patienten, Männer und
Frauen zwischen 12 und 79 Jahren mit den Diagnosen LyP oder dem c-ALCL,
untersuchte. Der Zeitraum erstreckte sich von Juli 1988 bis September 2006.
Die Patienten waren in dieser Zeit in Behandlung in der Klinik für
Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité Universitätsmedizin
Berlin. Die Daten dieser Patienten wurden mit-tels genau festgelegter
Kriterien untersucht. Zu den Kriterien gehörten die Diagnosen mit Histologien
und Immunphänotyp, den Nebendiagnosen, das Alter, das Geschlecht, die Anzahl
der Hautveränderungen, die Diagnostik einschließlich Staginguntersuchungen
(Blutbild, EBV- und Borrelien-Serologie, alle bildgebenden Verfahren, ggf.
Knochenmarksbiopsien, PCR-TCR-Gamma-Untersuchungen von Haut- und Blutproben),
die Therapiewahl, das Ansprechen der Therapie, Nebenwirkungen der jeweiligen
Therapie und das Rezidivverhalten sowie das Überleben der Patienten.
Ergebnisse: Die Patienten waren ca. 50 Jahre alt und überwiegend männlichen
Geschlechts mit in der Regel wenigen Hautveränderungen. In der Histologie
überwog die Typ A LyP wobei sowohl die LyP als auch das c-ALCL positiv für
CD30, CD3 sowie in der Mehrzahl positiv für CD8, CD68 und CD79a waren. In den
Staginguntersuchungen wurden vorwiegend nicht pathologische Befunde
verzeichnet. In wenigen c-ALCL-Fällen konnte eine Metastasierung gezeigt
werden. Auffallend war in der Serologie die EBV- und Borrelienpositivität,
welche bei der LyP höher lag als bei den c-ALCL Patienten sowie erhöhte Werte
für Monozyten, Eosinophilen und LDH bei den LyP-Patienten. Die PCR-
Untersuchungen des T-Zell-Rezeptor-Gamma konnten monoklonale Befunde in den
Hautproben der c-ALCL- und LyP-Patienten zeigen, nicht so allerdings in den
Blutproben. Rezidive wurden bis zu maximal 11 bei der LyP und 7 beim c-ALCL
festgestellt. Die Entwicklung eines Zweitlymphoms trat bei der LyP in 25% und
bei den c-ALCL-Patienten in 20% auf. Dabei war die Mycosis fungoides als
Zweitlymphom am häufigsten, ge-folgt von der nodalen Form des ALCL.
Therapeutisch wurden bereits etablierte Therapien angewendet wie MTX, PUVA,
Exzision, Radiatio und Chemotherapie andererseits kamen auch Versuche mit
Interferon, Acitretin oder Imiquimod zum Einsatz. Die Mehrzahl der Patienten
befanden sich zum aktuellsten Zeitpunkt in kompletter Remission. Diskussion:
Das Alter von ca. 50 Jahren sowie das Überwiegen des männlichen Geschlechts
decken sich mit den Erkenntnissen früherer Studien. Im Immunphänotyp
dominierte ein CD30-, CD3-, CD8-, CD68- und CD79a positives Bild sowohl bei
der LyP als auch beim c-ALCL. Die TyP A LyP überwog in der Histologie. Die
Histologie und der Immunphänotyp entsprechen denen früherer Publikationen.
Überwiegend ließ sich im Staging mittels bildgebender Verfahren etc. kein
pathologischer Befund verzeichnen. Dieses Ergebnis zeigt wie schon anhand
vergangener Arbeiten deutlich geworden ist, dass es sich bei der LyP- sowie
dem c-ALCL um Lymphome handelt, welche in nur seltenen Fällen einen
extrakutanen Befall aufweisen. Die EBV- und Borrelien-Diagnostik bei den LyP-
Patienten zeigte vorwiegend positive Befunde. Die Rolle von EBV- und
Borrelieninfektionen bei T-Zell-Lymphomen der Haut wird noch kontrovers
diskutiert. Obwohl eine Durchseuchung in der Gesamtbevölkerung insbesondere
für die EBV-Infektion sehr hoch ist, scheint die Virusinfektion dennoch eine
Rolle bei Lymphomen zu spielen. Das Blutbild zeigte bei den LyP-Patienten
häufig eine Hypereosinophilie und Monozytose, was hingegen bei den c-ALCL-
Patienten nicht auftrat. Die Rolle dieser beiden Parameter ist noch nicht
ausreichend untersucht und könnte einen neuen Ansatzpunkt bieten. Die Befunde
der PCR-Untersuchungen in der vorliegenden Arbeit konnten monoklonale Befunde
in den Hautproben zeigen, nicht jedoch auch in den Blutbefunden. Die
Klonalität wird bereits in früheren Arbeiten kontrovers diskutiert, auch im
Hinblick auf die Wahl des Probematerials. Die relativ häufigen Rezidive (bis
zu 11) bestätigen den chronisch-rezidivierenden Verlauf der primär kutanen
lymphoproliferativen Erkrankungen. Die MF als Zweitlymphom stellte sich in der
vorliegenden Studie als häufigste Nebendiagnose dar (ca. 20%), gefolgt vom
nodalen ALCL, wobei hier nur die Typ A-LyP, die in dieser Analyse auch die
Häufigste der LyP-Typen darstellte, ein Zweitlymphom entwickelte. Das
Auftreten von Zweitlymphomen, insbesondere die MF, die systemische Form des
ALCL oder das HL, ist bei der LyP bekannt und macht laut früherer Analysen
zwischen 10-20% aus. Beim c-ALCL sind in ca. 10% Zweitlymphome wie das nodale
ALCL beschrieben. In der vorliegenden Arbeit zeigte sich in 20% beim c-ALCL
und in 25% bei der LyP das Auftreten eines Zweitlymphoms, demnach etwas
häufiger als bisher beschrieben. Die Therapie entsprach weitestgehend bei den
Patienten der vorliegenden Arbeit der empfohlenen Vorgehensweise. Auffallend
war, daß sich bei den c-ALCL-Patienten das therapeutische Vorgehen aggressiver
darstellte als bei der LyP. Bei dem c-ALCL wurde häufiger die
Polychemotherapie eingesetzt, wohingegen bei der LyP auch das Abwarten ohne
Intervention zum Einsatz kam. Die Mehrzahl der Fälle sowohl der LyP- als auch
der c-ALCL-Patienten befanden sich zum aktuellsten Zeitpunkt in kompletter
Remission. Dieses Ergebnis stützt die Erkenntnis, dass diese Krankheitsbilder
eine exzellente Prognose mit einer 5-Jahresüberlebensrate von bis zu 100%
aufweisen. Dabei stellt das c-ALCL die „bösartigere“ der beiden Erkrankungen
dar, was sich auch anhand der vorliegenden Arbeit bestätigte, da die c-ALCL-
Patienten öfter eine Metastasierung erlitten und die Krankheit häufiger als
bei der LyP zum Tod führte. Dies er-klärt auch das aggressivere therapeutische
Vorgehen bei den c-ALCL-Patienten. Anhand der vorliegenden Arbeit konnte eine
Charakterisierung der in der Klinik für Dermatologie, Venerologie und
Allergologie der Charité Universitätsmedizin Berlin behandelten
Patientenpopulation erfolgen, die an den CD30 positiven primär kutanen
Lymphomen der Haut LyP oder c-ALCL erkrankt waren. Viele der gezeigten
Ergebnisse decken sich mit den Erkenntnissen vorliegender Publikationen.
Ansatzpunkte können weitere Untersuchungen im Zusammenhang der LyP mit EBV-
und Borrelieninfektionen, der Hypereosinophilie und der Monozytose darstellen.
Außerdem könnten bezüglich der Klonalität des T-Zell-Rezeptor-Gamma auch im
Hinblick auf die Auswahl der Probe (Blut, Haut) Arbeiten folgen. Weiterhin
könnten gerade die seltenen Therapieoptionen näher beleuchtet werden und
dahingehend weitere Untersuchungen erfolgen, da die meisten Therapieansätze
zwar erfolgsversprechend sind aber selten ein anhaltender Erfolg zu
verzeichnen ist und bis jetzt keine kurative Therapie besteht.
de
dc.description.abstract
Introduction: Primary cutaneous CD30 positive lymphoproliferative disorders
are the second most common group of CTCLs, accounting for approximately 30% of
CTCLs. This group includes primary cutaneous anaplastic large cell lymphoma
(c-ALCL), lymphomatoid papulosis (LyP), and borderline cases. It is now
generally accepted that c-ALCL and LyP form a spectrum of disease, and that
histologic criteria alone are often insufficient to differentiate between
these 2 ends of this spectrum. The clinical appearance and course are used as
decisive criteria for the definite diagnosis and choice of treatment. The
prognosis is usually favorable with a 5-year disease-related survival
exceeding 90-100%. The therapeutical options go from low-dose oral
methotrexate (MTX) (5-20 mg/wk), surgical excision, radiation, PUVA to
doxorubicin-based multiagent chemotherapy but also “watch and wait” strategy.
Methods: In this retrospective analysis with data of 43 patients (28 LyP and
15 c-ALCL) in a period from 1988 -2006 on the basis of defined criteria the
characteristics of these diseases had been documented. These criteria implied
the clinical diagnostics, the therapy and the course of disease. The patients
were in treatment in the Department of Dermatology, Venerology and Allergology
at the Charité - University medicine, Berlin. Results and Discussion: The
median age of the patients was 50 years and the male sex was more often than
the female. These results were similar to former studies. Also the
immunphenotype (CD30-, CD3-, CD68-, CD79a positive) and the histopathology
with predominate LyP type A. Most of the staging examinations including
sonography and x-ray were without pathology. This showed the benign course of
these disorders. The role of EBV- and Borrelia in CTCL is still discussed
controversially. In this analysis the LyP patients were tested EBV positive in
96%. Although the association between EBV and other lymphoma for example the
Burkitt Lymphoma or the Hodgkin Lymohoma is already known the EBV infestation
is about 90-100% and also the results of former studies are still
controversial about the relevance of EBV for the CD30 positive
lymphoprolifertaive disorders. Furthermore in this analysis the PCR
(polymerase-chain-reaction) of the TCR (t-cell- receptor) gamma showed more
monoclonal results for both disordes (LyP and c-ALCL) in skin biopsy material
than in blood. There were suggestions in this analysis which showed the
relevance of the biopsy material as well as in other examinations. The meaning
of hypereosinophilic syndrom and monocytosis in patients with lymphomatoid
papulosis is not sufficient examined. In this analysis relevance could be
shown compared to the c-ALCL patients. In this study 20-25% of the patients
developed another type of malignant (cutaneous) lymphoma, the MF (Mycosis
fungoides) and (c-)ALCL. This result confirmed former studies (10-20%). The
state of health at the end of the observation period in the majority of cases
was the complete remission. The c-ALCL patients die more often and metastases
were frequently compared to the LyP patients. On the one hand these results
demonstrated the benign course of both disorders but on the other hand it has
shown that c-ALCL is the more aggressive disease compared to the LyP. The
therapy of the patients in this analysis vary from the established methods
(MTX, PUVA, radiation, surgical excision, chemotherapy) to the rarely used
therapeutical options such as the vaccination in one case, interferon,
imiquimod and acitretin as well as the combination of therapies. Although a
response occurred within one or two month the remission was not of long
duration. The main problem of the primary cutaneous CD30 positive disorders
LyP and c-ALCL is the chronic-recurrent course and the association with other
malignant lymphoma although they had an excellent prognosis with a 5-year
disease-related survival exceeding 90-100%. Even though the response to the
established therapy is given, a curative therapy is not available and none of
the available treatment modalities affects the natural course of the disease.
Further studies were conceivable to examine the role of rarely used
therapeutical options and combinations.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
lymphomatoid papulosis (LyP)
dc.subject
cutaneous anaplastic large cell lymphoma (c-ALCL)
dc.subject
cutaneous t-cell lymphoma (CTCL)
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
CD30 positive primär kutane T-Zell-Lymphome: Diagnostik, Verlauf und Therapie
dc.contributor.contact
sepideh.chizari@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. S. Gellrich
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. D. Nashan
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. M. Magerl
dc.date.accepted
2012-06-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000036601-2
dc.title.subtitle
eine retrospektive Analyse
dc.title.translated
CD30 positvie primary cutaneous t-zell-lymphoma: diagnostics, course of
disease and therapy
en
dc.title.translatedsubtitle
a retrospective analysis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000036601
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000012447
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access