dc.contributor.author
Schlosser, Hans-Georg
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:02:25Z
dc.date.available
2010-06-29T08:57:21.290Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1969
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6171
dc.description.abstract
In der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung des Vestibulo-oculären
Monitorings mit den ersten Experimenten am Tiermodell bis zur klinischen
Anwendung auf der Neurochirurgischen Intensivstation zur Prognosebestimmung in
der Akutphase bei Patienten nach schwerem Schädel-Hirn Trauma dargestellt. Für
das Vestibulo-oculäre Monitoring werden Galvanische Labyrinthpolarisation und
Video-oculographie miteinander kombiniert. Durch die Galvanische
Labyrinthpolarisation wird ein Gleichgewichtsreiz am Vestibulären Nerv
induziert. Mit Hilfe der Video-oculographie werden die hierdurch ausgelösten
Augenbewegungen mittels eines Infrarot-Aufnahmesystemes digital registriert
und im Anschluss in den Bewegungsachsen horizontal, vertikal und torsional
ausgewertet. Für das Vestibulo-oculäre Monitoring und dessen Anwendung bei
Patienten nach schwerem Schädel-Hirn Trauma ließen sich fünf Hypothesen
bilden: 1. Es besteht eine Abhängigkeit der Augenbewegungen von einem
vestibulären Stimulus. 2. Diese Funktion ist über den Vestibulo-oculären
Reflex (VOR) verschaltet. 3. Dysfunktionen im Hirnstamm führen zu
Dysfunktionen im VOR. 4. Eine Läsion im Hirnstamm führt zu einer Veränderung
dieser Augenbewegung. 5. Dies gilt auch bei Läsionen im Hirnstamm nach SHT.
Durch die durchgeführten Experimente an Tieren und gesunden Probanden sowie
durch Untersuchungen an Patienten wurden diese Hypothesen bestätigen. Die
sinusförmige galvanische Labyrinthpolarisation wurde am Rattenmodell
entwickelt und die Spezifität der vestibulären Stimulation dieser Technologie
dargestellt. Experimente an Probanden zur Untersuchung der Reizverarbeitung
beim gesunden Menschen folgten. Sowohl durch die Tierexperimente als auch
durch die Untersuchungen an den Probanden ließ sich eine reizsynchrone und
vestibulär spezifische Verarbeitung des galvanischen Sinusreizes darstellen.
Bei vestibulärer Stimulation durch galvanische Labyrinthpolarisation mit
Sinusfrequenzen um 0,5Hz werden Augenbewegungen induziert, die in der Frequenz
und Form der Stimulation entsprechen. Die Kombination der galvanischen
Labyrinthpolarisation und der zeitgleichen Video- oculographie zur
Untersuchung des Nervensystems und seiner Defektzustände konnte beim Deutschen
Marken- und Patentamt aufgrund der erstmaligen Beschreibung und Einmaligkeit
des Verfahrens als Vestibulo-oculäres Monitoring patentiert werden. Nachdem
das Mess-Setup und die Messparameter definiert waren, wurde das Vestibulo-
oculäre Monitoring in der Anwendung auf der Neurochirurgischen Intensivstation
getestet. Das Setup wurde an die intensivmedizinische Umgebung angepasst und
es wurden komatöse Patienten nach Schädel-Hirn Trauma und
Subarachnoidalblutung untersucht. Auf der Intensivstation ließen sich unter
klinischen Bedingungen Daten von guter Qualität erheben. Bereits bei der
Machbarkeits-Studie zeigte sich der Zusammenhang zwischen dem Outcome der
Patienten und den Ergebnissen des Vestibulo-oculären Monitorings. Die
Anwendung des Vestibulo-oculären Monitorings in der Akutphase bei Patienten
nach schwerem Schädel-Hirn Trauma zur langfristigen Prognosebestimmung folgte.
Innerhalb der ersten drei Tage nach schwerem Schädel-Hirn Trauma wurde bei
Patienten auf der Neurochirurgischen Intensivstation das Vestibulo-oculäre
Monitoring durchgeführt. Die Analyse der einzelnen Bewegungskomponenten der
Augenbewegungen erfolgte mittels Fast-Fourier-Transformation. Aufgrund dieser
Daten ließen sich die Patienten in Responder, die eine Augenbewegung
stimulationssynchron zeigten, und Non-Responder, ohne stimulationsinduzierte
Augenbewegung, einteilen. Sechs Monate nach dem Unfallereigniss wurde bei den
Patienten der Glasgow Outcome Score erhoben. Ein schlechtes Outcome mit
häufigem Versterben liess sich bei den Non-Respondern feststellen, während die
Responder ein signifikant besseres Outcome ohne Versterben hatten. Das
Vestibulo-oculäre Monitoring lässt sich folglich als Messverfahren zur
frühzeitigen Vorhersage des langfristigen Outcomes bei Patienten, die ein
schwere Schädel-Hirn Trauma erlitten haben, einsetzen.
de
dc.description.abstract
Introduction: Oculomotor response (OMR) to galvanic labyrinth polarization
(GaLa) recorded soon after TBI should indicate the outcome of patients when
considering the extent of brainstem damage after severe traumatic brain injury
(TBI) as critical for the evaluation. This importance of brainstem for outcome
has been demonstrated by previous studies employing imaging techniques to
visualize structural or functional brainstem lesions. Methods: Vestibulo-
ocular monitoring (VOM) is based on video-oculographic recording of eye
movements during GaLa stimulation of both labyrinths. The OMR is elicited via
the vestibulo-ocular reflex (VOR), i.e. via the afferents from the peripheral
neurons to the vestibular nuclei and subsequently to the oculomotor neurons.
These pathways are situated in the brainstem and therefore reflect alterations
caused by a functional lesion. The aim of the study is to examine whether, and
to what extent, early VOM correlates with outcome after six months (Glasgow
Outcome Score) in severe TBI and a comparison from the predictive value of VOM
with the predictive value of pupillary size is presented. Results: On twenty-
seven patients VOM was performed within three days after severe TBI. Three-
dimensional eye movements were obtained from the VOM recordings and frequency
analysed. GOS was determined by evaluation of a standardised outpatient
interview. In 16 patients an OMR, synchronous with the GaLa stimulus was
found. In the remaining 11 patients no such OMR could be observed. One patient
was excluded from the study. Outcome scores yielded GOS1 (n=11), GOS2 (n=3),
GOS3 (n=9), GOS4 (n=3) and GOS5 (n=1). The GOS1-2 patients determined six-
months after trauma were characterised by no OMR in early VOM, whereas GOS3-5
patients showed an OMR in early VOM. This significance of VOM is described by
the exact two-sided Fisher-Test (p<10-3)). At the early time after tbi only
two patients presented a dilated pupil. Both had an unfavourable outcome
(GOS1-2) but the sensitivity of pupil diameter as an predictor of outcome was
low. Conclusion: It was possible to predict patients outcome by distinguishing
two groups using VOM in the acute phase. As an indicator of brainstem function
VOM provides a useful, complementary approach to the identification of
brainstem lesions by imaging techniques.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Vestibulo-ocular Monitoring
dc.subject
Severe Traumatic Brain Injury
dc.subject
Prediction of Outcome
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Vestibulo-oculäres Monitoring bei Patienten nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma
zur Prognose des Outcomes
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Volker Seifert / Frankfurt am Main
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Detlef Kömpf / Lübeck
dc.date.accepted
2010-07-14
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018046-7
dc.title.translated
Vestibulo-ocular Monitoring in severe Traumatic Brain Injury - Prediction of
Outcome Vestibulo-oculäres Monitoring bei Patienten nach schwerem Schädel-
Hirn-Trauma zur Prognose des Outcomes zur Erlangung der Lehrbefähigung für das
Fach Neurochirurgie
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018046
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007830
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access