dc.contributor.author
Kühn, Detlef
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:57:13Z
dc.date.available
2009-10-07T10:50:25.356Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1831
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6033
dc.description.abstract
Das maligne Hämangioendotheliom ist eine häufige viszerale Tumorform des
Hundes. Es ist ein hochmaligner Tumor der Blutgefäße, der von deren
Endothelzellen abstammt. Aufgrund des aggressiven Verhaltens des Tumors ist
eine kurative Therapie in der Regel nicht möglich, generell ist die Prognose
schlecht. Nach Diagnose der Erkrankung leben nur wenige der Patienten länger
als ein Jahr. Methoden zur Früherkennung gibt es derzeit nicht. Ziel dieser
Arbeit war es ein in vitro Modell des malignen Hämangioendothelioms zu
etablieren. Hierfür sollten Zellen des Tumors isoliert, identifiziert und
charakterisiert werden. Das Modell soll einerseits dazu dienen neue
Erkenntnisse zur zellulären Entstehung dieses hochmalignen Tumors zu gewinnen
und andererseits künftig die Prüfung neuer Chemotherapeutika mit einem Minimum
an Tierversuchen zu ermöglichen. Da die Milz bevorzugte und häufigste
Entstehungslokalisation des Tumors ist, wurde neoplastisch entartetes
Milzgewebe mehrerer Hunde in vitro kultiviert. Zum Vergleich wurden auch
Endothelzellen aus einer gesunden Milz isoliert. Es wurde eine Strategie zur
Identifizierung der Zellen erarbeitet. Diese setzte sich aus folgenden
Arbeitsschritten zusammen: 1. dem immunzytochemischen Nachweis der
endothelzellspezifischen Marker vWF, CD31, Tie-2 und CD51/61; 2. dem Nachweis
bestimmter Lektine; 3. der Analyse des Wachstumsmusters der Zellen. Isoliert
und in vitro kultiviert wurden Endothelzellen aus neoplastisch entartetem
Gewebe der Milz von drei Hunden und der unveränderter Milz eines vierten
Hundes. Die Zellen aus den tumorös entarteten caninen Milzen konnten bis zu
145 Tagen reproduzierbar kultiviert werden. Die Zellen, die aus einer
unveränderten caninen Milz isoliert waren, konnten nur 80 Tage lang in vitro
kultiviert werden. Im Laufe der in vitro Kultivierung wurden deutliche
Unterschiede der Kulturen aus den malignen Hämangioendotheliomen und der
Kultur aus einer unveränderten Milz beobachtet. Die neoplastisch entarteten
Zellen zeichneten sich in vitro durch eine hohe Proliferationsrate bei
annähernd exponentiellem Wachstum aus. Im Gegensatz hierzu zeigten die Zellen
aus der gesunden Milz eine deutlich niedrigere Proliferationsrate bei fast
linearem Wachstum. Ein weiterer Unterschied zwischen den neoplastischen und
den gesunden Zellen zeigte sich in der Tatsache, dass erstere bereits deutlich
früher dreidimensionale Netze aus kapillarähnlichen Strukturen bildeten. Der
Ab- bzw. Aufbau neuer gefäßähnlicher Strukturen (vaskuläres Remodelling)
konnte in den Kulturen aus den entarteten Milzen mehrfach beobachtet werden,
während dies bei den Endothelzellen aus der gesunden Milz nicht beobachtet
werden konnte. Die Zellkulturen aus den entarteten Geweben waren außerdem ohne
exogene Bereitstellung extrazellulärer Matrixkomponenten in der Lage
dreidimensionale Netze auszubilden. Diese Fähigkeit besaßen die Zellen der
Kultur CSC nur in eingeschränktem Maß. Die endotheliale Identität der in
dieser Arbeit charakterisierten Zellen wurde mit dem Nachweis der spezifischen
Endothelzellmarker vWF, CD31 und Tie-2 bewiesen. Die Mehrzahl der Zellen aus
den Kulturen der gesunden Milz reagierte mit den verwendeten
Endothelzellmakern intensiv immunopositiv. Auch von den Zellen der tumorös
entarteten Milzen wurden diese Endothelzellmarker exprimiert. Während Tie-2
mit gleicher Intensität von den malignen Zellen exprimiert wurde, zeigten sie
eine deutlich schwächere Markierung mit vWF und CD31. Die letztgenannten
Ergebnisse wurden als Hinweis für die Entdifferenzierung dieser Zellen
gewertet. Im Gegensatz dazu war das Integrin CD51/61 in den tumorös entarteten
Zellen stärker exprimiert als in den Zellen aus dem normalen Milzgewebe. Da
CD51/61 auch als Tumormarker eingesetzt wird, indizierte dieses Ergebnis die
Transformation und Malignität der Zellen. Lektinzytochemische Untersuchen
wurden mit vier verschiedenen Lektinen (UEA I, Con A, DBA und WGA)
durchgeführt. Die verwendeten Lektine zeigten eine deutliche Affinität zu den
isolierten Zellen der drei untersuchten Kulturen, es konnten aber keine
signifikanten Unterschiede zwischen den Endothelzellpopulationen
herausgearbeitet werden. Transmissionselektronenmikroskopisch konnte der
endotheliale Charakter der untersuchten Zellen anhand der Lumenbildung
nachgewiesen werden. Ein elektronenmikroskopischer Nachweis
endothelzelltypischer Zellorganellen (Weibel-Palade-Körperchen) konnte nicht
erstellt werden. Dieses in vitro Modell stellt ein kostengünstiges System dar,
mit dem weiterführende Untersuchungen zur Entstehung und speziellen
Charakterisierung des caninen malignen Hämangioendothelioms durchgeführt
werden können. In Zukunft soll dieses Modell zur Identifizierung spezifischer
und therapeutisch nutzbarer Inhibitoren eingesetzt werden. Im Hinblick auf
eine Reduktion von Tierversuchen durch Ersatz- und Ergänzungsmethoden kommt
dem in der vorliegenden Arbeit etablierten in vitro Modell des malignen
Hämangioendothelioms damit eine besondere Bedeutung zu.
de
dc.description.abstract
The malignant hemangioendothelioma (hemangiosarcoma) is a frequent visceral
tumour seen in dogs. It is a highly malignant neoplasm of vascular endothelial
origin. Because of the aggressive behaviour of the tumour curative therapy is
not possible and in general prognosis is poor. After diagnosis only a few of
the patients live longer than one year. There are currently no methods of
early diagnosis. The purpose of this study was to establish an in vitro model
of the malignant hemangioendothelioma. Cells of the tumour should be isolated,
identified and characterised. The resulting model should increase knowledge on
the cellular origin of this highly malignant tumour and allow the testing of
chemotherapeutics with a minimum of animal experiments in the future. Because
the spleen is a preferred and the most frequent origin of tumour localisation,
transformed splenic tissue of several dogs was cultivated in vitro.
Endothelial cells from a healthy spleen were isolated as well. A strategy was
set up to identify the cells. This consisted of the following steps: 1\.
immunocytochemical labelling with specific markers for endothelial cells: vWF,
CD31, Tie-2 and CD51/61; 2. the labelling with certain lectins; 3. the
analysis of the growth pattern of the cells. Endothelial cells were isolated
and cultivated in vitro from transformed splenic tissue of three dogs and the
healthy spleen of one dog. Cells taken from neoplastic canine spleens could be
cultivated reproducibly up to 145 days. Cells from the healthy canine spleen
could be cultivated 80 days in vitro only. During in vitro cultivation
differences were observed between the cultures from the malignant
hemangioendothelioma and the culture from the healthy spleen. The neoplastic
cells in vitro showed a high proliferation rate with exponential growth. In
contrast, the cells from the healthy spleen showed a clearly lower
proliferation rate with almost linear growth. Neoplastic cells earlier three-
dimensional net-working and formation of capillary-like structure. Vascular
remodelling was observed in the cultures from neoplastic spleens, whereas this
phenomenon could not be observed in endothelial cells from the healthy spleen.
Moreover, the neoplastic cell cultures developed three dimensional networks
without any supply of extra-cellular matrix components. In the cells of the
CSC culture this phenomenon was observed only in limited dimension. The
endothelial identity of the cells was shown by labelling with the specific
endothelial cell markers vWF, CD31 and Tie-2. The majority of healthy spleen
cells reacted intensely immunopositively with the endothelial cell markers.
Endothelial markers were also expressed by neoplastic cells. While Tie-2
showed the same intensity in the malignant cells, a clearly lower labelling
was found for vWF and CD31. These results were interpreted as an indication
for dedifferentiation of these cells. In contrast Integrin CD51/61 was
stronger immuno-localized in neoplastic cells than in cells of normal spleen
tissue. Because CD51/61 is also used as a tumour marker, this result indicated
the transformation and malignancy of the cells. Lectincytochemical labelling
was carried out with four different lectins (UEA I, Con A, DBA and WGA). These
lectins showed a clear affinity to the isolated cells of investigated
cultures, however, no significant difference was presented between the
endothelial cell populations. The endothelial character of the investigated
cells was demonstrated also by electronmicroscopical analysis. Typical
endothelial organelles (Weibel-Palade-bodies) were not seen. This in vitro
model constitutes a reasonable system for continuing investigations and
characterisation of the canine malignant hemangioendothelioma. In the future
this model might be used to identify inhibitors of endothelial growth. With
regard to a reduction of animal experiments the present study might be useful.
en
dc.format.extent
IV, 111 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
haemangiosarcoma
dc.subject
in vitro culture
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Etablierung eines in vitro Modells des caninen malignen Hämangioendothelioms
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. J. Plendl
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. B. Kohn
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. L. Brunnberg
dc.date.accepted
2009-07-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000013348-8
dc.title.translated
Establishment of an in vitro model of canine malignant hemangioendothelioma
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000013348
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag; ISBN: 978-3-86664-670-4 verlag@menschundbuch.de
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011496
dcterms.accessRights.dnb
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open access