dc.contributor.author
Fischer, Pirkko
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:57:10Z
dc.date.available
2008-08-11T07:46:23.345Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1827
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-6029
dc.description.abstract
Eine schnelle, adäquate Wundbedeckung verbrannter Hautareale ist für die
Mortalität und Morbidität schwerbrandverletzter Patienten von zentraler
Bedeutung. Die derzeit einzige weit verbreitete Methode des Hautersatzes ist
die autologe Spalthauttransplantation. Die seit einigen Jahren praktizierte
Transplantation autologer, kultivierter Keratinozyten (CEA) wird in jüngster
Zeit kontrovers diskutiert. Aufgrund bisher fehlender Langzeitstudien ist
nicht letztendlich geklärt, ob mit dieser Therapieoption langfristig
funktionelle Verbesserungen erzielt werden. Die Quantität der taktilen
Sensibilität dieser Hauttransplantate ist neben morphologischen und
mechanischen Kriterien von entscheidender Bedeutung für die Qualität der
Langzeitergebnisse. An dieser Studie nahmen 15 Schwerbrandverletzte teil, die
zwischen 1989 und 2000 Verbrennungsverletzungen von durchschnittlich 67,7% der
Körperoberfläche (KOF) erlitten hatten. Die Patienten wurden im Baltimore
Regional Burn Centre und dem Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn behandelt. Die
Verbrennungswunden wurden teilweise mittels autologen Keratinozyten-
Transplantaten gedeckt, wobei bei jedem individuellen Patienten
durchschnittlich 1190 cm² verwendet wurden. Der Untersuchungszeitpunkt der
Sensibilitätsmessungen fand nach einem Zeitraum von durchschnittlich 5,7
Jahren nach CEA-Transplantation statt. Die taktile Sensibilität der CEA-
Transplantate wurde mittels eines Computer-gestützten Messverfahrens, dem
Pressure Specified Sensory Device (PSSD), untersucht. Diese Methode stellt
eine Neuerung im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren dar, da hierbei
erstmalig Reizschwellenwerte und Innervationsdichte der kutanen sensorischen
Rezeptorkomplexe durch Untersucher-unabhängige statische 1-Punkt und 2-Punkt
Diskriminierung quantitativ analysiert werden konnten. Die Sensibilität der
CEA-Transplantate wurde mit entsprechenden Sensibilitäts-Messwerten sowohl von
konventionellen Spalthauttransplantaten als auch mit unverbrannten Hautarealen
dieser Patienten verglichen. Um „Normwerte“ der gemessenen Flächen zu
ermitteln, wurden 50 gesunde Kontrollprobanden untersucht. Die Messergebnisse
der taktilen Sensibilität dieser unverletzten Kontrollgruppe wurde mit den
drei verschiedenen Hauttypen, d.h. CEA, Spalthaut und unverbrannte Haut der 15
Studienpatienten verglichen. Die Resultate dieser Arbeit zeigen, dass die
Entwicklung einer taktilen Sensibilität in transplantierten, kultivierten
Epithelen möglich ist. Diese war allerdings deutlich geringer als die
vergleichbare Sensibilität in Spalthauttransplantaten. Signifikante
Minderungen der taktilen Sensibilität fanden sich jedoch auch in den
unverbrannten Hautarealen der Schwerbrandverletzten, womit alle drei Hauttypen
dieser Patienten eine eindeutig reduzierte Sensibilität im Vergleich zu den
ermittelten Normwerten aufwiesen. Die verminderte Sensibilität der
unverbrannten Haut bei den Verbrennungspatienten in dieser Studie war ein
zuvor nicht bekanntes und überraschendes Ergebnis. Da diese Hautareale eine
normale histologische Struktur mit intaktem peripherem Rezeptorensystem
aufwiesen, ist von einer Sensibilitätsminderung aufgrund zentralnervöser
Veränderungen auszugehen. Die klinische Beschwerdesymptomatik der Teilnehmer
in dieser Langzeitstudie war vielfältig und für die einzelnen Patienten
subjektiv sehr belastend. Die mechanische Qualität und Belastbarkeit der CEA-
Transplantate war gering und korrelierte mit der stark reduzierten kutanen
Sensibilität. Die Veränderungen der histologischen Struktur der CEA-
Transplantate wären im Langzeitverlauf nur durch immunohistochemische Studien
serieller Biopsien zu beurteilen. Demgegenüber stehen praktische und ethische
Überlegungen der Umsetzbarkeit da es sich um eine weltweit sehr kleine und
stark traumatisierte Patientenpopulation handelt.
de
dc.description.abstract
The acute destruction of peripheral subcutaneous nerves, skin receptors and
nerve endings in burn patients often leads to long term complaints about poor
discriminative sensation and dysaesthesia. The quantitative sensory
capabilities of cultured grafts are unknown. In addition, there is conflicting
evidence about the possible regeneration and re-innervation of end-organs in
the neo-dermis of these grafts. The purpose of this study was to evaluate
directly and quantitatively tactile sensory function of cultured epidermal
autografts (CEA), autologous split-thickness skin grafts (STSG) and unburned
skin in patients with major burns (TBSA > 50%), in comparison to unburned
control patients. Methods The cutaneous sensation of 15 patients (mean age:
38.7 years, mean TBSA: 67.7%) was tested at a mean of 5.7 years following
grafting with CEA. Static two-point discrimination measurements (2PD) and one-
point pressure thresholds(1PS) were tested using a pressure-specified sensory
device. Results 1PS of CEA and STSG in the burn population were significantly
reduced (29.4 and 19.5 g/mm² respectively) when compared to the control group
(1.0 g/mm²) (p<0.05). The same was found for the 2PD. The unburned regions
also showed a significant sensory reduction (p<0.05). Conclusion The results
confirmed that discriminative sensation for CEA and STSG in the post-burn
population is poor. Interestingly though, it also showed that tactile sensory
function in unburned skin is significantly reduced. This is something that has
not previously been appreciated in the literature.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Taktile Sensibilität von kultivierten Keratinozyten Transplantaten
dc.contributor.contact
pirkkofischer@doctors.org.uk
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. med. J.-P. Ritz
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. M. Infanger
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Stier
dc.date.accepted
2008-09-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000004715-2
dc.title.subtitle
Computergestützte Sensibilitätsmessung von Hauttransplantaten bei
Schwerbrandverletzten
dc.title.translated
Computer-assisted quantitative sensory testing of cultured keratinocyte
grafted skin in severely burned patients
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000004715
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004178
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access