dc.contributor.author
Wunderlich, Nicole Karen
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:53:50Z
dc.date.available
2008-09-24T10:15:51.189Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1760
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5962
dc.description.abstract
Der akute Myokardinfarkt (MI) auf dem Boden einer chronisch ischämischen
Herzerkrankung ist einer der häufigsten Gründe für Krankheit und vorzeitigen
Tod in den entwickelten Ländern. Eine Vielzahl von adaptativen Veränderungen
konnte in diesem Prozess identifiziert werden. So kommt es im Verlauf als
Folge des Infarktes zur Entwicklung einer kompensatorischen Herzhypertrophie
beider Ventrikel und häufig zu einer ausgeprägten kardialen Funktionsstörung.
Als zentraler Punkt wird hierbei eine veränderte Ansprechbarkeit und
Kontraktilität der Myofilamente auf Calzium gesehen. In dieser Studie wurde
getestet, ob die Gabe des ACE-Hemmstoffes Ramipril, die Gabe des ß-Blockers
Metoprolol oder die kombinierte Behandlung aus beiden Stoffen in Ratten 6
Wochen nach chronischer myokardialer Infarzierung durch Ligatur der linken
Koronararterie eine Veränderung der Calziumsensitivität von Myozyten aus
nicht-infarzierten Arealen des linken und rechten Ventrikels im Vergleich zur
Placebo behandelten Gruppe hervorruft. Es wurde ein Modell an
Triton-X-100-gehäuteten Fasern gewählt. Nach der Häutung liegen die
Myofilamente funktionell isoliert vor und können ohne Einfluß von
Membranprozessen untersucht werden. Wir konnten zeigen, dass in der
chronischen Phase nach myokardialer Infarzierung eine linksventrikuläre
Hypertrophie unabhängig von der medikamentösen Behandlung gegenüber sham
operierten Herzen bestand. Diese Hypertrophie wurde lediglich in den Gruppen
mit einer Kombinationsbehandlung aus ACE-Inhibitor und Betablocker im
Vergleich zu den mit einer Monotherapie behandelten Gruppen signifikant
gemindert. Die Ca2+-Sensitivität der Myofilamente nach myokardialer
Infarzierung war in beiden Ventrikeln zwischen Placebo behandelten und sham
operierten Tieren nicht signifikant verschieden. Der HILL Koeffizient als Maß
für die Kooperativität zeigte sich bei Tieren der Placebo Gruppe im Vergleich
zu der sham operierten Gruppe deutlich erniedrigt. Als mögliche Erklärung
wurde eine unterschiedliche Zusammensetzung der Troponin-Isoformen gesehen. In
den mit dem Betablocker Metoprolol behandelten Gruppen sahen wir eine
signifikant erhöhte Ca2+-Sensitivität im Vergleich zur Placebo Gruppe. Der
HILL Koeffizient veränderte sich hier jedoch nicht. Dieses Ergebnis steht in
Übereinstimmung mit der allgemeinen Datenlage und begründet sich u.a. in einer
verringerten Phosphorylierung von Tn-I. Die Gabe des ACE-Hemmers Ramipril
veränderte den HILL-Koeffizienten in der Weise, dass sich dieser im Vergleich
zu der Placebo Gruppe erhöhte und damit der sham operierten Gruppe angleichte.
Die Ca2+-Sensitivität blieb im Vergleich zu der Placebo Gruppe unverändert.
Bei der Kombinationstherapie sahen wir eine ähnliche Ca2+-Sensitivität der
Myofilamente in den Gruppen A und Aß und in den Gruppen ß und ßA, wohingegen
ein Vergleich der Gruppe A mit der Gruppe ß und der Gruppe Aß mit der Gruppe
ßA eine signifikant unterschiedliche Ca2+-Sensitivität aufweist. Wir
schlussfolgerten daraus, dass die an den ersten drei postoperativen Tagen
gegebene Medikation entscheidenden Einfluß auf die weitere Entwicklung des
Myokards und die Ca2+-Sensitivität nimmt. Fmax zeigte sich in allen Gruppen
mit chronischer myokardialer Infarzierung im Vergleich zur sham operierten
Gruppe erniedrigt. Wir schlussfolgerten daraus dass der Infarkt als solches,
unabhängig von der gegebenen medikamentösen Behandlung, auch in den nicht-
infarzierten Arealen einen erniedrigenden Effekt auf die maximal produzierte
Kraft hat. In der von uns nachgeschalteten Versuchsreihe gleichaltriger Tiere
reduziert die Behandlung mit dem ACE-Hemmer Ramipril interessanterweise
ebenfalls das Verhältnis von Ventrikelgewicht zu Körpergewicht, ohne dass eine
chronische myokardiale Infarzierung vorgelegen hat. Die Ca2+-Sensitivität war
im Vergleich zu den gleichaltrigen Kontrollgruppen signifikant erniedrigt,
Fmax jedoch unverändert. Der Grund hierfür bleibt bis auf Weiteres unklar. Die
derzeitige Datenlage über Untersuchungen der Ca2+-Sensitivität der
Myofilamente von Tieren ohne myokardiale Infarzierung, aber mit ACE-Hemmstoff-
Behandlung ist äußerst spärlich. Da die Behandlung mit ACE-Hemmstoffen in der
Therapie der Herzinsuffizienz und der arteriellen Hypertonie ebenso ihren
festen Platz gefunden hat, wie in der medikamentösen Therapie nach
abgelaufenem Myokardinfarkt, stellt das von uns gesehene Ergebnis sicherlich
einen interessanten Ansatzpunkt für weitere Forschungen auf diesem Gebiet dar.
Die gewonnenen Ergebnisse tragen zum Verständnis der pathophysiologischen
Veränderungen myokardialer Kontraktilität nach chronischer myokardialer
Infarzierung bei und eröffnen möglicherweise langfristig neue therapeutische
Ansätze.
de
dc.description.abstract
This study characterizes the Calcium-Sensitivity of the non-infarcted region
of left (LV) and right (RV) ventricular trabeculae in rats 6 weeks after
myocardial infarction (MI) due to coronary ligation. Myocardial infarction is
associates with the development of cardiac hypertrophy and contractile
dysfunction of the non-infarcted region of both ventricles. The cellular
mechanisms have not been clearly elucidated. In our study we tested whether
ACE-inhibition with Ramipril, ß-adrenergic blockade with metoprolol or a
combined treatment of both for 6 weeks after inducing myocardial infarction
modifies the calcium-sensitivity of the myofilaments, using a skinned fibre
preparation. In the left and right ventricle of groups with chronic myocardial
infarction we found significant development of hypertrophy. After Ramipril-
treatment the hypertrophy of the RV was less pronounced than in the placebo
treated group (P). Left ventricular hypertrophy could only be diminished in
the combined treated groups (Aß, ßA), monotreatment with Ramipril did not
alter hypertrophy. Myofilament Ca2+-sensitivity of both ventricles was not
changed in P compared to the sham operated group (SO). ß-adrenergic blockade
led to a higher Ca2+-sensitivity vs. P, whereas ACE-inhibition did not alter
Ca2+-sensitivity but increased the HILL coefficient. Concerning
Ca2+-Sensitivity there was a similarity between the groups A and Aß and groups
ß and ßA, suggesting that treatment, given on the first days after myocardial
infarction, has a crucial influence on the post-infarctional pathophysiology.
In all groups with MI we found a significant decrease of Fmax compared with
SO. ACE-inhibition or ß-adrenergic blockade did not change Fmax. To
investigate the effects of chronic ACE-inhibition in rats without myocardial
infarction we studied the Ca2+-sensitivity of the myofilaments in rats after
Ramipril-treatment for 3 and 6 weeks. Interestingly, the heart weight /
bodyweight ratio was reduced in these animals. Ca2+-sensitivity and Fmax were
reduced in all groups of LV. Since treatment with ACE-inhibitors is used
widely, it does seem that this will be an important area in which future
research might improve the insights of pathophysiological alterations after
chronic myocardial infarction.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
chronic myocardial infarction
dc.subject
skinned fibres
dc.subject
Calcium-sensitivity
dc.subject
rat trabeculae
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Untersuchungen zum Einfluß eines Betablockers und eines ACE-Hemmers auf die
Ca2+-Sensitivität der Myofilamente nicht-infarzierter Areale des linken und
rechten Ventrikels von Ratten mit chronischer myokardialer Infarzierung
dc.contributor.contact
nicole.wunderlich@gmx.net
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. G. Pfitzer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A.R. Pries
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. U. Decking
dc.date.accepted
2008-09-10
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000005287-2
dc.title.translated
Influence of ß-Adrenergic Blockade and ACE Inhibition on Myofilament Calcium-
Sensitivity of the non-infarcted region of left and right ventricle in rats
with chronic myocardial infarction
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000005287
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004394
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access