Nachdem die Piratenpartei 2011 und 2012 in vier Landesparlamente in Folge einzog, galt sie vielerorts als potentielle neue Kraft im deutschen Parteiensystem, zumal die Piraten mit ihrer erstmaligen parlamentarischen Repräsentation in Berlin 2011 auch gleich die koalitionsstrategische Inklusion erreichten. Um die tatsächlichen Etablierungschancen besser einschätzen zu können, untersucht diese Arbeit, warum die Piratenparteiwähler für die Piratenpartei stimmten. Dabei wird Niedermayers (2009) integriertem Modell zur Erklärung von cleavage-basiertem Wahlverhalten unter Berücksichtigung der Modifikationen Brettschneiders (2001) gefolgt. Es wird gezeigt, dass die Piraten mitnichten auf eine langfristig stabile Wählerbasis bauen können, die groß genug ist, um das parlamentarische Überleben der Partei zu sichern. Eine tatsächliche Etablierung der Piratenpartei als neue Kraft im deutschen Parteiensystem ist unter diesen Gegebenheiten unwahrscheinlich.