dc.contributor.author
Krawitz, Peter
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:51:02Z
dc.date.available
2016-02-05T08:21:15.541Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1692
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5894
dc.description.abstract
Bis 2010 war die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie, PNH, die einzige
bekannte GPI-Ankerstörung. Molekulargenetisch konnten die meisten dieser Fälle
durch somatische Nullmutationen im X-chromosomalen Gen PIGA in Blutstammzellen
erklärt werden. Bei PIGA handelt es sich um eines von aktuell 29 bekannten
Genen, das an der GPI-Ankersynthese beteiligt ist. Uns gelang es vor fünf
Jahren erstmals auch eine angeborenen GPI-Ankerstörung aufzuklären: In
Patienten mit mentaler Retardierung und Hyperphosphatasie, HPMRS, konnten wir
funktionseinschränkende Mutationen in PIGV, einem weiteren Gen der GPI-
Ankersynthese, mittels Hochdurchsatz-Sequenzierung identifizieren. Dies hat
unser klinisches Bild von GPI-Ankerstörungen grundlegend verändert. Die in
dieser Habilitationsschrift zusammengefassten Arbeiten lieferten zum einen
Beiträge zum bioinformatischen Methodenspektrum, welches bei der Analyse von
umfangreichen DNA Sequenzdaten zum Einsatz kommt. Die entwickelten Algorithmen
dienen ganz allgemein der Identifikation pathogener Mutationen bei Patienten
mit seltenen genetischen Erkrankungen, die mittels Hochdurchsatz-
Sequenzierverfahren untersucht werden. Die Verfahren der DNA Anreicherung und
parallelen Sequenzierung von Gen-Panels haben sich in der Diagnostik
heterogener Erkrankungen bewährt und stellen nun oftmals die erste Stufe der
molekulargenetischen Untersuchung dar. Wir haben speziell für die GPI-
Ankerstörungen ein diagnostisches Gen-Panel etabliert, mit dem
krankheitsverursachende Mutationen in allen bekannten Genen der GPI-
Ankersynthese gefunden werden können. Wir wiesen erstmals pathogene Mutationen
in den Genen PIGO, PGAP2 und PGAP3 bei Patienten mit angeborenen
GPIAnkerstörungen nach und trugen damit zu einem besseren molekulargenetischen
Verständnis dieser neuen Untergruppe angeborener Glykosylierungstörungen bei.
Mit der Identifikation von somatischen Mutationen im Gen PIGT in zwei
Patienten mit PNH konnten wir zudem belegen, dass es sich auch bei einem
erworbenen GPI-Ankerverlust um eine heterogene Erkrankung handelt. Durch einen
Defekt in der GPI-Ankersynthese fehlen auf den Oberflächen der betroffenen
Blutzellen die GPI-verankerten Proteine CD55 und CD59, die vor einem Angriff
des körpereigenen Komplementsystems schützen. Im Gegensatz zur PNH sind die
Pathomechanismen bei den angeborenen GPI-Ankerstörungen jedoch noch
weitestgehend unklar. Es gibt erste Hinweise darauf, dass ebenfalls eine
Fehlregulation des Komplementsystems an der Entstehung von Epilepsien, die
gehäuft bei Patienten mit angeborenen GPI-Ankerstörungen auftreten, beteiligt
sein könnte. Bei den weiteren klinischen Auffälligkeiten, die bei GPI-
Ankerstörungen beobachtet werden, muss aber auch die Auswirkung pathogener
Mutationen auf weitere GPI-verankerte Proteine untersucht werden. Da circa
jedes zehnte Membranprotein GPI-verankert ist, stellt dies eine immense
Herausforderung dar. In meiner zukünftigen Arbeit möchte ich daher auch
Verfahren der Proteomanalyse anwenden, um diese Wechselwirkungen systematisch
zu erfassen. Zudem möchte ich die identifizierten pathogenen Mutationen im
Tiermodell charakterisieren und damit auch die Voraussetzungen zur Austestung
möglicher therapeutischer Ansätze schaffen.
de
dc.description.abstract
In all eukaryotes there is a complex in the plasma membrane with the key task
of anchoring glycoproteins on the cell surface. This complex is the
glycosylphosphatidylinositol anchor (GPI-anchor). GPI-anchored proteins (GPI-
APs) play a central role in signal transduction, cell adhesion, and antigen
presentation. Defects in the synthesis and maturation of the GPI-anchor and
their consequences for GPI-APs represent a class of congenital disorders of
glycosylation (CDG) that can cause congenital as well as acquired disorders.
Currently about 30 genes are known to play a role in the GPI-anchor synthesis
and maturation. This work describes next-generation sequencing based screening
and filtering approaches that were used to identify pathogenic mutations in
this molecular pathway.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
GPI-anchor deficiencies
dc.subject
next generation sequencing
dc.subject
Mendelian diseases
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Aufklärung der genetischen Ursache von Glykosylphosphatidylinositol
(GPI)-Ankerstörungen mittels Hochdurchsatz-Sequenzierung
dc.contributor.contact
peter.krawitz@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. O. Rieß
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. B. Horsthemke
dc.date.accepted
2015-07-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000100946-9
dc.title.translated
Identification of pathogenic mutations in GPI-anchor deficiencies with next-
generation sequencing
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000100946
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000018639
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access