dc.contributor.author
Zimmermann, Heiner
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:50:02Z
dc.date.available
2013-08-06T09:58:07.983Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1672
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5874
dc.description.abstract
Ten-eleven translocation 2 (TET2) katalysiert die Oxidation von
5-Methylcytosin in Desoxyribonukleinsäure (DNA) und damit einen entscheidenden
Schritt der epigenetischen Expressionskontrolle. TET2-Mutationen spielen eine
Rolle bei der Pathogenese maligner hämatologischer Erkrankungen und sind,
beispielsweise in der akuten myeloischen Leukämie (AML), von prognostischer
Relevanz. Initiale Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung
einer schnellen und kostengünstigen Methode zur TET2-Mutationsanalyse für die
klinische Praxis. Aufgrund des zur Verfügung stehenden
Einkapillarsequenzierers (Applied Biosystems ABI310) und da Mutationen über
die gesamte Länge des Gens auf multiplen Exons gefunden werden können, bot
sich die Kapillarsequenzierung, basierend auf der Amplifikation von 1400 bp
langen cDNA Fragmenten aus Knochenmarksaspiraten, als Methode an. Neben 18
humanen Zelllinien wurden 34 Patientenproben mit myeloproliferativen
Neoplasien (MPN) und nachgewiesener aktivierender Mutation der Janus Kinase 2
(JAK2V617F) und zum Vergleich 10 Patientenproben mit chronischer myeloischer
Leukämie (CML) und Nachweis des Fusionsgens BCR/ABL untersucht. Alle
trunkierenden Mutationen (also frameshift- und nonsense- Mutationen) wurden
als pathologisch gewertet, ebenso wie alle missense-Mutationen im Bereich der
zwischen allen Mitgliedern der TET-Genfamilie konservierten homeoboxes 1 und
2. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die Detektion von TET2-Mutationen in
myeloischen Neoplasien mittels Kapillarsequenzierung aus komplementärer DNA
(cDNA) grundsätzlich möglich ist. Weder in den zwölf untersuchten AML-
Zelllinien noch in den vier untersuchten CML-Zelllinien fanden sich
pathologische TET2-Mutationen. Einzig in MOLM-20, einer Schwesterzelllinie von
CNLBC1, welche aus dem peripheren Blut einer Patientin mit Chronischer
Neutrophiler Leukämie (CNL) etabliert worden war, zeigten sich zwei
pathologische TET2-Mutationen. Es bestand ein signifikanter (p=0.046)
Unterschied in der Frequenz von pathologischen TET2-Mutationen zwischen den
JAK2V617F-positiven Proben (11/34, 32%) und den BCR/ABL-positiven Proben
(0/10). Dies deutet darauf hin, dass TET2-Mutationen bei der Pathogenese
JAK2V617F-positiver MPN auf der einen und der CML auf der anderen Seite eine
unterschiedliche Rolle spielen. Da in einem Knochenmarksaspirat neben dem
malignen Klon auch somatische Zellen und damit somatische DNAs vorliegen und
die Sensitivität der Kettenabbruchsequenzierung zur Mutationsdetektion
abnimmt, je mehr somatische DNA in einer untersuchten Probe vorhanden ist,
erfolgte die Auswahl von in der JAK2V617F-Schmelzkurvenanalyse hochpositiven
Proben unter der Annahme, dass in diesen Proben der Anteil des JAK2-mutierten
Klons relativ zum somatischen Hintergrund hoch ist. Zum Vergleich wurden auch
Proben mit einem niedrigpositiven Ergebnis der JAK2V617F-Schmelzkurvenanalyse
untersucht. Allerdings bestand kein Unterschied in der Frequenz von
TET2-Mutationen zwischen den hochpositiven und niedrigpositiven Proben (7/24
vs. 4/10, p=0.692). Die Tatsache, dass TET2-Mutationen durch
Kettenabbruchsequenzierung nachgewiesen werden können, auch ohne dass bereits
ein dominanter JAK2V617F-Klon mit einem hochpositiven Schmelzkurven-
analysenergebnis vorliegt, kann als Hinweis darauf gewertet werden, dass
TET2-Mutationen im Laufe der klonalen Evolution vor JAK2-Mutationen auftreten.
Die hier gewählte Methode der Sequenzierung von cDNA eröffnete die Möglichkeit
der Beschreibung von neuen, teils noch unbekannten alternativen
Spleißvarianten von TET2. Dies bestand im Einzelnen im Nachweis eines weiteren
Exons, Exon 3b, durch cDNA-Sequenzierung und Segmentlängenanalyse von PCR-
Produkten aus cDNA in MPN sowie der Beschreibung des Skippings von Exon 4.
Beide Ereignisse traten in den JAK2V617F-positiven Patientenproben häufiger
auf als in BCR/ABL-positiven Proben und beide haben eine Trunkierung und damit
Inaktivierung des Tumor-Suppressor-Proteins TET2 zur Folge. Das alternative
Spleißen von Boten-RNA (mRNA) stellt einen hochflexiblen Kontrollmechanismus
für die Genexpression in Eukaryoten dar, der auch in der Pathogenese maligner
Erkrankungen eine Rolle spielt. Im Lichte der Entdeckung häufiger Mutationen
von Genen des Spliceosoms in hämatologischen Neoplasien im Jahr 2011 und damit
assoziiertem aberrantem Spleißen von Genen wie TET2 legen diese Beobachtungen
nahe, dass aberrantes alternatives Spleißen einen weiteren Mechanismus zur
Inaktivierung von TET2 in myeloproliferativen Neoplasien darstellt und dass
dieser in JAK2V617F-positiven MPN häufiger auftritt als in der CML,
beziehungsweise der AML. Insbesondere das Auftreten trunkierender Exon 3B
Insertionstranskripte war hochsignifikant mit myeloproliferativen Erkrankungen
ausserhalb des CML/AML Formenkreises assoziiert.
de
dc.description.abstract
There is now conclusive evidence that mutations of ten-eleven translocation 2
(TET2) play a key role in the development of hematological malignancies. As
mutations can be found along the complete length of TET2, I sequenced TET2
cDNA from bone marrow aspirates following amplification of 1400bp fragments to
develop a quick mutational analysis for routine clinical use. Pathological
TET2 mutations were detected in 11/34 JAK2 V617F-positive and in 0/10 BCR-ABL-
positive samples (p=0.046). Furthermore, I observed expression of an
additional, novel exon containing an in-frame stop codon in 19/33 JAK2 V617F-
positive samples but not in any of the 10 BCR-ABL-positive samples (0/10,
p=0.001). I suspect that alternative splicing is an additional, frequent
mechanism of TET2 inactivation in MPN that can easily be tested for by PCR
from cDNA.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
myeloproliferative neoplasia
dc.subject
alternative splicing
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Mutationen und aberrantes alternatives Spleißen von Ten-Eleven Translocation 2
(TET2) in myeloproliferativen Neoplasien
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. P. T. Daniel
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. F. Eßmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. K. Seeger
dc.date.accepted
2013-07-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094488-4
dc.title.translated
Mutations and aberrant alternative splicing of ten-eleven translocation 2
(TET2) in myeloproliferative neoplasia
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094488
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013686
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free
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open access