dc.contributor.author
Nover, Matthias
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:45:38Z
dc.date.available
2014-09-01T11:20:00.672Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1565
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5767
dc.description.abstract
Die Haltungsumstände von und der Umgang mit Tieren wird zunehmend, auch
kritisch, hinterfragt. Diese Arbeit beschreibt Haltungsumstände von Pferden in
Bezug auf das Tierwohlbefinden. Hierzu wurde ein Fragebogen in Anlehnung an
Vorgaben und Empfehlungen in der Literatur erstellt. 83 Betrieben und 1580
Pferden wurden besucht. Ergebnisse: Die Betriebe: Die Betriebsgröße lag
zwischen 2 und 220 Pferde. Die erfassten Betriebe waren im Median zu 91,7 %
ausgelastet und besaßen häufig mehrere Betriebsschwerpunkte, sie waren
infrastrukturell gut ausgestattet. So verfügten 63,9 % aller Betriebe über
mindestens eine Reithalle und bis auf einen Betrieb verfügten alle Betriebe
über Weideflächen. Alle Arbeiten rund um das Pferd (Fütterung, Misten,
Verbringen der Pferde auf die Weide o. Ä.) wurden hauptsächlich durch die
Betriebe vorgenommen. Die Tiere: Die erfasste Population bestand aus 47,9 %
Stuten, 11,4 % Hengsten und 40,7 % Wallachen. Der Altersmedian lag bei 7
Jahren. 35,6 % der Pferde wurden als Sport-, 19,5 % als Freizeit-, 7,2 % als
Arbeits- und 14,2 % als Zuchtpferde genutzt. Der Anteil der nicht genutzten
Pferde lag bei 23,5 %. Haltungsumstände: Der Anteil der Einzelhaltung lag bei
68 %. Die meisten Pferde in Einzelhaltung waren in Außenboxen untergebracht
(42,7 %). 32,7 % der Einzelboxen waren unter Beachtung der einschlägigen
Empfehlungen zu klein, auch im Gruppenhaltungsbereich waren der
Gruppenlaufstall und die Gruppen-Auslaufhaltung größtenteils und teilweise
auch deutlich zu klein in Relation zu der Anzahl der dort untergebrachten
Tiere. In keinem Fall wurden alle Empfehlungen zur Boxeneinrichtung
(beispielsweise Höhe der Boxentrennwand, Stallgassenbreite, Höhe der
Krippensohle) eingehalten. Die empfohlenen Stallklimaparameter, insbesondere
Luftgeschwindigkeit und Lichtstärke im Haltungsumfeld, wurden häufig nicht
eingehalten. 19,9 % aller Pferde hatten keine Möglichkeit zu direktem
Sozialkontakt mit Artgenossen. Die Tiere verbrachten teilweise mindestens 19,9
Stunden täglich im jeweiligen Haltungssystem. Die häufig geäußerte Vermutung
„Pferde stehen heutzutage oft nur in der Box“ konnte im Rahmen dieser Studie
damit bestätigt werden. Arbeit und Bewegung: Keinen Auslauf bzw. Weidegang
erhielten im Sommer 5,6 % und im Winter 23,4 % der erfassten Pferde. Die Dauer
des Weidegangs unterschied sich deutlich zwischen Sommer und Winter. Im Sommer
erhielten 26 % der Pferde 16 bis 24 Stunden Weidegang. Im Winter sank dieser
Anteil auf 10 %. Die Pferde wurden zu großen Teilen täglich gearbeitet,
zwischen Sommer und Winter bestanden nur geringe Unterschiede. Die Dauer des
Trainings unterschied sich je nach Nutzungsart. Der Mittelwert des
durchschnittlichen maximalen Trainings betrug bei Sportpferden im Sommer 1,1
Stunden resp. 1 Stunde im Winter. Die Dauer für Freizeitpferde lag im Sommer
bei 0,8 Stunden und im Winter bei 0,9 Stunden. Fütterung: Ein Großteil der
Pferde erhielt zwei Mal täglich Raufutter und 83,8 % aller Pferde erhielten
Kraftfutter. Auch Ergänzungsfuttermittel wurden einem Großteil der Pferde
gefüttert. 72 % der Besitzer glaubten, dass sie über ein ausreichendes Wissen
im Bereich Pferdeverhalten/ -haltung verfügten und 73,3 % der Besitzer hielten
die Haltung ihres Pferdes für artgerecht. Fazit: Es konnte gezeigt werden,
dass Empfehlungen zum Gesundheitsmanagement, zur Haltungsystemgröße und
–einrichtung, zur Dauer und Häufigkeit der freien Bewegung, zu
Sozialkontaktmöglichkeiten, zur Fütterung und zum Stallklima nicht immer
umgesetzt werden. Es ist zu fragen, inwieweit das Einzelpferd, auch unter
Berücksichtigung des ermittelten täglichen Zeitbudgets des Pferdes, unter den
beschriebenen Umständen in der Lage ist, die arteigenen Bedürfnisse zu
befriedigen. Die Einschränkungen können zu einer Verminderung des
Tierwohlbefindens führen.
de
dc.description.abstract
In this study the circumstances of horse husbandry in a region of Western
Germany were gathered under aspects of animal welfare. For this reason a
questionnaire based on recommendations and guidelines was created. Within the
study 83 horse-keeping farms and 1580 horses were recorded. Results: Farms:
The size of the farms differed between 2 and 220 horses. The farms’ plant
utilization was 91.7 % on average (median). The recorded farms had often
several focuses and were well equipped. For example 63.9 % of the farms had at
least one indoor riding arena and all farms except one had pastures. All
chores like feeding, mucking out or letting horses out on the pasture were
mainly done by the farms. Horses: In terms of gender, the population consisted
of 47.9 % mares, 11.4 % stallions and 40.7 % geldings. The horses were on
average 7 years old. 35.6 % of the horses were used as sport horses, 19.5 % as
leisure time horses, 7.2 % as working horses, 14.2 % as breeding horses and
23.5 % of the horses were not used at all at the time of recording. Husbandry:
68 % of the horses were kept in an individual stall, many of them in outside
boxes (42.7 %). With respect to several recommendations and guidelines 32.7 %
of the stalls were too small. In group housing, the space for every individual
horse was also mainly and in some cases much too small. Not one stall complied
with all recommendations for equipment in horse stalls (like the height of
partition between stalls etc.) Recommended climatic parameters in the stable
especially air velocity and luminosity were often not complied with. 19.9 % of
the horses had no possibility of direct social contact to conspecifics. In
some cases the horses stayed in their stalls for 19.9 hours per day. The study
was able to confirm the assumption that “today’s horses often stay in their
stalls all day long”. Training and free movement: In the summer 5.6 % and in
the winter 23.4 % of the horses had no access to a paddock or pasture. The
hours spent on a pasture or paddock differed between summer and winter time.
In the summer 26 % of the horses stayed 16 to 24 hours on a pasture or
paddock. In the winter this rate decreased to 10 %. Most of the horses were
trained daily. There were only small differences between summer and winter
time and the duration of training depended on the type of use. The average of
training for sport horses was 1.1 hours daily in the summer and 1 hour in the
winter whereas leisure time horses were trained only 0.8 hours daily in the
summer and 0.9 in the winter. Feeding: The majority of the horses were fed 2
times a day with roughage, 83.8 % of the horses were fed with concentrates.
Complementary feedstuff like minerals were given to the majority of horses. 72
% of the horse owners were convinced that they had enough knowledge to keep a
horse and 73.3 % considered the husbandry of their horse to be species-
appropriate. Conclusions: The study has shown that recommendations for health
management, size and equipment of housing systems, frequency and duration of
free movement, possibility of social contact, feeding and stable climate were
not always realized. It is doubtful whether a horse can, considering also the
obtained time budget of the horses, satisfy its needs in the circumstances
described. Such restrictions can cause reduced animal welfare.
en
dc.format.extent
VIII, 128, XV S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
animal welfare
dc.subject
animal husbandry
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Status quo der Haltung von Pferden in einer Region Westdeutschlands unter
Aspekten des Tierwohlbefindens
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Fries
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Heidrun Gehlen
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Gerd Schlenker
dc.date.accepted
2014-07-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000097363-2
dc.title.translated
Horse husbandry in a region of Western Germany under aspects of animal welfare
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000097363
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000015693
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access