dc.contributor.author
Maurer, Martin
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:45:34Z
dc.date.available
2012-08-14T08:54:51.063Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1563
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5765
dc.description.abstract
Im Gesundheitswesen gewinnen aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen neben
der medizinischen Leistungsqualität derzeit auch zunehmend Aspekte der
Kosteneffizienz an Bedeutung. Nicht allein durch die Einführung von
Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, DRG) besteht für die in einem
verstärkten Wettbewerb untereinander stehenden Anbieter medizinischer
Dienstleitungen die Notwendigkeit, etablierte Behandlungsabläufe zu
optimieren, nach betriebswirtschaftlichen Kriterien auszurichten und dabei
Effizienzreserven aufzudecken. Auch die diagnostische und interventionelle
Radiologie sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, die eigenen
Diagnostik- und Behandlungsleistungen systematisch hinsichtlich eines
Optimierungspotenzials in den Abläufen sowie den Organisations- und
Kostenstrukturen zu analysieren und dabei zugleich den Ansprüchen der
Patienten hinsichtlich einer höchstmöglichen medizinischen Qualität und
Servicequalität gerecht zu werden. In den in diese Schrift einbezogenen
Publikationen wurden Untersuchungen hinsichtlich einer strukturierten
Erfassung der verschiedenen radiologischen Leistungsprozesse und hierauf
basierend der Evaluation der Patientenzufriedenheit mit diagnostischen und
interventionellen radiologischen Verfahren durchgeführt. Weitere Arbeiten
analysierten die Kostenstrukturen verschiedener radiologischer Verfahren zur
Bewertung und zum Vergleich deren Kosteneffizienz. Die Verwendungsmöglichkeit
des aus dem Dienstleistungssektor entstammenden ServiceBlueprint-Modells zur
Erfassung, Visualisierung und Optimierung von radiologischen
Leistungsprozessen konnte zunächst am Beispiel der Modalität
Computertomographie veranschaulicht werden. Hierbei zeigte sich dessen
Potenzial für die Leistungsprozessoptimierung, für das Qualitätsmanagement,
die Mitarbeiterführung und für die Beurteilung der Patientenzufriedenheit. Zur
Erfassung der Patientenzufriedenheit mit Computertomographie
(CT)-Untersuchungen wurden 159 Patienten mit Hilfe der Critical Incident
Befragungstechnik hinsichtlich spontan erinnerter besonders positiver und
negativer Aspekte der Diagnostikleistung befragt und äußerten 356 (183
positive und 173 negative) spontan erinnerte Nennungen. Zusätzlich erfolgte
unter Verwendung der Sequentiellen Ereignismethode anhand eines Ablaufplans
eine detaillierte Befragung hinsichtlich der Zufriedenheit mit allen
Einzelschritten, wobei mittels dieser Methode bei insgesamt 1413 Nennungen
(939 positiv, 474 negativ) signifikant mehr Nennungen erzielt werden konnten
(p<0,001). Die nützliche und einfache Anwendbarkeit beider Methoden auch in
radiologischen Abteilungen zur zügigen und umfassenden Evaluation der
Patientenzufriedenheit konnte somit gezeigt werden. Positive Nennungen
bestätigten die bisherigen Strukturen und Abläufe der eigenen Leistungen,
negative Nennungen boten konkrete Ansätze zu Verbesserungen in der
Leistungsqualität. Für die Ermittlung der Patientenzufriedenheit mit der
interventionellen Implantation zentralvenöser Portkatheter unter
Lokalanästhesie wurden 100 Patienten mittels eines Fragebogens im Anschluss an
die Implantation befragt. Die durchschnittliche Gesamtzufriedenheit lag dabei
bei 9,62 (10 = maximale Zufriedenheit). Auch die Zufriedenheit mit dem
behandelnden Arzt und der Schwester (jeweils durchschnittlich 9,9) lag sehr
hoch bei gleichzeitig niedrigem Schmerzempfinden (9,05). Insgesamt zeigte sich
die verwendete minimalinvasive Implantation zentralvenöser Venenkatheter unter
Lokalanästhesie als ein auch ambulant durchführbares Verfahren mit einer hohen
Patientenzufriedenheit. In einer Kosten-Kosten-Analyse zum Vergleich der
Gesamtkosten des gemäß den S3-Leitlinien empfohlenen prätherapeutischen
diagnostischen Algorithmus bei einem Rektumkarziom verglichen mit einem neu
definierten Algorithmus bestehend aus Rektoskopie und Ganzkörper-
Magnetresonanztomographie (MRT) wurden sämtliche Kosten für die Gerätenutzung,
die beteiligten Personalrollen und die Verbrauchsmaterialien für ein
Patientenkollektiv von 33 Patienten erfasst. Trotz höherer Kosten für
Gerätenutzung und Verbrauchsmaterial für den MRT-Algorithmus (Gerätenutzung
EUR 116 versus EUR 30; Materialkosten EUR 159 versus EUR 60, jeweils je
Patient) zeigte sich aufgrund erheblich geringerer Personalkosten (EUR 436
versus EUR 732) insgesamt ein Kostenvorteil des neuen MRT-Algorithmus von
31,3% (711 versus 1035 EUR). Somit konnte gezeigt werden, dass im
präoperativen TNM-Staging von Patienten mit einem Rektumkarzinom moderne
radiologische Untersuchungsverfahren wie die Ganzkörper-MRT zu einer
erheblichen Verschlankung der notwendigen Untersuchungsleistungen führen und
zudem Kostenvorteile erzielt werden können. Im Rahmen einer Kostenanalyse von
Ultraschallverlaufskontrollen bei 176 polytraumatisierten Patienten ergaben
sich unter Berücksichtigung eines Untersuchungsprozessmodells zur
Dokumentation sämtlicher notwendiger Einzelschritte für
Ultraschalluntersuchungen, der Kosten für Gerätenutzung, Personal und
Verbrauchsmaterialen aus Sicht einer radiologischen Abteilung Gesamtkosten in
Höhe von EUR 28,93 je Untersuchung. Hierbei fielen vor allem die langen
Personalbindungszeiten von insgesamt 47 Minuten je Untersuchung ins Gewicht.
Erhebliche Kostenvorteile moderner Verfahren wie der 68Ga-DOTATOC Positronen-
Emissions-Tomographie (PET) / CT für Staging-Untersuchungen bei Patienten mit
einem neuroendokrinen Tumor konnten verglichen mit dem bislang etablierten
Verfahren der 111In-DTPA-Oktreotid-Szintigraphie nachgewiesen werden. In einem
Kollektiv von 51 Patienten mit einem neuroendokrinen Tumor lagen die
durchschnittlichen Gesamtkosten je Patient für eine Staging-Untersuchung
mittels 68Ga-DOTATOC PET/CT bei EUR 548 und diejenigen eines Stagings mittels
111In-DTPA-Oktreotid-Szintigraphie bei EUR 827. Ausschlaggebend waren die
sowohl höheren Kosten der 111In-DTPA-Oktreotid-Szintigraphie für die
Gerätenutzung und das Verbrauchsmaterial (EUR 720 versus EUR 460 bei Staging
mittels 68Ga-DOTATOC PET/CT) sowie die höheren Personalkosten (EUR 106 versus
EUR 89). Zudem entstanden erheblich höhere Kosten je Patient (EUR 161 versus
EUR 20) für ergänzende CT- und MRT-Untersuchungen, welche bei 18 von 22 (82%)
des mittels 111In-DTPA-Oktreotid-Szintigraphie untersuchten Teilkollektivs
zusätzlich notwendig waren.
de
dc.description.abstract
Limited financial resources in the health care sector have led to an
increasing interest in aspects of cost efficiency, besides the quality of
medical services. It is not only the introduction of Diagnosis Related Groups
(DRG) that has led to increasing competition among providers of medical
services, who are confronted with the need to optimize workflow, taking
economic aspects into account and identifying processes where there is room
for improving efficiency. Diagnostic and interventional radiologists are
increasingly confronted with the need to systematically analyze their
diagnostic and therapeutic services in order to identify potential for
optimizing processes as well as organizational and cost structures, while at
the same time maintaining the high level of medical care and service quality
their patients expect and deserve. The publications compiled here report
investigations dealing with the structured documentation and analysis of
different processes in rendering radiological services as a basis for
evaluating patient satisfaction with different diagnostic and interventional
procedures performed by radiologists. Other publications analyze cost
structures of different radiological procedures for a critical appraisal and
comparison of the cost efficiency of different procedures. The applicability
of the ServiceBlueprint Model, which was originally developed for the services
sector, to the documentation, visualization, and optimization of radiologic
services was investigated for computed tomography (CT). This initial study has
shown the model to have potential for process optimization, quality
management, personnel management, and evaluation of patient satisfaction. A
study investigating patient satisfaction with CT examinations included 159
patients who were questioned regarding positive and negative aspects of the
examination using the Critical Incident Technique. They made 356 statements
(183 positive and 173 negative). In addition, the sequential event method was
used to elicit a detailed evaluation of satisfaction with each individual step
of the procedure based on a procedural plan. Using this method, we elicited
significantly more statements (total of 1413; 939 positive, 474 negative;
p<0.001). In conclusion, the study showed both methods to be useful and easy
to use, allowing rapid and comprehensive evaluation of patient satisfaction in
radiology departments. Positive statements confirm the adequacy of existing
structures and processes in rendering a service, while negative statements
identify concrete areas where service quality can be improved. Another study
evaluated patient satisfaction with the interventional implantation of central
venous ports under local anesthesia. This was done in 100 patients who were
administered a questionnaire following the implantation procedure. Average
overall satisfaction was 9.62 (maximum score of 10). Satisfaction with the
physician performing the intervention and with the nurse was also very high
(average scores of 9.9 for both). Pain was experienced to be low (9.05). In
summary, this study showed that, with the technique used, minimal invasive
implantation of central venous catheters can be performed under local
anesthesia and on an outpatient basis with high patient satisfaction. In a
cost analysis comparing the total costs of the standard pretherapeutic
diagnostic algorithm in patients with rectal cancer (according to S3
guidelines) with the costs of a novel algorithm consisting of rectoscopy and
whole-body magnetic resonance imaging (MRI), all costs were calculated
including equipment use, staff costs, and disposables for a population of 33
patients. Despite higher costs for equipment use and disposables for the MRI
algorithm (equipment use per patient: EUR 116 versus EUR 30; disposables: EUR
159 versus EUR 60), staff costs are much lower (EUR 436 versus EUR 732),
resulting in a 31.3% cost advantage for the new MRI algorithm (EUR 711 versus
1035). In conclusion, these results suggest that state-of-the-art radiological
modalities such as whole-body MRI would considerably streamline preoperative
TNM staging of patients with rectal cancer while at the same time lowering
costs. A cost analysis of ultrasound follow-up examinations of 176 patients
with multiple trauma using an examination process model for the documentation
of all steps involved in an ultrasound examination identified total costs of
EUR 28.93 per examination. This included costs for equipment use, staff, and
disposables. The most important factor was the long binding of human resources
of 47 min per examination. In a study investigating the staging of
neuroendocrine tumors in 51 patients, a considerable cost advantage was shown
for state-of the-art modalities such as 68Ga-DOTATOC positron emission
tomography (PET)/CT versus the established modality of 111In-DTPA octreotide
scintigraphy. The average total cost of staging per patient was EUR 548 for
68Ga-DOTATOC PET/CT and EUR 827 for 111In-DTPA octreotide scintigraphy. The
higher costs of 111In-DTPA octreotide scintigraphy were mainly due to higher
costs for equipment use and disposables (EUR 720 versus EUR 460) and higher
staff costs (EUR 106 versus EUR 89). In addition, there were considerable
additional costs per patient for supplementary CT and MRI examinations (EUR
161 versus EUR 20), which were necessary in 18 of the 22 patients (82%) who
underwent 111In-DTPA octreotide scintigraphy.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
patient satisfaction
dc.subject
central venous port systems
dc.subject
computed tomography
dc.subject
magnetic resonance imaging
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Patienten- und Kostenmanagement in der Radiologie
dc.contributor.contact
martin.maurer@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. M. Forsting
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. S. Schönberg
dc.date.accepted
2012-07-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000038535-6
dc.title.translated
Management of patients and costs in radiology
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000038535
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